Im Rahmen eines kleinen Klassentreffens trafen wir uns am Brückentag im Burlis.

Für mich ist es bereits der vierte Besuch in diesem Restaurant, soit konnte ich in etwa abschätzen, was mich erwartet: Ein kulinarischer Hochgenuss!

Leider konnte sich an diesem Tag niemand von uns zu einer Vorspeise hinreißen lassen, so setze ich mit dem Hauptgericht ein.

Eigentlich wurde die "Sonderkarte" einmal durchprobiert, ich entschied mit für "Rindersteak mit pikanter Tomatenkruste, Thymian-Kartoffelspalten und mediterraner Remoulade". Glatte 18 Euro werden hierfür fällig, ein in unserer Gegend gehobener Preis. Was sich allerdings relativiert, wenn man genau hinschaut...

Ein Stück Rind, wie es feiner nirgendwo (meines Wissens nach) in Stadt und Land serviert wird. Perfekt medium zubereitet, butterzart und mit einer Kruste, die zwar nicht "kracht", aber dafür schmeckt. Dazu die Kartoffelspalten und  die recht scharfe, aber doch passende Remoulade nach mediterraner Art. Jedes Teil für sich, auch die Teile in der Summe genossen - ein wahrer Hochgenuss. Eines der besten Steaks, welches ich je gegessen habe. Unbedingte Empfehlung meinerseits.

Wir hatten zudem am Tisch den Burger, Nudeln mit Lachs und Garnelen, Bachsaibling auf Spargel-Risoninudeln mit gebratenem grünen Spargel - alles mit großem Lob belegt.

Eine Sache jedoch, ist nicht nur mir negativ aufgefallen: Das Arrangement auf den "Fleischtellern".

Das Fleisch ist nicht üppig vorhanden, jedoch durchaus ausreichend. Die Kartoffelspalten ebenso. Aber: Da recht große Teller verwendet werden, erscheinen die Portionen für einen normalen Hunger optisch recht "übersichtlich". Eigentlich mickrig. Sind sie zwar nicht, es erscheint aber so. Wir waren uns am Tisch einig, dass eine kleine Deko das ganze etwas "freundlicher" aussehen ließe.

Der Preis von 18 Euro für das Steak. Mindestens angemessen, angesichts des Geschmackes und der Fleischqualität sogar fast günstig.

Mein Dessert war heute die "Quarkmousse mit Erdbeer-Basilikum-Salat und Schokocrumble. 5,50 €, ein mehr als angemessener Preis für diesen Gaumenschmeichler.

Das Fazit fällt also somit aus wie immer nach Besuchen im Burli´s: HINGEHEN! Probieren, und zwar alle drei Gänge! Überzeugen lassen und - wiederkommen. Das ist das, was wir machen werden...

Durch Bekannte hatte ich bereits vom Burli´s erfahren. Eine andere Bekannte wollte dieses Lokal nun besuchen.
Mein Info bisher: eine Art Bistro. Mein Erwartung: Baguette aus der Packung, Zwiebelsuppe aus der Dose - also keine allzu hohen, zumal das Lokal weit weg vom Schuss (Coburg) liegt.

Was solls, wird einfach einmal ausprobiert.

Eine Reservierung haben wir nicht vorgenommen, einfach auf Gut Glück versucht. Meine Hoffnung: zu oder voll besetzt.
Am Dienstag, den 03.11.2015 war dies nicht der Fall, wir durften frei wählen. Dazu muss ich sagen, dass die frühe Zeit des Eintreffens uns in die Karten gespielt hatte. Im Verlauf des Abends wurden wir in einem kurzen, netten Gespräch mit dem Ober (Chef Al Bitar) darauf hingewiesen, dass sich nun schon nach kurzer Zeit des Betreibens abzeichnen würde, dass man ab Donnerstag und auch am Wochenende besser reserviert. Kurz darauf hat sich das Lokal gefüllt.

An diesem Abend nahmen wir zu uns:

-Cola-Mischgetränk (0,5 Liter - 2,60 €)
-Bier
-Burger
-Chili con Carne (eine kleine Variante) mit Maisbrot (7,50 €)
-Hagebutten-Buchteln mit Vanillesoße und Apfelstreifen (5,50 €)

Vorab für die, die es nicht erwarten können: Extrem gutes Essen, frische Ware, keine (oder zumindest sehr, sehr wenig Convinience).

Der Burger kam im -meiner Ansicht nach- selbst gebackenen Bun, das Patty frisch zubereitet, dazu zwei leckere Soßen, frisch angeröstete Zwiebeln. Der Beilagenwechsel von Pommes zu einem Beilagensalat ging problemlos. Der Salat ist eine Klasse für sich. Frisch, hervorragendes Dressing.

Das Chili war perfekt. In der Würzung, bei den Zutaten, die Temperatur. Leichte Schärfe, kochend heiß, so muss ein Chili sein. Die Variante mit Kichererbsen war mir neu, keine schlechte Sache. Leider machen sich die Kichererbsen geschmacklich kaum bemerkbar, da das Chili mit einem Feuerwerk an Aromen aufwartet. Sehr angenehm überrascht, weil auf der Karte schlicht überlesen, war ich vom Maisbrot. Kurz in etwas Öl angebraten, intensiv in Farbe und Geschmack. Eine wunderschöne Abrundung zum Chili.

Als Nachtisch, welcher ob der Größe der Portionen gut überlegt, gab es die Hagebutten-Buchteln.
Kleine Hefeteilchen mit Hiffenmark, dazu eine warme Vanillesauce, kleine Spalten vom Apfel, dekoriert mit etwas Minze und Kernen vom Granatapfel. Zum niederknien gut, ein feiner Genuss zum Abschied. Die genommenen 5,50 € stellen sich als fair dar.

Von der Essensseite her uneingeschränkt empfehlenswert, das Lokal wird in jedem Fall wieder besucht.

Zur Umgebung:
Gelegen am Park in Niederfüllbach befinden sich in der Umgebung ausreichend Parkplätze. Das Lokal hat vor der Front einen kleinen, etwas höher gelegenen Freisitz. Dieser ist leider nur über Stufen zu erreichen, Rollstuhlfahrer müssen leider draußen bleiben, gehbehinderte Fußgänger können dieses Hindernis jedoch bewältigen.

Die Toiletten sind neu, daher gibt es keine Kritikpunkte.

Die Cheffen kochen und bedienen. Zwar noch etwas schüchtern, aber angenehm im Hintergrund, immer mit einem Auge beim Kunden. So bleibt ein Leerstand nicht lange unbemerkt.

Das Lokal selbst ist nagelneu, gemütlich eingerichtet, wohnlich und lädt zum Verweilen ein. Einziger Kritikpunkt: bei den Stühlen wurde leider eher das Augenmerk auf die Optik als auf die Bequemlichkeit gelegt. Kissen im Lokal mildern dies jedoch ab. Nach einer knapp achtstündigen Autofahrt war dies aber nur ein kleiner Trost.

Fazit: Hingehen, genießen.