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Das Ristorante Mimmo liegt von der Innenstadt aus gesehen in Richtung Main, ganz in der Nähe des Büsing Palastes. Vor dem Lokal stehen Aufsteller mit den aktuellen Angeboten. In den Fenstern des Windfangs finden sich außerdem noch ein paar Plakate mit Mittagsangeboten.
Innen dominiert der Geschmack der späten Neunziger. Es sieht zwar alles recht neu und gepflegt aus, aber die Farb- und Möbelwahl in verschiedenen Orangetönen kommt leider etwa 15-20 Jahre zu spät.
Rund herum an den Wänden befinden sich Bilder sehr - ich sag mal - eindrucksvoller Blumensträuße. Nachdem ich dem optischen Schock verarbeitet habe nehme ich die schön gedeckten Tische (weiße Tischdecken, Gläser Stoffservietten) wahr. Ich weiß, ich bin schwierig was das Ambiente eines Lokals angeht, und sicher nicht der Maßstab des Allgemeingeschmacks.
Dennoch gebe ich mein rein persönliches, subjektives Urteil zum Ambientes mit 2,5 Sternen ab.
Service:
Als ich das Lokal betrete werde ich von dem einem jungen Mann in Alltagskleidung begrüßt. Außer ihm sehe ich an diesem Tag keinen weiteren Kellner. Im vorderen Teil des Gastraumes sitzt zu diesem Zeitpunkt kein Gast, im hinteren Teil ein einzelner Herr sowie ein Pärchen. Im Laufe des Abends füllt sich das Restaurant jedoch zusehends.
Ich darf mir einen Tisch aussuchen und setze mich auch in den hinteren Bereich von wo ich das Geschehen gut beobachten kann.
Im weiteren Verlauf des Abends ist der Kellner stets freundlich und bemüht, wirkt dabei aber immer etwas unterkühlt.
Kurz nachdem ich sitze bekomme ich die Speisekarte und werde gefragt, ob ich schon etwas zum Trinken wünsche oder erst noch schauen will. Ich würde gerne erstmal die Karte in Augenschein nehmen. Nach den Gerichten vom Aussteller draußen muss ich aktiv nachfragen, vom Kellner selbständig angeboten werden sie mir nicht.
Die Getränke und das Essen werden recht schnell serviert. Der Vorspeisensalat vermutlich zu schnell, sodass ich mal wieder als einziger Gast keinen Gruß aus der Küche erhalte, der so weit ich das bei den anderen Gästen sehe, aus einer Bruscetta besteht.
Ein Dessert wird mir auch nicht selbständig angeboten, auf Nachfrage dann aber bereitwillig offeriert.
Als ich nach der Rechnung frage, wird mir noch ein Grappa aufs Haus angeboten, den ich gerne akzeptiere. Als Rechnung gibt es dann einen handgeschriebenen Zettel (Ich verweise nochmals auf Douglas Adams - Stichwort Bistromathics). Der Salat ging nachträglich noch aufs Haus (hat da der Kellner vielleicht doch meine neidischen Blicke auf die Bruscettatellerchen der Nachbartische mitbekommen?)
Meine Sodexho Restaurant-Schecks wurden übrigens problemlos akzeptiert.
Alles zusammen komme ich auf 3,5 Sterne für den Service.
Die Karte:
Die Standardkarte beinhaltet die übliche Auswahl an Suppen Salat, Antipasti, Pasta, Pizza, Fleisch und Fisch italienischer Lokale in Deutschland.
Die Aufsteller vor dem Lokal waren dann noch für verschiedene Spargelgerichte gut.
Ich bestellte schließlich:
1x Beilagensalat als Vorspeise (ging aufs Haus)
1x Scaloppina mit Spargel (13,90 €)
1x Panna Cotta (4,50 €)
Dazu
1x Mineralwasser (0,25l 2,50€)
1x Pino Grigio (0,2l 4,80€)
Das Essen:
Der Vorspeisensalat Bestand aus verschiedenen Blattsalaten, Paprika, Tomaten und geschälten (geht doch) Gurken, sowie etwas Rucola on Top. Angemacht war der Salat mit einem Anständigen Essig-Öl Dressing und zusätzlichem Balsamico zur Dekoration. Der Salat selbst war knackig frisch, in seiner Mischung aber nur ein Standard-Beilagensalat.
Das begleitende Brot war leider alles andere als Standard. Es sah so aus, als habe hier jemand zum ersten Mal versucht selbst Brot zu backen, was dann aber so ziemlich in die Hose ging. Entweder wurde die Hefe vergessen, der Teig zu kalt gelagert oder, oder , oder. Das Ergebnis sah schon sehr traurig aus. Ein sehr, sehr fester, kompakter Teig mit kaum Luftbläschen; dazu noch fast salzarm.
Hier wäre ein aufgebackenes Industriebrot sogar die bessere Alternative gewesen.
Die Scaloppina mit Spargel bestanden aus 3 dünnen Scheiben Schweinerücken, klein geschnittenem weißen Spargel (geschätzt etwa 4 Stangen), Brokkoli, Karotten, "Bratkartoffeln" und Weißweinsoße.
Als Deko gab es, passend zum Stil der Einrichtung eine Gurken-Karotten-Blume wie ich sie schon lange nicht gesehen habe.
Das Fleisch war sehr dünn geschnitten, sehr hell und kaum gebraten (eher mit der Soße gezogen), dafür aber wunderbar zart und schön würzig.
Der in recht kleine Stücke geschnittene Spargel war gut gegart, mit leichtem Biss und schmeckte mit der leicht sämigen und würzigen Soße, die auch ein paar geschmolzene Kirschtomatenstücke enthielt wunderbar.
Die Kartoffeln waren geschmacklich gut. Leider kamen sie in einer ungeschälten Variante, was bei ganz jungen Frühkartoffeln zwar funktionieren mag, hier aber zu zäh war.
Die weitere Gemüsebeilage hätte ich zwar bei diesem Gericht nicht erwartet, aber da sie nun mal dabei war bewerte ich sie auch.
Der Brokkoli war wunderbar gewürzt, mit einer leichten unerwartet gut passenden Knoblauchnote. Die Stiele waren allerdings ein wenig ledrig.
Die Karottenstücke waren sehr schwach gewürzt, beinahe Geschmacklos und gingen gegenüber den anderen Komponenten des Gerichtes gnadenlos unter.
Die Panna Cotta war zunächst einmal vor allen Dingen riesig! Auf dem Bild lässt sich das nicht so gut erkennen, aber ich vermute mal, dass das Volumen des servierten Kegelstumpfes nahezu doppelt so große war, wie sonst üblich. Geschmacklich musste sich dieses Dessert nicht verstecken, sehr cremig, nicht zu fest und mit schöner Vanille-Note.
Die beiden Soßen (Erdbeere und Schoko) waren vermutlich gute Convenience-Produkte. Frische Früchte oder ein selbst gekochtes Fruchtmus wären mit zwar lieber gewesen. Aber letztlich war der Nachtisch ganz in Ordnung so. Die Portion habe ich dann übrigens nicht mehr geschafft.
Zusammen ein ganz passables Essen das ich trotz des Brotdebakels mit gut gemeinten 4 Sternen bewerte.
Preis-Leistungs-Verhältnis:
Sowohl für Getränke, als auch für das Essen halte ich die Preise für angemessen. 4 Sterne
Sauberkeit:
Alles was ich sehen konnte war optimal gepflegt. 5 Sterne
Fazit:
Wenn sich meine Netzhaut von der Farbenpracht der Umgebung erholt hat, könnte ich mir einen erneuten Besuch durchaus vorstellen.