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Aber ich brauche gar nicht anzufangen mich darüber in irgendwelcher Weise lustig zu machen. Ist mein Heimatort doch ab ca. 5km Entfernung auch mehr ein Zungenbrecher denn bekannt.
Aber der Reihe nach:
Es stand ein langes Wochenende an und wir planten eine Fahrt mit Freunden in ein Feriendomizil in der Umgebung von Prag, genauer bei Karlstejn (Hlasna Treban). Da lag es natürlich nahe eine entsprechende Mittagsrestauration auf dem Wege auszuwählen.
Die Diskussion war, unseren Zeitplan unterstellt, dass man keinerlei Ahnung von den Restaurantöffnungszeiten und Mittagsschließzeiten in Tschechien hatte. So war es eher angeraten in Deutschland (der Pfälzerwald ist auch kein besonders teures Pflaster) noch das Mittagessen einzunehmen.
Hier auf Gastro-Guide hat Vohenstrauß etliche Einträge aber keinerlei Rezensionen.
Da mußte natürlich Abhilfe her!
Wir hielten uns zwar die Option Böhmen offen, aber ein Stau auf der A6, inklusive traditioneller Gafferei (ich hab nix gesehen!!!), hatte uns dann die entscheidende dreiviertel Stunde gekostet.
So fuhren wir dann mirnix dirnix einfach nach Vohenstrauß rein und schauten uns um. Der erste Hinweis am Ortseingang auf die Sportgaststätte wurde ignoriert, da wir uns an Fronleichnam ein offenes Vereinsheim nicht unbedingt vorstellen konnten. Dem zweiten Hinweis (Restaurant in der Stadthalle) wurde nach dem auf dem Schild angegebenen Hinweis zur Restaurantfindung zwar nachgegangen aber das Erscheinungsbild sagte erstens nicht wirklich zu und zweitens war es geschlossen.
Irgendwie sah es dauerhaft geschlossen aus. Kann aber auch ein falscher Eindruck gewesen sein.
Bevor sich aber ein allgemein negativer Eindruck über dieses Städtchen verfestigen konnte bogen wir Richtung Zentrum ab. Und da sah es doch dann gleich deutlich vielversprechender aus. Es war ein nettes Zentrum und sah verkehrsberuhigt und einladend aus. Zudem reihten sich dann einige Restaurants der Straße entlang auf.
Die Sonne schien, es war angenehm warm und der Kurzurlaub nahm seinen Lauf. Und so habe ich von dem Städtchen eine positive Erinnerung mitgenommen.
Nicht noch länger zu suchen war schon ein Augenmerk und so hielten wir, die ersten Restaurants erblickend gleich an einer freien Parkbucht zwischen „den drei Lilien“ und der „Taverne Athen“ an.
Kurz gebrainstormt (welch bescheuerter Begriff; welcher natürlich nur der Belustigung und hoffentlich Kurzweil des geneigten Lesers dienen soll) und unterstützt durch den Aushang „mit Terrasse“ war dann schnell das Athen anvisiert.
Da ich noch schnell für GG auf Fotoshooting aus war (Vohenstrauß war bislang bar jeden Bildbeweises seiner Existenz) gingen die Anderen schon mal hinein.
Als ich dann nachfolgte war ich etwas überrascht! Der Wirt begrüßte mich, von der Terrasse in den Raum kommend wie einen alten Freund. Mist, ich war schon mal hier und weiß es nur nicht mehr…… hoffentlich habe ich da keine Leiche im Keller…
Es entpuppte sich aber als eine überaus warme und freundliche Begrüßung und auch im weiteren Verlauf war zwar der höhere Sterneservice nicht gegeben aber es wurde immer und sofort auf Wünsche und den Gast im Allgemeinen eingegangen.
Wir haben uns saumäßig wohl gefühlt!
Gleich zu Beginn kam Kumpel Chefe mit der Ouzoflasche und schenkte erstmal ordentlich aus. So kann es weitergehen…
So hätte es weitergehen können und wir währen wohl dort versumpft und ich hätte es nichtmal als tragisch empfunden.
Wenn nicht gleich anschließend die Fahrt in’s 0,0‰ Spaßverderber-Land Tschechien angestanden hätte.
So lag es dann an uns uns zurück zu halten und der schönen Gelegenheit leise Servus zu sagen.
Kommen wir also von ansatzweise (bis mutmaßlich vollständig) fahruntauglichen Alkoholmengen auf das Wesentliche für den Leser zurück.
Das Restaurant war durch geklinkerte und „gepflasterte“ optische Trennungen recht aufgelockert und heimelig gestaltet. Auch war der Abstand zwischen den Plätzen im Innenraum durchaus angenehm. Drinnen befand sich zu unserer Ankunft nur (noch?) eine Partei. Diese blieb auch bis zu unserem Abschied, was mir das Fotografieren im Innenraum natürlich total versaute. Aber drinnen hätte ich mich auch wohl gefühlt. Übermäßigen Kitsch konnte ich keinen ausmachen.
An Musik im Hintergrund kann ich mich nicht erinnern.
Allerdings, und das sei dem entsprechenden Personenkreis angediehen, in der Taverna Europa in Karlstejn (cz). Da lief dann auch mal Modern Talking.
Die Terrasse auf den „Hinterhof“ war angenehm gestaltet. Es war kein Hinterhof im klassischen Sinne sondern eben auf die kaum befahrene Anliegerstraße hinten hinaus. Sichtschutzwände und Blumenampeln mitsamt Sonnenschirmen säumten das Bild auf welches ich hiermit auch hoffentlich erschöpfend hingewiesen habe.
Wir wurden insgesamt von Chefe, der Dame des Hauses und der Tochter (?) bedient. Nach den Karten und dem ersten Ouzo, welcher recht mild aber wohlschmeckend daher kam, galt es dann die Essenswahl zu treffen.
Getränke wurden zwar nicht sofort abgefragt aber aus naheliegenden Gründen erschöpfte sich diese schnell in Cola 0,5 (2,80), Mineralwasser und Apfelschorles 0,5 (3.-).
Aus der umfangreichen und nett gestalteten Karte wählten wir dann
Saganaki (5.-)
Gyros mit Pommes und Beilagensalat (9,50) und
Gyros mit Reis und Beilagensalat (9,50)
Unsere Freunde wählten noch diverse Salate deren Namen und Preise ich nicht weiß und von daher nur die Bilder einstellen kann.
Zuvor wurden dann auch noch Pitta mit Zaziki geordert.
Kann man da dann doch auch mal schon ansatzweise den Anspruch der Küche ausmachen, wie ich in vielen Besuchen mittlerweile gelernt habe (zumindest ging es bislang damit oftmals im Parallelflug einher).
Und gegrillte Peperoni mit Knoblauch (4.-)
Zu den extra georderten Salaten gab es dann auch noch ordentlich aufgeschnittenes Brot in Form eines Baguettes. Dieses schmeckte übrigens außerordentlich gut und war auf Nachfrage als hausgemacht auszumachen.
Die Pitta und die leider etwas knappe Portion Zaziki kame mitsamt den Salaten an den Tisch. Das Zaziki war eher durchschnittlich aber angenehm sahnig. Die Pitta stand dem leider in nichts nach. Da hätte etwas mehr Würze gut getan. Aber es war in Summe nicht schlecht.
Das Saganaki eher von der fast perfekten Art wurde mit Genuß verspeist.
Leider kann ich der Esserin nicht wirklich mehr entlocken, ist sie doch meine Tochter und der ganzen Bewerterei und den Fotos eher bis ziemlich abgeneigt.
Die Beilagensalate waren mal wieder typische Vertreter ihrer Art in diesen verdächtigen Küchen und daher nicht wirklich der Rede wert. Frisch waren sie, mehr aber auch nicht. Geschenkt.
Die gegrillten Peperoni waren ordentlich viele und ansonsten passend im Geschmack. Leider war der Knoblauch offensichtlich aus der Tube und hat zwar einigermaßen geschmeckt aber das war irgendwie schwach!
Kann doch der Wettbewerber dies manchmal durchaus besser.
Das sollte sich der Wirt noch mal durch den Kopf gehen lassen ob das nicht besser und vor Allem ansprechender geht (siehe auch Bild).
Das Gyros mit Reis bzw. Pommes war auch so ein Fall.
Die Pommes, um es schnell abzuhaken, waren in Ordnung. Heiß, außen leicht knusprig und innen noch leicht mehlig.
Das Gyros war, wohl der Tageszeit geschuldet, etwas sehr kross.
Nun mag ich recht krosses Gyros zwar, aber leider war es auch etwas dicker geschnitten. Und dennoch waren kaum weichere Anteile vorhanden. Das lässt schon tief in die Küche resp. den Grill blicken. Wir waren wohl zu spät und entweder war das Gyros zu lange bei zu hoher Hitze auf dem Spieß oder eben im Backofen warm gehalten. Zudem war es etwas schwach in Bezug auf die Würze.
Mir hat es zwar einigermaßen geschmeckt (und wieder der Satz: es war nicht schlecht!) aber es wäre in diesem Zusammenhang (kross und leicht mangelnde Würze) wohl weder für Jung noch für Alt ein passender Kompromiss (höchstens für Leser mit grenzwertigem Musikgeschmack, da deren Vorlieben diesbezüglich ja auch eher ausgefallen sein dürften).
Der Reis war dagegen zwar wiederum zurückhaltend aber nett gewürzt und somit unfallfrei.
Während nun der Wirt die Zufriedenheit mitsamt einer Ouzoflasche abfragte bejaten und verneinten wir die dazugehörigen Fragen.
Wir waren im Urlaub und wollten Kumpel doch nicht gleich mit so detaillierten Geschmackserlebnissen konfrontieren. Und uns jeglichen Stress auch ersparen. Wobei ich sogar glaube, dass er es positiv aufgenommen hätte. Wir hatten aber schlicht keine Lust darauf.
Wir waren satt, es hat soweit auch geschmeckt und damit war es doch in Ordnung.
Die Sauberkeit war in dem Haus gegeben.
Der Gang zur Toilette im 1.UG wurde, sofern er in der Nähe war, von Kumpel Cheffe mit dem Aufhalten der Tür (zum Treppenhaus, nicht zur Toilette!) quittiert.
An genaueres kann ich mich leider nicht mehr erinnern, da ich in Tschechien dann so ziemlich die ganze Bandbreite sehen durfte und mich daher nicht an diese einzelne Lokalität entsinne. Ich habe es aber nicht negativ abgespeichert.
Das PLV ist meines Erachtens in Ordnung. Leider weiß ich das allgemeine Preisniveau in dieser Gegend nicht und kann es auch schwer einschätzen. Es erschien mir, aus dem Speckgürtel von Stuttgart kommend, als verhältnismäßig günstig.
Fazit:
Es war jetzt kein kulinarisches Highlight, aber es war anständig, hat weitgehend gut geschmeckt und nur punktuell etwas Würze vermissen lassen. Das Ambiente war passend, der Garten resp. die Terrasse schön und die Bewirtung sehr herzlich und freundlich (auch ohne Leiche im Keller). Hier kann man durchaus hingehen um griechisch zu essen. Alleine wohl schon aus Ermangelung an Alternativen im weiteren Umfeld.
Daher nach Küchenreise: die 3,5 wenn es sich ergibt, gerne wieder
PS: ach ja, einen zweiten Ouzo zur Begleichung der Rechnung haben wir dann doch nicht ausgeschlagen, aber es ist alles gut gegangen und wir hatten ja auch gut gespeist J
PPS: jetzt ist es doch recht lang geworden. Ich mag das ja selbst nicht, so lange Texte, aber es war schon eine Begegnung die etwas ausführlicher zu berichten war.
PPPS: die Korrektur heute war den Anführungsstrichen geschuldet, die das "Outback" im Titel wohl versaut hatten. Also bitte das "Outback" mit entsprechendem zwinkerndem Auge lesen!