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GastroGuide-User: Jenome
Jenome einen Beitrag zum Cafe Boelzig in 01558 Großenhain geschrieben.
vor 9 Jahren
"Seit einem Jahr hat das Café Boelzig geöffnet – und will seinen Gästen bald noch mehr anbieten, als die leckere Torte"

Geschrieben am 25.09.2015
Die Vielfalt hat es ihm angetan. Mit sichtlicher Begeisterung betrachtet Alfred Priertzschnack die beleuchtete Theke. Jedes einzelne Kuchen- und Tortenstück betrachtet der Mann aus Berlin mit prüfendem Blick. „Ich kann mich einfach nicht entscheiden“, sagt der 56-Jährige lachend und bestellt schließlich ein traditionelles Stück sächsischer Eierschecke nebst opulenter Sahnezunge. Mehr oder minder durch Zufall habe es ihn gemeinsam mit seiner Frau an diesem sonnigen Tag von Meißen nach Großenhain verschlagen. Und abgesehen davon, dass die Stadt „so einiges zu bieten habe“, beneide er die Großenhainer um dieses schicke, moderne Café. „Wenn Sie irgendwohin ins Herz von Berlin gehen, sieht es da auch nicht anders aus“, befindet Alfred Priertzschnack und lässt sich die Eierschecke schmecken.


Ein Lob, was die neuen Inhaber des ehemaligen Café Pietzsch sehr freuen dürfte. Nicht immer leicht war der Start für Kathrin Biedermann und Martin Wilkinson, als sie vor gut zwei Jahren mit dem Umbau des Hauses auf dem Frauenmarkt begonnen hatten. Denkmalpflegerische Vorgaben waren ebenso einzuhalten, wie der eigene Anspruch zu erfüllen, etwas Besonderes entstehen zu lassen.

Immerhin: Kathrin Biedermann, die das Familienunternehmen Wolfgang Boelzig in Ebersbach fortführt und überdies weitere drei Filialen betreibt, wollte den Großenhainern erhalten, was seit Jahrzehnten für sie zum Konditern dazugehört. Eine seit nunmehr August 2014 köstliche Auswahl von täglich zwölf verschiedenen Torten, sieben sahnigen Kalorienbomben und mindestens 20 unterschiedlichen Kuchen.

Opulente Frühstücksplatten werden ebenso kredenzt wie frisch zubereiteter Kaffee, Cocktails und Mixgetränke. Allerdings: Die eine oder andere Spezialität, die bis jetzt noch auf der aufwendig gestalteten Karte steht, wird nun doch wieder verschwinden. Während sich der erst seit Kurzem angebotene Cappuccino mit Toffeegeschmack zum Liebling der Besucher entwickelt, konnten diese mit der geeisten Form so gar nichts anfangen. „Nach einem Jahr wissen wir nun, was unsere Gäste mögen und was nicht. Und darauf wollen wir uns natürlich einstellen“, versichert Kathrin Biedermann. Dazu gehören eben auch die Cocktails – zwar weltweit in jedem renommierten Lokal nun einmal in englischer Sprache so richtig benannt – künftig in deutscher Begrifflichkeit auf die Getränkekarte zu setzen.

Eine Karte, die bald auch für all jene Besucher entscheidend bei der Auswahl sein wird, wenn sie in der oberen Etage feiern wollen. Bald, so Kathrin Biedermann, wird nämlich auch das möglich sein. In den vergangenen Monaten habe Lebensgefährte Martin Wilkinson alles daran gesetzt, dass der Veranstaltungsraum wieder in Betrieb genommen werden kann. Innerhalb der kommenden zwei Monate soll demnach der einhundert Quadratmeter große Saal einen neuen Fußboden und – dem Denkmalschutz gerecht werdend – entsprechende Fenster erhalten. Hinzu kommen die Bar sowie ein Tresen für Speisen und Getränke sowie eine moderne Kühltheke.

„Wir wollten bereits im Sommer damit fertig sein. Aber es war wieder genauso wie mit dem Café selbst. Da das Haus unter Denkmalsschutz steht, gab es noch vieles zu beachten und die Genehmigungen für die Sanierung kam teilweise nicht so schnell wie erhofft“, erklärt Kathrin Biedermann. Mittlerweile seien sie jedoch alle vorhanden und man könne den Ausbau des lichtdurchfluteten Saales fortsetzen. Zahlreiche Reservierungen für Jugendweihen und andere Veranstaltungen im nächsten Jahr gebe es bereits. Insofern hoffe man, so Biedermann, dass die Arbeiten spätestens im Februar beendet seien. 

Quelle: Sächsische Zeitung Ausgabe Großenhain


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