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Das Gebäude ist schon in die Jahre gekommen und sieht herunter gewirtschaftet aus. Und dieses setzt sich auch im Restaurantbereich (und bestimmt auch in den Fremdenzimmern) fort. Die Leitungen sind auf Putz, die Vorhänge wie sie mal vor 40 Jahren modern waren, die Holzstühle haben keine Sitzpolster, weinrote Tischdecken bedecken die ca. 7 Tische im hinteren Restaurantbereich, die Farbe an den Holzbänken ist schon lange abgeblättert und der einzige Schmuck auf den Tischen, eine Kerze, wird auch nicht angezündet. An den Wänden hängen jede Menge von Gobelinbildern, Geschirr, Krüge und Kupfersteller stehen und hängen rum, das Parkett ist abgewohnt und der Brüller sind die vertrockneten Zweige in einer Vase am Fenster. Ich habe noch nie ein so lieblos ausstaffiertes Restaurant gesehen.
War die Begrüßung der Wirtin am Anfang noch "freundlich", so änderte sich der Ton mit dem Bringen der Speisekarte. Und in barschem Ton: "Der Hund muss da weg, da kommen gleich die Gäste, da stört er, er soll in diese Ecke." In "dieser" Ecke hätte er tatsächlich gestört und vor unserem Tisch liegend fühlte sich nur Frau Wirtin gestört.
Eine speckige Speisekarte wird uns überreicht: 9 Salate (Nizza, Lukullus mit Schafskäse ca. 2,50 bis 8 Euro), Gerichte vom Schwein (Rücken, Lendchen, Schnitzel Wiener Art), von Rind, Kalb oder Pute aber auch Vesper gibt es. Für Vegetarier wird es bei einem Salat bleiben.
Kurz darauf erscheint sie mit ihrem Notizblock an unserem Tisch. Sie möchte die Getränke aufnehmen. Dass wir auch gleich unser Essen bestellen möchten scheint ihr nicht zu passen. Sie reagiert ungeduldig und ihre Stimmung wird zunehmend eisiger.
Ich nehme ein Wiener Schnitzel mit Pommes und einem kleinen Beilagensalat (17 Euro). Der kleine Salat war richtig gut angemacht und mit Karotten, Kraut, Gurkenscheiben und Blattsalat auch noch recht vielfältig. Das eine Stück Schnitzelfleisch war mir zu dick geschnitten und bei der Würzung des Fleisches oder der Panade hat der Pfeffer dominiert. Die Pommes kommen in einer extra Schüssel. Das Preis-Leistungsverhältnis hat nicht gepaßt, zumal die Portion nicht sonderlich groß war.
Anstelle ob es uns geschmeckt hat frägt sie ohne Blickkontakt: Senn ihr fertig?
Stammgäste werden höflicher bedient. Den Stammgast-Status werden und wollen wir in der Linde nie erreichen. Ich denke, das war der Restaurant-Flop des Jahres 2015.