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GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat Lechhauser Hof in 86167 Augsburg bewertet.
vor 8 Jahren
"Durchfahren, essen, weiterfahren, vergessen (zumindest für kulinarisch ausgerichtete Gaumen)"
Verifiziert

Geschrieben am 02.06.2016 | Aktualisiert am 02.06.2016
Besucht am 27.05.2016 Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen Rechnungsbetrag: 30 EUR
On my way to Timbuktu…
….ist natürlich etwas hart umschrieben für ein nettes Wochenende mit Frau und Kind am Starnberger See. Aber wir waren on the road.
Der Plan war eigentlich in der letzten halben Stunde, die es dann über Land geht irgendwo einzukehren.
Der Plan sah aber auch eine Ankunft so um 15 Uhr herum vor und abends ein Essen im Rahmen der Halbpension.
Blöd irgendwie sich um 15 Uhr noch den Bauch zu füllen und drei oder vier Stunden später schon wieder zu essen.
So unterbrachen wir die Fahrt nach Timbuktu gegen 12:30 auf Höhe Augsburg um in einer der umliegenden Ortschaften einzukehren.
Gesagt, ge….sucht. Irgendwie fuhren wir einfach heftigst planfrei in den Tag und kamen letztlich in Augsburg raus. Erster Halt, umsehen, nix da. Da waren wir wohl in der Döner-Vorstadt gelandet.
Ok, dann eben wieder raus aus der Stadt irgendwie Richtung Autobahn. Und so kam es, daß wir gleichzeitig an einem freien Parkplatz und am Lechhäuser Hof vorbei kamen.
Das Haus und der angrenzende Biergarten sahen schon auf das erste Erhaschen nett aus.
Die Ausfallstraße war gerade ampelschaltungsbedingt leer und ich wendete zweimal nicht ganz StvO-tauglich und wir standen in der Parkbucht und eine Minute später vor dem Biergarten.
Locker bewölkter Himmel und angenehme Temperaturen schrien natürlich nach dem Biergarten.
Wir enterten also den Bereich und trugen blöd guckend (ich meine natürlich einen „fragenden Blickkontakt“) dafür Sorge, daß uns die Bedienung auch wahr nahm.
 
Der ganze Biergarten war eingeschottert und mit sehr massiven Tischen und Bänken ausstaffiert. Die Möbel standen sinnvoller Weise auf im Boden befestigten Gittern, die auf den ersten Blick nicht auffielen aber ein Einsinken erfolgreich verhinderten.
Sitzkissen lagen auf den Sitzgelegenheiten und der alte Baumbestand sorgte mit für ein angenehmes Verweilen.
Die anliegende Ausfallstraße wurde nur anfangs als lästig empfunden.
Zu unserer Ankunft lagen einfache laminierte DIN A4-Blätter auf den Tischen aus denen ein paar wenige (aber ausreichend) Speisen zu entnehmen waren.
Daß es Kinder- und Seniorenportionen zum halben Preis gibt entdeckten wir erst nach der Order.
Daß wir, zwar im Regierungsbezirk Schwaben, aber im Bundesland Bayern waren sahen wir recht schnell an den verhaltenen Getränkepreisen. Dafür habe ich die Kartenrückseite angehängt (zum Genießen für unsere Norddeutschen Mitleser).
 
Erst zu unserem Aufbruch wurden die „Folien“ peu a peu durch durchaus umfangreichere und ansprechendere Karten ausgetauscht.
Mit einem freundlichen „Grüß Gott“ kam die Bedienung dann an den Tisch. Da wir eh’ auf der Durchreise waren gab es gleich auch schon die Getränkebestellung.
Je ein halber Liter Mineralwasser (1,90), Spezi und Cola (je 2,50) wurden bestellt und auch alsbald gut gekühlt an den Tisch gebracht.
 
Dann war etwas Warten angesagt.
Irgendwie nett hier. Die Ausfallstraße zwar etwas lästig, aber ich glaube das Stammpublikum ist nicht auf ein gemütliches Dinner am Abend aus. Nein es ist auch keine Trinkanstalt, aber einen netten Abend mit Kumpels kann man hier sicher verbringen. Das Drumrum hatte schon etwas von Gemütlichkeit. Aber auch Benutzungsspuren die auf viele fröhliche Abende schließen ließen.
 
Dann kamen die Essen in Form einer Currywurst mit Pommes in Tomaten-Curry-Soße (5,80) und zwei Schnitzel Wiener Art ebenfalls mit Pommes (je 8,80).
 
Die Currywurst war eine Art gegrillte Rote oder Bockwurst mit einer heftig scharfen Soße darüber. Ich selbst fand sie lecker und nicht scharf aber sie war ja auch für meine Tochter. Und für sie war sie etwas zu heftig. Die Soße hatte Anteile aus der Küche mitbekommen die nicht ganz zugekauft gewesen sein dürften. Ob sie gänzlich selbst gemacht war wage ich zu bezweifeln, aber meiner Vermutung nach wurde ein Convenienceprodukt nochmals etwas deutlich überarbeitet. Es war ein offensichtlicher Paprikageschmack darin und das Curry alleine sollte nicht so ausschlaggebend für die empfundene Schärfe meiner zwei Herzdamen gewesen sein. Aber ich für mich fand sie ja auch gut.
Die Pommes waren Allerweltspommes mit getroffenem Frittiergrad.
 
Die Schnitzel waren sättigend. Arg viel mehr kann ich dazu nicht sagen. Sie waren nicht besonders gewürzt und zudem leicht sehnig. Man konnte sie essen. Punktuell meinte meine Frau (und ich ebenfalls an ein oder zwei Bissen) hatten sie etwas gesauelt. Das war, ich bitte um Nachsicht, nur unser Geschmacksempfinden. Ich will hier aber nichts unterstellen.
Die Pommes waren wie oben schon beschrieben und wurden von einem kleinen Schälchen Ketchup auf dem Teller begleitet.
 
Zum Schluß gab es noch einen anständigen Beleg und ein freundliches „Auf Wiedersehen“.
 
Wie sauber kann es in einem Biergarten sein? Soweit ganz gut. Was von den alten Bäumen fällt das kann man nicht verhindern. Es wird offensichtlich aber regelmäßig danach geschaut. Die Toiletten im Gebäude, dessen Innenraum auch ganz gemütlich und trinkselig aussah, waren zwar in den Jahren aber sicherlich nicht übertrieben alt. Und sie waren vor Allem augenscheinlich sauber und gepflegt.
Manche interessiert es sicher, daß sie ebenerdig zu begehen waren, aber mitnichten geräumig oder gar rollstuhlgerecht. Dies nur der Vollständigkeit halber.
 
Wir setzten jedenfalls unseren way to Timbuktu fort und waren ausreichend und rechtzeitig gesättigt, so daß wir dem abendlichen Mahl am Starnberger See entspannt entgegen sehen konnten.
 
Fazit:
Hier kann man ein schnelles Mahl in netter Biergartenatmosphäre auf der Durchreise und in Autobahnnähe zu sich nehmen. Muß man aber nicht. Ich bin überzeugt, daß es Besseres für den Anlass gibt. Günstig war es. Aber es war auch nicht so, daß man von einem guten PLV reden müsste.
 
Das war es jetzt aber auch mit „nur satt werden“ oder „für ein Bier mit dem Kumpel“. Hatte ich in letzter Zeit genug.
Mal schauen was es am See so gibt.
Ich weiß es natürlich schon, ist aber noch in Arbeit;-)
Bleibt noch der Eingang „on my way to Timbuktu“.
Ich weiß nicht warum ich den Satz gewählt habe. Er ist einfach eines Witzes entlehnt der im weitesten (um nicht zu sagen: gar schon strapaziertesten) Sinne eine Reise beschreibt.
Wer den Witz lesen will muß nur die fünf Worte bei Tante G eingeben und einen der ersten Beiträge anklicken ;-)))
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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