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Der mehrfach umgebaute, modernisierte und erweiterte Landgasthof liegt (vorne raus) direkt an der Bundesstrasse B 463 zwischen Nagold und Wildberg – und (hinten raus) sehr malerisch an dem rauschenden Flüsschen Nagold. Wer es gerne rustikal und holzlastig mag, ist hier richtig! Eine Einkehr mit den Schwiegereltern sorgt also mit Sicherheit für anerkennende Pluspunkte! Mehrere hochwertige Hotelzimmer, ein gemütlicher Biergarten, die Bar „Neckers“, helle Konferenzräume und einige andere Annehmlichkeiten komplettieren den Campus, der – architektonisch gesehen – nicht unbedingt ein homogenes Arrangement darstellt, aber offenbar bei vielen Gästen gut ankommt.
Obwohl unser Tisch an einem Samstagmittag für 13 Uhr reserviert war, war es kein Problem, dass wir schon eine Stunde früher eintrafen. Rasch und unkompliziert wurden wir an unsere Plätze geleitet. Wir saßen in der Mühlenstube, die durch dicke Deckenholzbalken leider niedriger und gedrungener wirkt, als sie es eigentlich ist. Durch helle Tischdecken und silberfarbene Unterteller versucht man jedoch, diesen Eindruck etwas aufzuhellen.
Die Speisekarte weist ein sympathisches Angebot von bodenständig schwäbischen und regionalen Gerichten, einigen vegetarischen und veganen Speisen, sowie dem hiesigen Klassiker auf: Brathähnchen mit diversen Beilagen. Offenbar begründet sich der legendäre Ruf des Landgasthofes auf die knusprigen Hähnchen, mit denen die Erfolgsgeschichte des Hauses im letzten Jahrhundert begann – und natürlich auf die vier Sterne, die die Pfrondorfer Mühle später erlangte.
Keine Überraschungen bei der Aperitivkarte: hier setzt man auf Altbewährtes, wobei uns die Auswahl nicht schwer fiel. Sowohl der rote Portwein (3,60 Euro), als auch der Campari Orange (5,50 Euro) und der Pecher Mignon (4,50) waren tadellos und wurden in jeweils passenden Gläsern serviert. Zum Essen wählten wir einen frischen, knackigen, leicht mineralischen Grauburgunder (sehr angemessene 5,50 Euro für das Viertele), beziehungsweise Schorle vom Riesling und Lemberger (jeweils günstige 3,50 Euro für das Viertele). Um jetzt gleich mal den Digestiv vorweg zu nehmen: mein Schlehengeist von Scheibel (4,00 Euro) verfügte über das geliebte marzipanige Mandelaroma und ist auf jeden Fall empfehlenswert. Doch der hiesige Hit ist der sogenannte Mühlengeist (3,30 Euro), der angezündet und mit einem passenden Gedicht auf den Tisch kommt – wenn man Glück hat, rezitiert der Service den Mühlengeist-Spruch selbst!
Zurück zu den Speisen. Auf einen Gruß aus der Küche warteten wir leider vergeblich. Hätte aber zum Stil des Hauses gepasst… Egal: die aromatische, würzige Festtagssuppe (6,30 Euro) imponierte durch feine Grießklößchen und Markklößchen und sättigte schon mal leicht. Die Kürbisgnocchi (14,80 Euro) aus der vegetarischen Karte wurden auf einem lauwarmen Gemüse- /Salatebett serviert und waren somit eher der leichten Küche zugeordnet. Nicht so der zarte Sauerbraten (16,80 Euro) und das feine Kalbsmedaillon (24,80), die jeweils mit hausgemachten Spätzle serviert wurden, die mit ihrem leicht buttrigen Unterton ganz unseren Geschmack trafen. Hiervon wurde man mehr als satt! Auch die Kässpätzle-Portion (9,00 Euro) war reichlich und geschmacklich einwandfrei. Bei den geschmelzten, würzigen Zwiebeln hat uns das leicht marmeladige Aroma gut gefallen. Auf ein Dessert mussten wir allerdings verzichten… Hätte beim besten Willen nicht mehr reingepasst…
Die Pfrondorfer Mühle ist für Familienfeiern, Geburtstage und Jubiläen jederzeit zu empfehlen – hierfür steht ein großer, freundlicher Nebenraum zur Verfügung. Das Restaurant hat täglich geöffnet! Wie mir gute Freunde erzählt haben, die hier ihren Honeymoon verbracht haben, sind die freundlichen Hotelzimmer in den Obergeschossen großzügig gestaltet und verfügen teilweise über Balkons mit Blick auf das Flüsschen Nagold. Alles in allem kann ich diesen Landgasthof mit gutem Gewissen empfehlen. Nur Menschen mit Einschränkungen dürften mit den Treppen zum Restaurant eventuell Probleme haben (einen Aufzug habe ich nicht entdeckt).