Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Am Vormittag machten wir uns auf den landschaftlich reizvollen Weg. Entlang des Bächleis Moosalbe führt der Weg zur Schlucht.
Parkplätze sind gut gekennzeichnet vorhanden. Wir wählten den Ausgangspunkt mit Parkplatz am Mühlenteich.
Parken am Mühlenteich
Von hier geht es über eine kleine Brücke direkt auf den Wanderweg.
Und genau hier liegt auch die Klug’sche Mühle. Das Gasthaus zog uns mit seinem morbiden Charme direkt in seinen Bann. Außen war die abwechslungsreiche Speise- und Getränkekarte angeschlagen.
.
Lediglich ein paar vegetarische Gerichte und die leidigen Chicken Nuggets beim Kinderteller wären in den 80ern wohl nicht auf der Karte erschienen. Ich wurde nicht enttäuscht: Es fehlten weder „Toast Hawaii“ noch das „Schnitzel Zigeuner Art“! Und Deftiges für hungrige Wanderer war auch dabei.
Spontan beschlossen wir, noch eine ordentliche Grundlage für unseren Ausflug zu schaffen und betraten das Gasthaus über 5 Stufen. Und standen in dem hellen und gepflegten Gastraum. Alle Tische feinsäuberlich mit gestärkten Tischtüchern eingedeckt.
.
Eine Seniorin telefonierte hinter der Theke, wies uns den Weg zur Terrasse (wer will bei so schönem Wetter schon Flecken auf gestärkten Tischtüchern hinterlassen?) und drückte uns im Vorbeigehen noch das beidseitig bedruckte DIN-A-4 Blatt mit Speisen und Getränken in die Hand. Ausverkaufte Gerichte waren mit Kuli durchgestrichen. Effizienz Plus!
Die Terrasse ist eher ein geräumiger Balkon der im ersten Stock L-förmig um das Haus gebaut ist.
Wenige Gäste waren bereits da, wir fanden schnell ein sonniges Plätzchen.
Der „morbide Charme“ lief hier zur Hochform auf. Einfachste Plastikstühle, deutlich von der Sonne verwittert, aber immer noch stabil, bequem und mit sauberen Sitzkissen. Die Anschaffung der Sonnenschirme ebenfalls nachhaltig. Das Holzgeländer hätte sich über einen neuen Anstrich gefreut. Auf Tischdecken verzichtete man außen, die Tische waren sauber und wurden nach jedem Gast abgewischt.
Außenplätze
Von den Außenplätzen hatte man einen schönen Blick in die Natur und auf den wohl zum Haus gehörenden verwilderten Kinderspielplatz.
Wir fühlten uns keinesfalls unwohl.
Wenig später hatte die Seniorin das Telefonat beendet und begrüßte uns freundlich.
Da wir die Speisenzettel ja schon in die Hand gedrückt bekamen, konnten wir auch gleich unsere Bestellung aufgeben. Ein Salatteller wäre an diesem heißen Tag genau nach meinem Geschmack gewesen, den gab es leider nicht.
Wir bestellten:
1 alkoholfreies Weizenbier - € 3,50 / 0,5 l
1 alkoholfreies Pils - € 2,50 / 0,33 l. Ein Zweites folgte.
Mein Mann wählte die Käsespätzle mit Butter-Kräuterschmelze und Röstzwiebeln - € 9,80.
Und ich den bürgerlichen Klassiker Schweineschnitzel „Wiener Art“, Pommes frites und kleiner Salat - € 10,90.
Über die Preise gab es schon mal gar nichts zu meckern.
Tatsächlich bestritt die Seniorin an diesem Mittag den Service alleine. Ich möchte der rüstigen Dame nicht zu nahe treten, aber so um die 80 dürfte sie gewesen sein. Es hätte uns wirklich interessiert, ob sie aus Mangel an Servicekräften „rekrutiert“ wurde. Aber vielleicht war es auch eher die Seniorchefin des Hauses, die sich immer noch gerne nützlich macht.
Zwischendurch hegte ich sogar den Verdacht, dass sie auch noch die Köchin ist. Es dauerte schon etwas länger. Vermutlich war in der Küche auch nur eine Person tätig.
Serviert wurde mein frischer Beilagensalat mit einfachem (Fertig?)Dressing vorab.
Beilagensalat
Neben Kopfsalat, Salatgurke, Tomatenspalten fanden sich selbst eingelegte, milchsauer vergorene Radieschen auf dem Teller. Diese werden selbst eingelegt, berichtete sie.
Wenig später kamen die Hauptspeisen. Dringend erforderlich der Hinweis, dass der Käsespätzleteller heiß ist! Denn die Spätzle wurden in diesem Teller gratiniert und somit war der Teller richtig heiß.
Käsespätzle
Im tiefen Teller fand sich eine große Portion goldgelb überbackener Spätzle. In der Mitte ein Klecks Kräuterbutter. Etwas mehr Würze hätten die Spätzle vertragen. Ansonsten: Käsespätzle, nicht mehr und nicht weniger.
Ebenso mein Schnitzel. Mit schöner Bräunung in Butterschmalz gebacken. Zart, saftig, gut gewürzt.
Schnitzel "Wiener Art" mit Pommes
Zitrone fehlte nicht. Hier mag ich es einfach lieber, wenn die Zitrone neben dem Fleisch liegt. Es werden sicherlich nicht immer Biozitronen verwendet und durch den Zitronensaft weicht die Panierung schnell auf. Dies war hier aber nicht der Fall.
Die Pommes knusprig und gut. Trockenstreupetersilie diente nur der Optik. Für mich rausgeschmissenes Geld und verzichtbar. Ein paar frische Kräuter hätten mir dagegen gut gefallen.
Die gepflegten Toiletten befinden sich im Untergeschoss. Gerne nahm ich unsere leeren Teller mit zur Theke und die Dame bedankte sich herzlich dafür. Hätte ich nicht machen müssen, ich sehe dies auch nicht als Servicemangel.
Ich habe es gerne getan um ihr einen Weg abzunehmen. „Kein Gang mit leeren Händen“ pflegte meine Schwiegermutter immer zu sagen. Und womit? Mit Recht!
Wir bestellten die Rechnung. Diese kam handgeschrieben und es war nur Barzahlung möglich. Die Seniorin entschuldigte sich dafür, sie käme mit dem „modernen Ding“ nicht klar! Diese Aussage lässt zumindest hoffen, dass sie sonst nicht ganz alleine die Gäste bei Laune halten muss.
Eine nette Einkehr und hoffentlich bleibt die Mühle noch lange erhalten. Der Investitionsstau rund um die Außenanlage könnte aber auch bedeuten, dass es hier mit der Nachfolge hapert. Das wäre schade, denn die Lage gibt alle Möglichkeiten.
.
Beim nächsten Besuch würde ich auf jeden Fall die frische Karlstalforelle bestellen.
Los ging es auf einen der schönsten Wanderwege den ich je gesehen habe!
Karlstalschlucht
Das Naturschutzgebiet Karlstal mit der engen Felsschlucht, durch die sich die Moosalbe ihren Weg sucht, ist absolut einen Ausflug wert!
Und ein wachsames Auge kann sogar Flusskrebse entdecken.
Klares Wasser für den Flusskrebs