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Seit 31. Oktober 2020 ist das Traditionshaus Italienisches Dörfchen zu. Mit dem Beginn des allgemeinen Lockdowns musste es genauso wie alle anderen Gasthäuser schließen. Aber auch als die Restaurants wieder öffnen durften, blieb das Lokal am Theaterplatz zu.
"Ich wollte das Risiko nicht eingehen, weil es sich ja wirtschaftlich auch lohnen muss, so ein großes Objekt hochzufahren", sagt Wirt Maik Kosiol. Letztlich blieb das Lokal das ganze Jahr 2021 geschlossen. Jetzt könnte wieder Bewegung in die ganze Sache kommen. Denn im November gab es einen Stadtratsbeschluss zu der Erbbaupacht für das Objekt. Denn das Grundstück, auf dem das Lokal steht, gehört der Stadt.
Der Stadtrat beschloss 1992 das Objekt im Erbbaurecht zu vergeben. Der Grund gehört also weiter der Stadt, nur der Bau ging an die Erbbaupächter. Bis Ende 2021 wurden pro Monat 25.000 Euro Erbbaupacht fällig. Der aktuelle Stadtrat beschloss aber, diese auf 11.000 Euro monatlich zu senken, damit das ganze wirtschaftlich zu betreiben bleibt.
Nun ist der Plan von Maik Kosiol, selbst den Erbbaupachtvertrag zu übernehmen. "Wir haben das bei der Stadt schon beantragt und warten auf Rückmeldung", sagt er. Die Stadt äußerte sich bislang nicht dazu auf Anfrage.
Wenn das gelingt, so der Plan, will er im April wieder eröffnen am Theaterplatz. "Im Frühling möchte ich gerne den Biergarten wieder öffnen", sagt Kosiol, der das Objekt zusammen mit seiner Frau Janet betreibt. Ebenfalls im Frühling will er das Café wieder betreiben, nur nicht mehr unter dem Franchise-Konzept des Milchmädchens. Aber trotzdem weiter als Café mit Frühstück. Das Restaurant Stadtwaldschlösschen im Erdgeschoss soll dann Mitte des Jahres folgen. "Das Brunetti Centro im Obergeschoss will, wenn ich die Erbbaupacht übernehme, Enotria da Miri, der Betreiber vom DaMiri übernehmen", so Kosiol. Er hat noch Lokale im Lucknerpark und auf der Brüdergasse.
2019 hatte das Ehepaar Kosiol das Traditionhaus am Theaterplatz übernommen. Mit viel Euphorie waren sie gestartet. Mit Maik Kosiol übernahm ein erfahrener Gastronom das Haus. Gemeinsam mit seiner Frau Janet betreibt er außerdem die Elbterrasse Wachwitz, das Brunetti und das Kitzo Alpenstüberl. Früher auch das Luckner Parkrestaurant, diesen Laden schloss er aber 2019. Unter anderem gab es dann wieder das Stadtwaldschlösschen-Bier in Dresden.
Das Getränk der Traditionsbrauerei wird im Schankhaus ausgeschenkt. 1866 eröffnete das erste „Stadtwaldschlösschen“, damals am Postplatz. Die Brauerei im Stammhaus an der Bautzner Straße produzierte und importierte damals seit 30 Jahren im Auftrag des Actienvereins der Societätsbrauerei zu Dresden so erfolgreich Bier nach bayerischer Art, dass ein zweites Lokal zum Ausschank gesucht wurde. Im Erdgeschoss eröffnete auch das Milchmädchen-Kaffeehaus. Dort gab es Frühstück sowie Kaffee und Kuchen. Im Obergeschoss führten die beiden das Brunetti Centro, ein italienisches Restaurant.
Anfang 2020 machten dann die Baustelle auf dem Theaterplatz und der Augustusbrücke den Wirten das Leben schwer. Eigentlich sollten dann die Bauarbeiten vor dem Restaurant längst fertig sein, doch sie dauern teilweise immer noch an. „Als das neue Baufeld im letzten Sommer genau vor unserem Biergarten aufgebaut wurden, ist unser Umsatz dort um 50 Prozent eingebrochen“, erzählt der Wirt zu Beginn 2020. Kein Gast wolle sein Bier direkt neben Baggern und Presslufthammer trinken.
Hoffen wir das der Plan aufgeht, und eine Dresdner Traditionsgastronomie endlich wiewder öffnen kann.