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Das Café Stadtgespräch hat tatsächlich täglich geöffnet, an Wochentagen und samstags bereits um 9 Uhr, sonntags allerdings erst ab 12 Uhr. Es wird vom „Freundeskreis Mensch“ betrieben. Die Homepage verrät: „Hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung für Sie.“ Und: „Mit Ihrem Besuch in unserem Café Stadtgespräch geben Sie den Menschen eine Sinn spendende Beschäftigung, wofür wir Ihnen danken!“. Na, wunderbar! So herzlich willkommen fühlt man sich auch nicht immer. Dass das Café auch noch im Erdgeschoss der ziemlich neuen, ziemlich schicken Stadtbücherei untergebracht ist, hat noch einen weiteren schönen Nebeneffekt, doch davon gleich mehr.
Hell, licht und freundlich kommt der Innenraum daher, mit sehr viel Weiss, hochwertigem Holz hinter der Theke, runden Kaffeehaustischen und leichten, anthrazitfarbenen Kunststoffstühlen, auf denen handgewebte Sitzpolster liegen. An einer Glasvitrine kann man eine schöne Auswahl frisch gebackener Kuchen und Torten bestaunen, eine ganze Wand wird von einer Zeitungs- und Zeitschriftenauslage eingenommen und juhuuu: ja man darf hier alles nebenbei lesen, über ein halbes Dutzend Tages- und Wochenzeitungen, eine Vielzahl von Zeitschriften vom Spiegel bis zur Brigitte, von der Landlust bis zum Stiftung-Warentest-Heft.
Zum Lesen kommt man aber möglicherweise kaum, denn hier herrscht Stimmung und es wird viel gelacht. Die Crew ist eine ganz besondere. Zeit und Raum bekommen möglicherweise eine ganz neue Dimension. Wer als Gast in Eile ist, ist hier definitiv im falschen Lokal. Wir können selbst unseren Tisch aussuchen und beliebig lange nach unseren Nachweisen kramen. Bedient werden wir sehr individuell am Platze. Die Speisekarte weist genau das Richtige aus: Kaffeespezialitäten von fair gehandeltem Kaffee, jede Menge Kaltgetränke von Softdrinks bis zum regionalen Wein (toll: einen Lemberger von Graf Neipperg) oder Bier (z.B. von der ortsansässigen Baisinger Biermanufaktur), diverse Frühstücksangebote, täglich wechselnde Suppen, Salate, Flammkuchen. Leider sind wir schon ziemlich satt und wählen erst mal eine Tasse Kaffee (2,30 Euro) und eine Latte Macchiato (3,00 Euro). Schmeckt beides bestens. Aber wirklich grandios ist der Apfelkuchen (2,80 Euro), der vor Ort selbstgebacken wird, wie die meisten der im Café Stadtgespräch angebotenen Kuchen und Torten. Meine Begleitung kann hier nicht nein sagen. Obwohl ich kein Fan von Süssem bin, probiere ich einen Bissen und bin sehr angetan vom fluffigleichten Sahnetopping mit Kokosgeschmack. Schmeckt fast wie auf Familiengeburtstagen.
Sehr schnell füllt sich das Café im Laufe des Nachmittags, vor allem mit Stammgästen, die allesamt freudig begrüsst und zu einem Schwätzchen verleitet werden. Hier dominieren Herzlichkeit und Wärme. Da der Gastraum grosszügig möbliert ist, finden auch Gäste mit Rollatoren und Kinderwagen genügend Platz. Alle Räumlichkeiten befinden sich ebenerdig, ohne Stolperfallen oder Stufen. Zudem herrscht blitzeblanke Sauberkeit. Wenn doch mal etwas daneben gehen sollte, wird sofort durchgefeudelt. Bei gutem Wetter kann man übrigens auch draussen sitzen, möglicherweise sogar mit Blick zum Dom. Wie ich erfahren habe, bietet das Stadtgespräch nach Absprache auch die Räumlichkeiten für private Feiern oder stellt das Catering für Feierlichkeiten zuhause. Für mich war´s zusammen mit den ausliegenden Zeitungen und Zeitschriften vor allem das perfekte Kaffeehaus-Feeling. Wenn ich hier wohnen würde, wäre ich bestimmt Stammgast. Aber so kann ich mich schon auf den nächsten Besuch freuen!