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Meine Kollegin und ich wollten mal wieder Zeit zum privaten Plausch nutzen. Vor ein paar Wochen hatte ich das Restaurant auf dem Weg nach Bad Kreuznach entdeckt, es hat mir auf Anhieb gut gefallen. Parkplätze gibt es unmittelbar neben dem Restaurant.
Der Chef, Herr Beisiegel, begrüßte uns beim Betreten des schönen Gartenlokales mit Handschlag und stellte sich vor.
An diesem Abend war es noch sonnig, aber nicht sehr warm. Er schlug uns vor, Aperitif und Kuchengruß im schönen Weingarten (Biergarten passt hier nicht) einzunehmen.
Wir nahmen an einem der schönen Außentische Platz, Sitzkissen wurden noch schnell für uns geholt. Alles ist sehr gepflegt und schön gestaltet. Frische Topfblumen auf den Tischen.
Die Speisekarten und das Menü der Woche wird gereicht.
Als Aperitif wählt meine Kollegin ein Glas Prosecco, trocken, 0,1 l zu € 2,40. Ich bleibe, wie so oft, beim trockenen Rieslingsekt. 0,1 l zu € 2,90.
Herr Beisiegel wird von einem jungen Mitarbeiter unterstützt. Er serviert uns sehr charmant unseren Aperitif und nimmt die Speisen auf. Wie genießen unser Feinperliges und die Sonnenstrahlen.
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Die Speisekarte ist geschickt gestaltet. Klassisches Schnitzel und Rumpsteak für die Fraktion „was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“. Und ausgefallene Speisen, insbesondere auch bei Saucen und Beilagen für die Gäste „kenne ich noch nicht, muss ich probieren“. Die Speisekarte ist online aktuell einsehbar.
Die Vorspeise des Wochenmenüs macht bei uns beiden das Rennen:
Mojito vom grünen Spargel mit gebratener Jakobsmuschel zu € 6,80.
Meine Kollegin wählt als Hauptgericht das Rumpsteak mit Zwiebeln oder Kräuterbutter - dazu Bratkartoffeln und Salatvielfalt 250 g (kleine Portion) zu € 18,40. Sie probiert auch gerne Neues, liebt aber auch ein gutes Rumpsteak.
Ich kann mich nur schwer entscheiden. Letztlich fällt meine Wahl auf
Tranche vom Rauch-Heilbutt auf Hoisinsauce, mit glaciertem Rhabarber und Kartoffel-Muffin zu € 20,30.
Aber nur, weil der junge Servicemitarbeiter mir auf Anhieb sagen kann, dass der Heilbutt auch ohne Rauch zubereitet werden kann, es sei ein Rauchöl, dass in der Küche Anwendung findet. Oder in meinem Fall nicht. Auch wenn der Räucherkram zur Zeit hipp ist, mein Geschmack ist es nicht.
Noch draußen wird der Küchengruß serviert. Das hätte ich hier gar nicht unbedingt erwartet und schon gar nicht so ein kreativer Gruß: Handkäs im Nussmantel und eine Lachscreme auf Schwarzbrot. Ein paar Tomatenwürfel und frische Petersilie für’s Auge. Das hat mal toll geschmeckt! Der Handkäs, zu meiner Freude ohne Kümmel, wunderbar aromatisch und cremig. Meine Kollegin isst überhaupt keinen kalten Käse, probiert trotzdem. Auch sie ist sehr angetan, das ist doch ein Lob an die Küche!
Gruß aus der Küche
Pünktlich zur Vorspeise bekommen wir einen Wink. Damit unser Essen nicht so schnell kalt wird, gehen wir ins Restaurant.
Überrascht stellen wir fest, dass uns eine steile Treppe in einen Gewölbekeller führt. Für Gehbehinderte ist seitlich ein Lifta montiert. Kein Fehler, die Treppe hat schon viele Tritte abgekommen.
Unten angekommen ist es sehr urig und ursprünglich. Wände und Gewölbedecke aus dem original Mauerwerk, schön beleuchtet. Der Boden sauber neu gefliest. Angenehme Beleuchtung. Die Tische mit gestärkten Tischdecken, Stoffservietten und frischer Sonnenblume eingedeckt.
Unsere Suppe steht dampfend und leicht schaumig aufgeschlagen bereit. Die erste Überraschung: irgendwie hatte ich keine klassisch-heiße Suppe erwartet. Die zweite Überraschung: der Geschmack. Grüner Spargel und reichlich Minze. Sehr ungewöhnlich. Aber mit jedem Bissen, dazu noch ein Stückchen der glasig gebratenen Jakobsmuschel, wurde der Geschmack besser. Auch ohne Rum. Rosa Beeren obenauf verfeinern das Aroma. Mal was ganz anderes.
Mojito vom grünen Spargel mit Jakobsmuschel
Zum Essen begleitet uns spektakulär: Selters Culinaris, 0,75 l zum fairen Preis von 3,80 € (geht doch!). Es war leider kein Chauffeur für uns in Sicht, daher nur Wasser.
Nach angenehmer Wartezeit werden die Hauptspeisen serviert.
Meine Kollegin ist mit ihrem perfekt medium gebratenen Rumpsteak und reichlich Zwiebeln sehr zufrieden. Das Fleisch zart und die Bratkartoffeln schön angeröstet und mit frischen Kräutern abgeschmeckt. Zu ihrem Bedauern hat sie die Portion nicht ganz geschafft.
Unter den Zwiebeln ist das Rumpsteak!
Mein Heilbuttfilet, super saftig und zart, ruht auf dem glasierten Rhabarber. Die Kartoffelmuffins mit frischem Thymian gewürzt. Und die asiatische Hoisinsauce machte dieses Gericht zu einem Aromateller. Der Rhabarber als Gemüse, hatte ich vorher noch nie in dieser Form gegessen, war mit seiner Säure sehr ungewöhnlich. Mit der würzigen, aber leicht nussig-süßen Sauce perfekt. Die Portion sehr gut bemessen.
Heilbutt, verdeckter glasierter Rhabarber und Kartoffelmuffins
Leider, leider… Das Dessert „Basilikum-Mango-Tiramisu mit weißer Schokoladen-Tonkabohnensauce und gepfefferten Erdbeeren“ habe ich nicht mehr geschafft. Es hört sich doch wirklich nach Sünde an?
Die Sonne war tatsächlich noch da, so packten wir unser restliches, im Abgang perfektes Mineralwasser und wechselten nochmal nach draußen. Dort noch ein Espresso zum Abschluss und ein netter Plausch mit Herrn Beisiegel. Statt Ruhestand hat er sich seinen Traum vom Restaurant erfüllt. In diesem Weinkeller war er schon als Kind unterwegs. In der Küche ein Koch Anfang/Mitte 20 mit 2 Azubis! Er lässt dem Jungvolk die Möglichkeit sich kreativ zu entfalten und so ist die Küche alles andere als langweilig.
Bezahlen mit EC-Karte und getrenntem ordentlichem Beleg ist hier kein Problem. Meine Kollegin ist in Spendierlaune und übernimmt die Getränke. Mit ihr gehe ich jetzt öfter aus!
Die Verabschiedung wie die Begrüßung mit herzlichem Händedruck.
Das war ein toller Abend… Nächstes Mal mit Fahrer, mit einem Glas Wein wäre der Abend perfekt gewesen. Die Weinkarte liest sich sehr fein.