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Obwohl die Shopping Mall seit 1980 besteht, habe ich um die dortige Confiserie immer einen grossen Bogen gemacht, denn äusserst selten steht mir der Sinn nach Süssigkeiten und kleinen Häppchen (eher nach dem Gegenteil). Doch nun stand ein kurzes Treffen mit durchreisender Verwandtschaft an. So sprachen mehrere günstige Umstände für das Breuningerland:
1) beste Erreichbarkeit mit dem Auto
2) kostenlose Parkmöglichkeiten in Hülle und Fülle
3) kostenlose, meist gut gepflegte Toiletten
4) Barrierefreiheit im ganzen Haus, also auch gute Erreichbarkeit für mobilitätseingeschränkte Personen und Eltern mit Kinderwagen
Der Zufall will es, dass gerade Gutscheine für ein Heissgetränk und ein Macaron in der Breuninger Confiserie im Umlauf sind. Also versuche ich mal, über meinen eigenen Schatten zu springen… Die Confiserie liegt ziemlich mittig im EG 2 und macht erst mal einen recht bodenständigen Eindruck inmitten all des glitzernden, flitternden Angebots dieses Einkaufstempels. Hier sitzt man überraschend einfach und spartanisch auf unspektakulärem Holzmobiliar – nicht mal Sitzkissen habe ich entdeckt. Dazwischen prangt eine mehrere Meter lange Theke mit Marmortresen, dahinter als Herzstück eine riesige, beeindruckende Cimbali Espresso- und Capuccinomaschine. Nicht weniger beeindruckend sind die Auslagen der Confiserie – für mich allerdings eher ein Augenschmaus als eine lukullische Herausforderung. Hier kann man eine unglaubliche Vielfalt an Törtchen, Schoko-Arrangements, Osterhasen, Pralinen, Macarons bestaunen. Wo all diese Genüsse produziert werden, ist mir allerdings nicht ganz klar. Irgendwo hinter den Kulissen des Nebengangs? An einem geheimen Ort - und dann erst in die Sindelfinger Shopping Mall expediert?
Am späten Vormittag ist es auf jeden Fall noch ganz ruhig zu. Wir nehmen Platz und harren der Dinge. Eine Bedienung ist erst mal nicht zu sehen, so dass man sich fragt, ob vielleicht Selbstbedienung herrscht? Nach einiger Zeit trifft recht gemütlich eine Servicedame ein, die sehr zurückhaltend agiert. Hektik ist hier zumindest nicht zu befürchten. Mein bestellter Café Creme (aromatisch und kräftig) wird an den Tisch gebracht, ein Macaron darf ich mir an den Auslagen aussuchen. Ohne entsprechenden Erfahrungsschatz wähle ich blindlings das Modell „Schwarzwälder Kirsch“. Ohne Alkohol, steht auf dem Label. Ein bisschen traurig liegt das einzelne Macarönchen dann auf meinem Teller – und entpuppt sich doch als überraschend geschmacksintensives, aber auch ein bisschen künstlich schmeckendes Teil, so als hätte man ein Stück Kuchen massiv zusammenkomprimiert. Kurz zu den Preisen: der Café Creme würde um die 3 Euro kosten, das Macarönchen 1,60 Euro. Eine Tartelette 3,80 Euro, ein Stück Kuchen 3,60 Euro, ein Muffin 1,90 Euro, eine Butterbrezel 1,70 Euro, eine Quiche 4,50 Euro. Also preislich eigentlich alles okay.
Weitere Überraschung: man sitzt hier doch erstaunlich ruhig, ohne grosse Geräuschkulisse, und kann sich ganz entspannt unterhalten. Der Service ist zurückhaltend und kaum präsent. Leider befinden sich die Toiletten (auch eine grosszügige Behindertentoilette) eine Etage tiefer, so dass sich meine Tante mit dem Rollator auf eine längere Exkursion machen muss. Alles in allem war dieser Ort für unser Treffen ganz gut gewählt und ich hatte ein doppeltes Debüt (zum ersten Mal Gast in der Confiserie – und wie ein Macaron schmeckt, weiss ich jetzt auch). Als ausgewiesener Pikant- und Herzhaftesser wird es mich zwar so schnell nicht wieder hier her verschlagen, aber eine neue Erfahrung war es trotzdem. Die Confiserie ist vermutlich die perfekte Kulisse für ein Tete-a-Tete unter Freundinnen – oder für Süssigkeiten-Liebhaber. Beides soll es ja geben.