Besucht am 13.03.2023Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 69 EUR
Nach Jahren mal wieder ein Besuch beim Orthopäden in Pforzheim; das hieß für uns, nach ebensovielen Jahren auch mal wieder ein Besuch im Anami.
Das Restaurant ist eines von vier über Baden-Württemberg verteilten Anamis und gehört zu derjenigen Sorte vietnamesisch-japanischer Restaurants, denen man einen gewissen Hang zur Show nicht absprechen kann, die aber dennoch nicht versuchen, unter einer Kaskade aus Trockeneis mangelnde Qualität zu verbergen. Im Gegenteil: Von den Sushi, die wir dort in der Regel hatten, mit ihrem frischem, saftigen Fisch und schön angemachten Reis, waren wir stets sehr angetan. Man sollte allerdings, so wie wir, auch den American way of sushi mögen.
Wir trafen gegen halb zwölf ein und hatten freie Platzwahl. Der große, längliche Gastraum ist zweigeteilt. Man betritt einen kleineren hellen Vorraum, danach geht es ein paar Stufen abwärts in den ziemlich schummrig beleuchteten Hauptraum, mit der Küche an der Stirnseite.
Wir wollten nicht munkeln, sondern essen und fotografieren
Weitere Fotos findet man in meinem Bericht von Ende 2019, seitdem hat sich nichts verändert. Da die Beleuchtung selbst für iPhones mit höherer laufender Nummer eine ziemliche Herausforderung darstellt, suchten wir uns vorne einen Platz im Tageslicht.
Schon früh lernt der Hund: Alles Gute kommt von oben
Nachdem wir den Hund und uns selbst einsortiert hatten, wurden uns die Karte überreicht. Diese ist elegant in gold auf schwarz gehalten, aber abgenutzt und wenig appetitlich und damit zum Stil des Hauses eigentlich nicht passend. So teuer kann es doch nicht sein, mal neue drucken zu lassen. Schwamm drüber - ach nee, lieber nicht, dann löst sie sich vielleicht auf…
Getränke waren schnell gewählt, für das Essen nahmen wir uns dann etwas mehr Zeit.
Meine Frau hält sich immer an die sehr feinen und nicht zu süßen Limonaden, die man dort macht, diesmal gab es Spicy Ginger (0,5 L, 6,50 €). Ich blieb bei einer Flasche stillen San Benedettos (0,75 L, 5,90 €).
Wiederholungstat
Bei der Vorspeise stellte sich heraus, dass es ein Fehler gewesen war, nicht meinen alten Bericht von vor dreieinhalb Jahren rausgezogen zu haben. Schon damals hatten wir nämlich die Mixed-Tapas-Platte für zwei geordert (16,90 €), jetzt stellten wir erneut fest, dass die Sommerrolle wegen des reichlich eingerollten Korianders für meine Frau nicht genießbar ist. Und genau wie damals hatten wir vergessen, das Thema Koriander überhaupt anzusprechen...
So hatte ich die frische Sommerrolle ganz für mich, während sich meine Liebste mit Dim Sums und Frühlingsrollen zufriedengab, dies allerdings sehr zufrieden. Einzig zu bemängeln war, dass die Sommerrollenteile zu eng zusammengeschoben worden waren, wodurch sie nahezu unauflöslich aneinander klebten und sich nur unter teilweiser Zerstörung ihrer physischen Integrität voneinander befreien ließen.
Die Edamame waren wohl noch jung, jedenfalls waren die Bohnen ziemlich winzig.
Danach gab’s für meine Frau ein Gericht mit dem traumschönen Namen Deep Blue Ocean (20,00 €). Auf Sushi-Reis und Salat waren verschiedene Sashimi arrangiert (Thunfisch, Lachs, Gelbschwanzmakrele), dazu gab es zwei ordentlich dimensionierte Tempura-Garnelen. Von dem Reis war meine Frau regelrecht begeistert, auf den Punkt gekocht, aromatisch, leicht säuerlich und so klebrig, dass er sich gut mit Stäbchen essen ließ.
Wakame war auch übrigens dabei, und jetzt erst fällt mir auf, dass es auf der Speisekarte unter Wacamole geführt wird. Das steht vermutlich schon so lange da, wie die Speisekarten aussehen, und das erheitert mich doch sehr.
Nachdem ich erst mit der Pho Hanoi geliebäugelt hatte, dies aber nach dem Ramen von letzter Woche dann doch zu repetitiv fand, entschied ich für etwas, das vermutlich als Flaggschiff des Hauses verstanden wird: Deluxe Anami.
Hier steht dreierlei vom Grill zur Auswahl: Lachssteak, Großgarnelen und Barbarie-Entenbrust; für Letztere entschied ich mich (20,00 €) und sollte es nicht bereuen. Ein schönes, zartes Stück, das vielleicht noch zarter hätte sein können, wenn es medium gewesen wäre. Die Wahl wird auf der Karte angeboten, aber daran hatten weder der Kellner noch ich gedacht.
Dazu ein internationaler, „hochwertiger“ Gemüsemix aus Pak Choi, Zuckerschoten, Baby Corn und grünem Spargel, der in Austernsauce kurz angebraten worden war und dabei schön knackig blieb. Darüber der gleiche Salat wie im tiefen blauen Ozean und à part ein Schüsselchen guten Reises.
Zwar wird mit „Deluxe“ und „hochwertig“ ordentlich auf den Putz gehauen, aber das Gebotene kann sich durchaus sehen und schmecken lassen. Man kann eben auch normales Gemüse pfleglich behandeln, so wie das hier geschieht.
Pfleglich behandelt fühlt man sich auch als Gast. Serviert wird zügig, dies sicher auch mit Rücksicht auf eilige Mittagspäusler, und der junge Mann war stets zur Stelle, wenn man ihn brauchte. Zum Beispiel als ich das erste Glass San Benedetto über den Tisch und darüber hinaus gekippt hatte und der Wasserschaden schnell und gründlich beseitigt wurde.
Es wird Folgetermine beim Orthopäden geben, und meine Frau hat schon angekündigt, dass sie wieder hier essen möchte. Gibt es ein höheres Lob? Kaum.
Nach Jahren mal wieder ein Besuch beim Orthopäden in Pforzheim; das hieß für uns, nach ebensovielen Jahren auch mal wieder ein Besuch im Anami.
Das Restaurant ist eines von vier über Baden-Württemberg verteilten Anamis und gehört zu derjenigen Sorte vietnamesisch-japanischer Restaurants, denen man einen gewissen Hang zur Show nicht absprechen kann, die aber dennoch nicht versuchen, unter einer Kaskade aus Trockeneis mangelnde Qualität zu verbergen. Im Gegenteil: Von den Sushi, die wir dort in der Regel hatten, mit ihrem frischem, saftigen... mehr lesen
4.5 stars -
"Nicht der letzte Besuch" OparazzoNach Jahren mal wieder ein Besuch beim Orthopäden in Pforzheim; das hieß für uns, nach ebensovielen Jahren auch mal wieder ein Besuch im Anami.
Das Restaurant ist eines von vier über Baden-Württemberg verteilten Anamis und gehört zu derjenigen Sorte vietnamesisch-japanischer Restaurants, denen man einen gewissen Hang zur Show nicht absprechen kann, die aber dennoch nicht versuchen, unter einer Kaskade aus Trockeneis mangelnde Qualität zu verbergen. Im Gegenteil: Von den Sushi, die wir dort in der Regel hatten, mit ihrem frischem, saftigen
Geschrieben am 14.12.2019 2019-12-14| Aktualisiert am
14.12.2019
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Anami | Fusion Kitchen & Bar
Besucht am 08.01.2018Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 135 EUR
Normalerweise ist es ja nicht günstig, in einer Gegend zu wohnen, wo Fachärzte dünn gesät sind, aber es gibt auch angenehme Nebenwirkungen. Wie zum Beispiel als ich vor drei Jahren erstmals einen Orthopäden brauchte. Das führte mich nämlich nach Pforzheim, einer unsagbar hässlichen Stadt, in die ich mich niemals freiwillig begeben hätte - ruiniert dort, wo gebaut wurde, und ruinös dort, wo nicht.
Da mein Termin um die Mittagszeit endete, machten wir uns auf die Suche nach was zu essen. ReiseBerater empfahl das Sawasdee, einen thailändisches Imbiss und seinerzeitigen Spitzenreiter, heute #2. (Inzwischen weiß man ja, dass thailändische Imbisse Großes leisten können und mitunter sogar Michelinsterne verliehen bekommen. Damals waren wir eher überrascht und gleichermaßen interessiert.)
Bevor wir aber das Sawasdee erreichten, dessen Eingang etwas versteckt in einer Passage liegt, kamen wir an einem schicken, gerade eröffneten Restaurant vorbei, das ReiseBerater noch gar nicht auf dem Schirm hatte.
Das sah schon von außen so einladend aus, dass wir ohne zu zögern abbogen und den Besuch des Sawasdee auf den nächsten Arzttermin verschoben. Es wurde der erste von mittlerweile vier Besuchen im Anami, was natürlich gegen meine alten Knochen, aber für das Restaurant spricht.
Drinnen geht es sehr modern und halbdunkel zu. Am hinteren Ende befindet sich die offene, ebenso modern ausgestattete Küche, in der schwarzgewandete junge Männer Löffel und Messer schwingen.
Wer warten muss, was wir nie erlebt haben, kann es sich gleich am Eingang sehr gemütlich machen.
Der Schwerpunkt des Angebots liegt klar auf Sushi, Sashimi und anderen japanischen Gerichten. Die vietnamesischen Betreiber haben aber auch ein paar Spezialitäten aus ihrer Heimat reingeschmuggelt. Da wir es sehr eilig hatten, bestellten wir uns zwei Sushi-Mittagsmenüs, die auch wirklich flott kamen und sehr originell angerichtet waren. Der Fisch war frisch und der Sushireis richtig gut angemacht; das gilt für sämtliche im Folgenden genannten Gerichte. Die Fotos von den Menüs finden sich unten; zum Einfügen sind sie nicht gut genug (dass jetzt ausgerechnet eins von denen das Coverfoto ist, ist ja bitter...).
Interessante, ausgesprochen fruchtige bzw. beerige Mocktails bekommt man dort übrigens auch.
Beim nächsten Besuch hatte sich das Restaurant nach draußen erweitert, aber dafür war es stets zu kalt. Aus gutem Grund hatten wir nun auch mehr Zeit eingeplant und konnten uns dem opulenteren Rest der Sushikarte widmen.
So lernten wir zum Beispiel den Ocean Driver kennen, hier aufgestockt mit Unagi Sushi.
Ein besonders farbenprächtiges Werk stellte Cali Cali dar, vielleicht ein Doppel-Tribut an Cali und Kalifornien, rätselhaft insofern, als dass California Rolls nicht besonders prominent auftraten. Auch Kolumbien hat keine Verbindung zum Gericht, das hoffe ich jedenfalls.
Salmon lovers kommen - surprise, surprise! - mit dem Salmon Lover voll auf ihre Kosten.
Einmal sind wir Japan untreu geworden und haben uns Mixed Tapas bestellt, die nicht aus Spanien, sondern überwiegend aus der vietnamesischen Heimat der Betreiber stammten. Die Sommerrollen enthielten eine ordentliche Menge Koriander, der ja bekanntlich nicht jedermanns Sache ist, weshalb mir meine Frau ihren Anteil überlassen hat.
Man kann wirklich nicht sagen, dass die Arrangements zu nüchtern wären, selbst vor Trockeneis macht der Dekorateur nicht halt. Es aber auch kein Fehler, wenn das Auge auch was vom Essen abkriegt. Da gibt man sich im Anami ganz besondere Mühe.
Mit Mittagsmenüs für 8,90 und Sets zwischen 12 und 20 Euro bewegt sich das Ganze seit der Eröffnung in einem erstaunlich vernünftigen Preisrahmen. Wenn man sich allerdings mit einzelnen Sushi sattessen will, wird es ziemlich schnell ziemlich teuer. Die Rechnung vom letzten Besuch schließt Nachtische und diverse Mocktails mit ein.
Inzwischen hat das Anami Junge gekriegt, mit weiteren Restaurants in Böblingen und Göppingen. Wir hätten absolut nichts dagegen, wenn sich die Kette auch nach Westen hin erweitern würde - Karlsruhe kann gute Sushi dringend gebrauchen.
Normalerweise ist es ja nicht günstig, in einer Gegend zu wohnen, wo Fachärzte dünn gesät sind, aber es gibt auch angenehme Nebenwirkungen. Wie zum Beispiel als ich vor drei Jahren erstmals einen Orthopäden brauchte. Das führte mich nämlich nach Pforzheim, einer unsagbar hässlichen Stadt, in die ich mich niemals freiwillig begeben hätte - ruiniert dort, wo gebaut wurde, und ruinös dort, wo nicht.
Da mein Termin um die Mittagszeit endete, machten wir uns auf die Suche nach was zu essen. ReiseBerater... mehr lesen
4.5 stars -
"Sehr brauchbare Sushi in einer gebrauchten Stadt" OparazzoNormalerweise ist es ja nicht günstig, in einer Gegend zu wohnen, wo Fachärzte dünn gesät sind, aber es gibt auch angenehme Nebenwirkungen. Wie zum Beispiel als ich vor drei Jahren erstmals einen Orthopäden brauchte. Das führte mich nämlich nach Pforzheim, einer unsagbar hässlichen Stadt, in die ich mich niemals freiwillig begeben hätte - ruiniert dort, wo gebaut wurde, und ruinös dort, wo nicht.
Da mein Termin um die Mittagszeit endete, machten wir uns auf die Suche nach was zu essen. ReiseBerater
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Das Restaurant ist eines von vier über Baden-Württemberg verteilten Anamis und gehört zu derjenigen Sorte vietnamesisch-japanischer Restaurants, denen man einen gewissen Hang zur Show nicht absprechen kann, die aber dennoch nicht versuchen, unter einer Kaskade aus Trockeneis mangelnde Qualität zu verbergen. Im Gegenteil: Von den Sushi, die wir dort in der Regel hatten, mit ihrem frischem, saftigen Fisch und schön angemachten Reis, waren wir stets sehr angetan. Man sollte allerdings, so wie wir, auch den American way of sushi mögen.
Wir trafen gegen halb zwölf ein und hatten freie Platzwahl. Der große, längliche Gastraum ist zweigeteilt. Man betritt einen kleineren hellen Vorraum, danach geht es ein paar Stufen abwärts in den ziemlich schummrig beleuchteten Hauptraum, mit der Küche an der Stirnseite.
Weitere Fotos findet man in meinem Bericht von Ende 2019, seitdem hat sich nichts verändert. Da die Beleuchtung selbst für iPhones mit höherer laufender Nummer eine ziemliche Herausforderung darstellt, suchten wir uns vorne einen Platz im Tageslicht.
Nachdem wir den Hund und uns selbst einsortiert hatten, wurden uns die Karte überreicht. Diese ist elegant in gold auf schwarz gehalten, aber abgenutzt und wenig appetitlich und damit zum Stil des Hauses eigentlich nicht passend. So teuer kann es doch nicht sein, mal neue drucken zu lassen. Schwamm drüber - ach nee, lieber nicht, dann löst sie sich vielleicht auf…
Getränke waren schnell gewählt, für das Essen nahmen wir uns dann etwas mehr Zeit.
Meine Frau hält sich immer an die sehr feinen und nicht zu süßen Limonaden, die man dort macht, diesmal gab es Spicy Ginger (0,5 L, 6,50 €). Ich blieb bei einer Flasche stillen San Benedettos (0,75 L, 5,90 €).
Bei der Vorspeise stellte sich heraus, dass es ein Fehler gewesen war, nicht meinen alten Bericht von vor dreieinhalb Jahren rausgezogen zu haben. Schon damals hatten wir nämlich die Mixed-Tapas-Platte für zwei geordert (16,90 €), jetzt stellten wir erneut fest, dass die Sommerrolle wegen des reichlich eingerollten Korianders für meine Frau nicht genießbar ist. Und genau wie damals hatten wir vergessen, das Thema Koriander überhaupt anzusprechen...
So hatte ich die frische Sommerrolle ganz für mich, während sich meine Liebste mit Dim Sums und Frühlingsrollen zufriedengab, dies allerdings sehr zufrieden. Einzig zu bemängeln war, dass die Sommerrollenteile zu eng zusammengeschoben worden waren, wodurch sie nahezu unauflöslich aneinander klebten und sich nur unter teilweiser Zerstörung ihrer physischen Integrität voneinander befreien ließen.
Die Edamame waren wohl noch jung, jedenfalls waren die Bohnen ziemlich winzig.
Danach gab’s für meine Frau ein Gericht mit dem traumschönen Namen Deep Blue Ocean (20,00 €). Auf Sushi-Reis und Salat waren verschiedene Sashimi arrangiert (Thunfisch, Lachs, Gelbschwanzmakrele), dazu gab es zwei ordentlich dimensionierte Tempura-Garnelen. Von dem Reis war meine Frau regelrecht begeistert, auf den Punkt gekocht, aromatisch, leicht säuerlich und so klebrig, dass er sich gut mit Stäbchen essen ließ.
Wakame war auch übrigens dabei, und jetzt erst fällt mir auf, dass es auf der Speisekarte unter Wacamole geführt wird. Das steht vermutlich schon so lange da, wie die Speisekarten aussehen, und das erheitert mich doch sehr.
Nachdem ich erst mit der Pho Hanoi geliebäugelt hatte, dies aber nach dem Ramen von letzter Woche dann doch zu repetitiv fand, entschied ich für etwas, das vermutlich als Flaggschiff des Hauses verstanden wird: Deluxe Anami.
Hier steht dreierlei vom Grill zur Auswahl: Lachssteak, Großgarnelen und Barbarie-Entenbrust; für Letztere entschied ich mich (20,00 €) und sollte es nicht bereuen. Ein schönes, zartes Stück, das vielleicht noch zarter hätte sein können, wenn es medium gewesen wäre. Die Wahl wird auf der Karte angeboten, aber daran hatten weder der Kellner noch ich gedacht.
Dazu ein internationaler, „hochwertiger“ Gemüsemix aus Pak Choi, Zuckerschoten, Baby Corn und grünem Spargel, der in Austernsauce kurz angebraten worden war und dabei schön knackig blieb. Darüber der gleiche Salat wie im tiefen blauen Ozean und à part ein Schüsselchen guten Reises.
Zwar wird mit „Deluxe“ und „hochwertig“ ordentlich auf den Putz gehauen, aber das Gebotene kann sich durchaus sehen und schmecken lassen. Man kann eben auch normales Gemüse pfleglich behandeln, so wie das hier geschieht.
Pfleglich behandelt fühlt man sich auch als Gast. Serviert wird zügig, dies sicher auch mit Rücksicht auf eilige Mittagspäusler, und der junge Mann war stets zur Stelle, wenn man ihn brauchte. Zum Beispiel als ich das erste Glass San Benedetto über den Tisch und darüber hinaus gekippt hatte und der Wasserschaden schnell und gründlich beseitigt wurde.
Es wird Folgetermine beim Orthopäden geben, und meine Frau hat schon angekündigt, dass sie wieder hier essen möchte. Gibt es ein höheres Lob? Kaum.