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Lange schon hatte das "Kleinkost" auf meiner Liste gestanden, seitdem ich es in der Lotter Straße entdeckt hatte. Ich liebe diese Konzepte einer anspruchsvollen saisonalen Küche, in einem etwas legeren Ambiente. So beschreiben die Betreiber ihre Ambitionen auf Ihrer HP:
Herzlich Willkommen! Im Kleinkost legen wir besonderen Wert auf die Frische und die Qualität der verwendeten Zutaten, die wir zusammen mit besonderen Kräutern und einer Portion Liebe zu einem kleinen Geschmackserlebnis verpacken.
Denn genau aus dieser Motivation heraus möchten wir einen kulinarischen Treffpunkt schaffen, wo man die Leidenschaft zum Hausgemachten noch schmecken kann. Wir werden unser Speisenangebot je nach Saison verändern, so dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt.
Guten Appetit wünschen Euch, Katharina & Dennis
Betritt man den Gastraum, bekommt man ein Gefühl, wie die Betreiber ihr Motto umgesetzt haben. Klein ist es, eher ein Bistro unten, eng und dicht gestellte Sitzgelegenheiten an einem großen Thekenbereich. Oben, auf einer offenen Empore noch ein paar weitere Tische, auch dort nicht viel Platz. Hier sitzt man nicht für ein Mehrgangmenü eine längere Zeit, hier geht man relativ kurz und unkompliziert essen. Trotz einer gewissen Enge ist es nicht ungemütlich im Gastraum und auch oben, wo wir unseren Tisch hatten, fühlt man sich gut aufgehoben. Was man bei der sommerlichen Hitze schmerzlich vermisst ist ein Außenbereich, den bietet das Kleinkost seinen Gästen nicht an.
Der Anspruch einer saisonalen und frischen Küche zeigt sich auch in der Karte, diese bietet im festen Teil eigentlich nur Kleinigkeiten an. Hier finden sich Brot, Bruschetta, Salate, Tapas und Antipasti sowie Desserts. Die Hauptspeisen werden am Beginn jeder Woche neu festgelegt und über HP und FB sowie an einer großen Tafel im Gastraum verkündet. Zwei Vorspeisen bestellten wir zum naschen für alle als Tapasportionen. Das waren orientalisch marinierte Avocadospalten sowie drei Jakobsmuscheln mit Zitronengras und Sechuan-Pfeffer. Die Avocadospalten waren angesichts fast 30 Grad draußen eine perfekte Vorspeise, kalt serviert, mariniert mit orientalischen Aromen, vor allen Dingen Koriander bestimmte die Marinade, das war sehr lecker, auch wenn ich ein wenig Schärfe vermisst habe. Ebenso gut die Jakobsmuscheln, warm serviert, auf den Punkt glasig gebraten, auch hier ein orientalischer Touch durch Zitronengras und dem Sechuan Pfeffer. Großes Lob am Tisch für diese beiden Vorspeisen.
Kosten durfte ich an einem Hauptgang von der Wochenkarte
gebratene Rindfleischstreifen und halb getrocknete Tomaten auf buntem Blattsalat und Wildkräutern mit gerösteten Pinienkernen und Balsamicovinaigrette. Die vielen Worte beschreiben einen gut gelungen Salat, das Rindfleisch war gut gereift, zart und perfekt medium angebraten. Insgesamt eine feine Sommerspeise, die ich probieren durfte. Meine Wahl war gebratenes Lachsfilet an lauwarmen Fregola-Gemüse mit Salsa Verde.
Serviert wurde ein gut angebratenes Lachsfilet, im Inneren noch leicht glasig, außen aromatisiert mit Butter uns Kräutern. So und nicht anders muss Lachs gebraten schmecken, gut. Gemüse mit Fregola bekommt ja immer so einen Touch von Graupenzubereitung. Die kleine sardische Pastavariante ist perfekt dazu geeignet in Kombination mit Gemüse in einer Pfanne geschmort zu werden. Einzig gestutzt habe ich über die angekündigte Salsa Verde, auf meinem Teller stand definitiv keine Salsa.....dazu fehlten Schärfe und Säure, dass war eher eine leichte Kräutersauce auf Creme Fraiche/ Sahne Basis. Mit den richtigen 5 Kräutern wäre es eine gute Frankfurter grüne Sauce gewesen. Vielleicht war die Salsa aus, aber dann sollte man es verkünden. Letztendlich passte aber auch diese Sauce gut zum Gericht, somit kein großer Unmut auf meiner Seite.
Desserts gingen noch, für mich eine Creme Brulee
Diese Variante war mit Rosmarin zubereitet. Inzwischen weiß man ja, dass ist mein Lieblingsdessert und ich leide heftig, wenn der Koch dieses so einfach zu bereitende Dessert nicht annehmbar serviert. Kalte Creme, knackig heiße Kruste, dass ist die so simple Bedingung für eine gute Creme Brulee.....Löffeltest an meinem Teller, es knackte, das Karamell war heiß, gut! Löffel in die Creme, sie war kalt, sehr kalt, und mit einem ganz leichtem Hauch von Rosmarin versehen. Eins Plus Creme Brulee...ess' ich hier sicher wieder. Ein weiteres Dessert konnte am Tisch Freude verbreiten
Kleinkost Früchtecrumble warm mit Eis serviert, so kündigt es die Karte an. Nachfragen ergab, dass die Juni Version (noch) mit Rhabarber zubereitet wurde. Auch dieses Dessert fand großen Anklang. Insgesamt hat die Küche mit allen Gerichten (trotz Salsa) überzeugen können.
Besonderes Lob verdient der Service durch die junge Frau, die sich trotz tropischer Temperaturen im Gastraum immer die Treppe hoch zu uns begab und freundlich, fröhlich und zugewandt uns umsorgte. So möchte man es immer haben. Fachlich auf der Höhe, informiert über Speisen und Getränke, und dabei immer fröhlich.
Kann ich zum Fazit kommen, im Kleinkost wird keine hohe Küche serviert, aber man verwöhnt den Gast unkompliziert mit saisonalen und kreativen Gerichten, so wie es sein muss! Ich komme sicher wieder in Lotter Straße Nummer 113, hier kann man einfach sehr gut essen!
und unbedingt die Hausaperitife probieren.....
Lecker!