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Erst auf dem Weg fingen wir an zu überlegen, wohin wir uns wenden würden für ein Essen. Antekoje? Immer wieder kreative Küche, aber an einem Dienstag noch geschlossen. Thies? Leider permanent geschlossen seit dem Corona Lockdown, ich befürchte, dass wird sich nicht wieder ändern. Die Luft für eine vernünftige Einkehr zum Essen in Neuenkirchen ist dünn geworden. Wilmink stand zur Auswahl oder eben das La Via von Giuseppe Licata.
Wir entschieden uns für letztes Restaurant und fuhren entsprechend Richtung Ortskern Neuenkirchen. Vor etlichen Jahren war das Haus noch unter dem Namen Amici eines unserer absoluten Lieblingsrestaurants in den ersten Rheinenser Jahren. Nun war es immer etwas unter das Radar geraten, wenn unsere Restaurantziele festlegten. Die Räder waren unkompliziert vor der Tür geparkt und wir gingen hinein und fragten nach einem Tisch.
Das war kein Problem, und so nahmen wir Platz im früher so häufig besuchten Gastraum. Immer noch ist der sehr gemütlich eingerichtet, vom Gastraum selber, über den Wintergarten und die Terrasse, die jetzt aber kein Thema mehr war. Die Karten wurden gereicht, wie immer gibt eine große Tafel an der Wand des Gastraums noch Auskunft über Tagesangebote.
Kein Alkohol für uns Beide an diesem Abend, deswegen wurde ein alkoholfreies Pils geordert. Die Karten kamen, Giuseppe Licata bietet sowohl Pizza und Pasta an, wie auch gehobene italienische Küche. Ich konnte mich nicht entscheiden, auf der Tafel verlockende Angebote, auch in der Karte. Dann entdeckte ich ein Angebot, Überraschungsmenüs von 3 bis 5 Gängen beginnend ab 25 EUR bis 35 EUR. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, und Frau auch nicht, also überließen wir die Speisenwahl einfach der Küche, 4 Gänge wurden geordert. Giuseppe kam an den Tisch, freute sich sichtlich über unsere Wahl und erfragte Unverträglichkeiten und Vorlieben. Fragt man uns nach Vorlieben, landet man bei Fisch und Meeresfrüchten, dass wurde Giuseppe mit in die Küche gegeben. Danach harrten wir der Dinge.
Die Küche begrüßte uns mit frischem warmen Brot, verfeinert mit Kräutern.
Dazu eine gesalzene Butter
Das überbrückte die Wartezeit auf den ersten Gang. Während wir warteten füllte sich der Gastraum mit einer für einen Dienstagabend erfreulichen Besucherzahl. Irgendwann ging es dann los mit dem ersten Gang, und optisch hatte sich die Küche schon mal in Zeug gelegt.
Seeteufel Carpaccio gab es. Aber nicht einfach dünne Scheiben vom Seeteufel, nein, es waren 2 Lagen Fisch, zwischen die Spinat gelegt worden war. Darauf eine Mix aus Olive und Tomate und darüber gehobelten Trüffel. Crunch kam auf den Teller durch einen getrockneten Streifen Pastinake. Wow, dass hatten wir jetzt nicht erwartet. Sehr feiner Beginn! Wir freuten uns auf den zweiten Gang. 4 Gänge hatten wir nicht ohne Grund erwählt, wir hofften ein wenig auf die klassische italienische Menüfolge Antipasti (perfekt erledigt durch die Küche), Pasta, Hauptgang und Dessert. Giuseppe servierte Gang 2 selber, Pasta, wie erhofft.
Pasta fürs Fotoalbum! Spaghetti wie aus meiner (Giuseppes) Heimat Sardinien wurde verkündet. Die Sauce war klassisch, mit Kapern, Oliven, Sardellen, Tomate, dazu gehackte Pistazien. Die Kapern aus der sardischen Heimat von der Mutter selber eingelegt in Essig. Die durften wir separat probieren, äußerst lecker, nicht so salzig wie die Ware, die wir hier bekommen können. Wieder Crunch on top, diesmal getrocknete rote Beete Scheiben. Gang zwei setzte den Genuss aus Gang 1 uneingeschränkt fort. Der Hauptgang kam an den Tisch.
Fisch, wie vorab erbeten wurde serviert. Seeteufel, diesmal gebraten in einer Butter, die mit gerösteten Fenchelsamen aromatisiert war. Das Filetstück war auf den Punkt angebraten, ganz leicht glasig im Inneren, wie es sein muss. Unter dem Filet Spinat und Pinien, dazu geröstete Kartoffelhälften. Tomatenstücke trugen auch noch eine Teil zum Aroma bei, meine Frau meinte auch Trüffel zu schmecken, ich konnte aber nichts entdecken. Trotzdem, drei Gänge auf diesem Niveau, dass hatten wir nicht erwartet. Fehlte noch das Dessert, welches dann als Abschluss an den Tisch kam.
Panna Cotta, super, meine favorisierte italienische Süßspeise! Ganz schlicht war die, mit Vanille aromatisiert, begleitet von ein paar Schokosplittern und ein wenig Obst! Schlicht ist auch lecker! Schöner Abschluss von vier sehr überzeugenden Gängen. Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, das Giuseppe dafür 29,90 EUR aufruft. Man muss sich halt einfach mal einlassen auf Überraschungen.
Ein Espresso schloss unser Menü im La Via ab. Der Service durch den Chef und einen jungen Kollegen war engagiert und ohne Tadel. Alle Gerichte wurden ausführlich vorgestellt und bescherten uns manch neidischen Blick von den Nachbartischen.
Kann ich also zum Fazit kommen. Eigentlich weiß ich ja, dass man bei Giuseppe Licata außerordentlich gut speisen kann, trotzdem gerät er viel zu häufig unter das Radar, wenn wir ausgehen. Ich habe ihm fest versprochen, wir kommen jetzt öfter. Immer ein guter Ort zur Einkehr, wen man italienisch essen möchte!