Trattoria Toscana
(1)

Im Röhrach 1, 71394 Kernen im Remstal
Restaurant Ausflugsziel Trattoria
Zurück zu Trattoria Toscana
GastroGuide-User: AndiHa
AndiHa hat Trattoria Toscana in 71394 Kernen im Remstal bewertet.
vor 9 Jahren
"Klasse Pasta, der Rest ist der Rest"
Verifiziert

Geschrieben am 03.09.2015 | Aktualisiert am 03.09.2015
Besucht am 30.08.2015
Die Sonne brüllt vom Himmel, es ist heiß und wir haben einen entspannten und lässigen Tag hinter uns. Nichtstun kann anstrengend sein. Extremely Nichtstun sogar richtig anstrengend. So anstrengend, daß man am Abend den heimischen Herd dann doch nicht mehr anstellen will. Wir haben immer noch Urlaub und, wenn auch mittlerweile wieder auf heimischer Scholle, dann doch Tage die man genießen kann. Manowar2 zeugt sicherlich von den optischen Urlaubsqualitäten die unser Heimatort bietet.

 
Dennoch, der Herd ist immer noch aus und es kommen der Hunger und die Frage auf was man denn am Abend so zu essen gedenke.
„Ooch, es ist drückend warm und man hat irgendwie keine rechte Lust auf Irgendwas“.
Kucken wir einfach mal was es denn so gibt. Bei den Profis am Herd.
Draußen sitzen ist zwingend. In der Stadt aber lieber nicht. Viel zu warm. Was gäbe es dann eigentlich überhaupt? Diverse Schützenhäuser und so liegen immer abseits der Stadt.
Und die Trattoria Toscana. Vereinsheim einer Gartenkolonie. Allerbeste Vorraussetzungen!
 
Keine Ahnung mehr wie wir darüber gestolpert sind. Schließlich war sie hier auf GG noch gar nicht verzeichnet. Kann sein, daß mein liebes Frauchen mal wieder etwas im Web gestöbert hat.
 
Wie dem auch sei. Ein Gartenvereinvereinsheim liegt im Grünen, fast immer außerhalb urbaner Siedlungen und sollte bei diesem Wetter optimal sein um der Hitze zumindest einigermaßen aus dem Weg zu gehen.
So war es dann auch. Außerhalb von Rommelshausen, mitten im Grünen (man folge ab dem Sportplatz den wenigen Hinweisschildern und der eigenen Intuition) liegt in netter Landschaft die Trattoria Toscana. Alter Baumbestand sorgt dankbarerweise für angenehm beschattet und mehr als ausreichende Parkplätze unmittelbar vor dem Restaurant.
 
Die Kleingartenanlage besteht schon seit 1967, das Vereinsheim kam dann 1969 hinzu. Auf der Homepage des Gartenvereines kann man eine nette und im Rückblick interessante Chronik dazu einsehen (http://www.gartenfreunde-rommelshausen.de).
 
Wir parkten, uns selbst als Schattenparker outend, natürlich im entsprechenden Bereich und machten uns auf das Gelände zu entern.
Das arreal ist von einer übermannshohen Hecke umgeben und gewährt an einigen Stellen Einlass. Man betritt dabei ein größeres Arreal in dem das Vereinsheim tonangebend ist. Einer überdachte Terrasse Richtung SW schließt sich ein ausladender biertischgarniturengesäumter und mit großen Marktschirmen beschatteter Bereich an. Wir hatten zwar zuvor angerufen und reserviert, aber das Platzangebot war an diesem Tag überreichlich. Leider wussten wir um diese Begebenheit nicht und der Bereich der überdachten Terrasse war schon für irgendeine Vereinsfeierlichkeit oder dergleichen belegt. Damit zusammen hängt auch die Tatsache, daß man außer dort nirgends einigermaßen ansprechende Stühle bekommt. Wir saßen also auf Bierbänken. Jetzt habe ich das zwar lange Jahre trainiert und kann damit sehr bierselig sitzen, aber zum Essen mit Lieblingsgattin ist es dann doch etwas ungewohnt und auf Dauer nicht ganz so prickelnd. Das wäre also zu beachten sollte sich jemand zu einem Besuch dort entschließen!
Es war also ordentlich voll auf der Terrasse und so nahmen wir nach endlich erfolgter Kontaktaufnahme mit dem Service an einem der zahlreichen Biertische Platz.
Ja die Kontaktaufnahme. Das sah alles zu unserer Ankunft etwas durcheinander aus. Servicekräfte waren nicht via Outfit erkenbar. So manch Servicekraft war meiner Muttersprache gar nicht mächtig. Letztlich bagann es zwar ordentlich stolpernd, als aber die zeit etwas in’s Land strich (und sich auch die Bierbänke weiter füllten) wurde es zunehmend besser. Da scheint also unmittelbar vor uns „der Sturm“ herein gebrochen zu sein. Wie gesagt, später war der Service schnell, präsent und gut.
 
Die Karten in Form laminierter DIN A4 Blätter mussten wir noch erfragen. Auf diesen hat das ganze, überschaubare Essens- und Getränkeangebot Platz. Nicht hübsch aber pragmatisch und durchaus ausreichend.
Neben Pizza und Pasta gab es auch einen Abschnitt hausgemachter Nudeln und ein interessantes Fischangebot. Letzteres habe ich erst später wahr genommen, als es mannigfaltig an die Tische gebracht wurde. Das sah schon sehr sehr gut aus. Und wenn es so häufig bestellt wird, dann wage ich mal die Prognose, daß sie das dort auch können.
 
Wir „beschränkten“ uns aber zuvor schon (unwissend) auf Pasta und Pizza.
 
Paccheri Porcini e Garnellen (12,50) zzgl. Knoblauch
Pizza Diavolo (7,00) Salami, Pepperoni zzgl. Knoblauch
 
Zuvor für uns Beide noch einen
 
Insalata Mista con Tonno (7,00)
 
Dazu gesellten sich während unserer Anwesenheit noch zwei Weizenbier (je 3,00), ein Spezi 0,4l (2,60) und eine große Flasche Sprudel 0,7l (3,50)
 
Das Spezi wurde mit Eiswürfeln erbeten welche aber erstmal fehlten. Später wurden dann auf Nachfrage ein kleinerer Behälter mit mehr als genug Eiswürfeln an den Tisch gebracht.
 
Ein Insalata Mista kam dann irgendwann nach passender Zeit und ich packte meine multilinguistischen Fähigkeiten aus. „Con Tonno!“
Der Salat verschwand wieder und tauchte 4 Minuten später als Insalata Mista con Tonno wieder auf. Für was man als Globetrotter (habe sogar schon die Alpen überschritten) nicht alles gebraucht werden kann.
Mitsamt dem reichlichen und hübsch kredenzten Salat kam auch eine menagerie an den Tisch. Diese war auch nötig, da der Salat gänzlich unangemacht war. So hauchten wir ihm etwas Leben ein und er war soweit i.O. Wieder mal selbermachen. So langsam bestelle ich bei Italienern keinen Salat mehr!
 
Die Pizza und die Paccheri kamen in angemessenem Abstand.
 
Die Pizza war jetzt nicht so der Bringer. In der Form gebacken (macht oft nichts aus) aber etwas allerweltsmäßig. Der extra georderte Knoblauch in Form von geschnittenem Knoblauch einseitig verteilt (siehe Bild) war sehr reichlich vorhanden. Der Rand mittelprächtig und der Boden dünn. Wahrscheinlich durch die Form bedingt gegen Mitte so lapprig, daß man ihn fast mit dem Löffel hätte essen können. Das geht deutlich besser! Insgesamt zwar eine Diavolo mit deutlichen Schärfen in Form von Chili aber ansonsten nicht wirklich etwas Begeisterndes. Vielleicht eine Folge des Ansturmes, aber ich habe ja nur diesen einen Moment.
 
Die Paccheri waren eine Wucht! Fanden sich nicht nur mehr als ein halbes Dutzend angenehm großer Garnelen auf den Nudeln war die Soße doch ein richtiges Aushängeschild. Meine liebe Frau war sehr begeistert und meinte, hier noch mal her zu müssen. Selbst gemachte Nudeln sind einfach anders! Sie nehmen die Soßen besser auf oder sonst was.
Ich selbst kann es nicht unbedingt verifizieren, da ich kaum Pasta esse. Aber eine mehr als zufriedene Frau ist auch etwas wovon ich partizipiere!
 
Zum Bezahlen kam dann eine Dame die einen Taschenrechner zur Hand hatte und alle Speisen und Getränke von uns aus dem Kopf wusste. Ein Taschenrechner spuckt aber keinen Bon aus, daher gibt es diesmal auch (mal wieder) keinen solchen Verifizierungsbeleg.
Wir bezahlten für das Alles aber (laut Taschenrechner) 40€ (+Trinkgeld) und bei der Nachrecherche auf der abgelichteten Speisekarte kommt das soweit hin.
Letztlich war es eigentlich recht günstig.
 
Das Ambiente drinnen ist, durch einen kurzen Besuch erhascht, nett und tendenziell puritanisch. Draußen ist es viel Garten und Grün und von daher sehr nett. Die Bierbänke sind aber nicht ganz so das Maß der Dinge. Hier wird wohl eher mit Garteninhabern gerechnet als mit externem besuch. Muß und kann man mögen. Richtig toll war es nicht. Die Sauberkeit ist soweit gegeben, daß nichts wirklich zu bemängeln wäre.
 
Fazit:
Die selbstgemachten Nudeln sind ein Hit! Die Pizza kann eher weniger. Aber die Fischteller sahen so klasse aus, daß ich mir einen Besuch diesbezüglich sicher in absehbarer Zeit noch mal vornehmen werde.
Man ist hier in einer Laubenkolonie und mit dem enstprechenden Flair unmittelbar verbunden. Das ist Geschmackssache. Mir hat es letztlich dann doch ganz gut gefallen.
 
Für unsere Speisen und nach Küchenreise: die 3 – wenn es sich ergibt wieder.
Wobei ich den Fisch dann doch alsbald wohl mal in Angriff nehmen werde.
 
 
 
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


kgsbus und 22 andere finden diese Bewertung hilfreich.

DerBorgfelder und 22 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.