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Zum ersten ist das Hakuna Matata sehr leicht zu finden. Ca. 150 Meter abseits der Königsbrücker Straße und nur knappe 200 Meter weg von der Feuerwache Louisenstraße liegt das Restaurant in einer kleinen Gasse, der Jordanstraße, versteckt. Parkplätze-vergiss es. Wie in der ganzen Dresdner Neustadt sind Parkplätze absolute Mangelware, und man kommt am besten z Fuß. Aber warum so abseits in der doch recht dunklen Jordanstraße? Wer hat euch diesen Laden verkauft? Das Leben der Neustadt spielt sich nur wenige hundert Meter weiter auf der Louisen-oder Alaunstraße ab. Da kann nur richtig gutes Essen helfen um zu überleben.
Nachdem wir nun endlich einen Parkplatz für unser Wägelchen namens Variant aus Wolfsburg bekommen haben, ging es durch das anbrechende Samstagabendnachtleben der Dresdner Neustadt zur Jordanstraße. Vor dem Restaurant lagen mehrere Flyer, auf welchen 20 % Eröffnungsrabatt angepriesen wird. Am Aushang noch ein kleiner Auszug aus der Speisekarte. Also nen Flyer mitgenommen, rein ins Restaurant, upps…… zu bester Abendbrotzeit ist der Laden gähnend leer. Was ist denn hier los? Hinter dem Tresen eine dunkelhäutige, sehr freundliche Dame(die Chefin?), welche uns an einen Tisch unserer Wahl begleitet.
In gebrochen, leider schwer zu verstehenden Deutsch, bringt sie uns die Karte, und entflieht noch einmal, damit wir unsere Getränke wählen können. Auswahl an diesen war genügend, das Hakuna Matata nennt sich ja schließlich auch BAR. Was mich etwas enttäuschte, es gab keinerlei afrikanisches Bier. So beließ ich es beim obligatorischen Radeberger für 2,90 €, meine beiden weiblichen Begleiterinnen(meine Frau+ihre Freundin) verlangten je einen Bolland Cellars (halbtrockener Weißwein) für je 3,50 € den Schoppen. Die Getränke waren zügig am Tisch, und wir konnten weiter in Ruhe aus der Speisekarte unser Abendmahl zusammenstellen. Allerdings war ich von der Karte etwas enttäuscht, hatte ich doch eigentlich Speisen wie Känguru, Strauß oder Krokodil erwartet. Diese Sorten gab es aber nicht, dafür aber allerhand Hähnchen-und Schweinegerichte als Gulasch, am Spieß oder als Filet. Das ganze abgerundet nach afrikanischer Art, mit Beilagen welche ebenfalls teilweise vom schwarzen Kontinent kommen. Nach reiflicher Überlegung wählten wir als Vorspeise je 2 Samosa Nyama(Teigtaschen gefüllt mit Hackfleisch) für 2,50 €, zwei Samosa Mboga(Teigtaschen vegetarisch gefüllt) für 2,50 € und eine Suppu ya Karoti na Tangawizi(Möhren-Ingwer-Suppe) für 4,90 €. Als Hauptspeise wählte ich ein Kuku Choma (gegrilltes Hähnchenbrustfilet in Tamarinsoße mit Kachumbari) mit Irio (einem Püree aus Kartoffeln, Mais, Bohnen und Spinat) für 9,70 €, meine Frau wählte einen Hakuna-Matata-Shakiki (gegrillter Fleischspieß nach Mombasa Art) mit Rosmarinkartoffeln für 9,70 €, unsere Freundin wählte den Kuku Shakiki (Hähnchenspieß gegrillt) mit Basmatireis für 9,70 €. Nachdem wir die Bestellung aufgegeben hatten, verschwand unsere afrikanische Bedienung in der Küche, und half dort bei der Zubereitung der Gerichte. Wenig später erschien eine junge, deutsche Dame, welche die Bedienung übernahm. Wir staunten nicht schlecht, als nach ca einer viertel Stunde ein „kleiner“ Gruß aus der Küche gereicht wurde. So bekamen wir jeder eine Schüssel mit Supu Malenge na Viazai Tamu (Kürbis-Süßkartoffel-Suppe) gereicht. Die Schüsseln waren schon mal so reichlich, das diese in anderen Restaurants locker als Vorsuppe durchgehen. Die Kürbis-Süßkartoffelsuppe war cremig und lecker….ein Gaumenschmaus. Wir waren gespannt was uns noch erwartet. Und wurden nicht enttäuscht. Nach dem Gruß aus der Küche wurden die Teigtaschen gereicht. Diese waren frisch zubereitet und so groß, das diese fast als Hauptspeise durchgehen könnten. Gefüllt mit herzhaften Hackfleisch und knackigen Gemüse hat man die frische Zubereitung deutlich geschmeckt. Eigentlich waren wir schon ganz gut gesättigt, aber die Möhren-Ingwer-Suppe stand ja noch als Vorspeise an. Diese kam auf einem großen Suppenteller, aber zum Glück hatten wir ja noch die Löffel der ersten Suppe am Platz, und so durften die Damen auch reichlich an meiner Möhren-Ingwer-Suppe kosten. Die Möhren schmeckten stark heraus, der Ingwer hielt sich dezent im Hintergrund. Angenehm cremig, war auch diese Suppe wieder ein Genuss. Was sollte da noch als Hauptspeise kommen? Eigentlich waren wir schon satt…. Aber die Krönung kam ja erst noch. Mein Kuku Choma (gegrilltes Hähnchenbrustfilet in Tamarinsoße mit Kachumbari) mit Irio (einem Püree aus Kartoffeln, Mais, Bohnen und Spinat) war reichlich, zusätzlich noch ein kleines Salatschälchen mit Tomate, Weißkraut und Paprika. Das Hähnchen war wunderbar zart und herzhaft, aber eigenartig gewürzt. Das Püree sah erst mal gewöhnungsbedürftig aus, war aber ebenso schmackhaft und sehr lecker. Mal was ganz anderes. Der Hakuna-Matata-Shakiki (gegrillter Fleischspieß nach Mombasa Art) mit Rosmarinkartoffeln meiner Frau war nicht nur ein Spieß, nein zwei große Spieße lagen auf dem Teller, zuzüglich der Rosmarinkartoffeln und einem kleinen Salatschälchen. Der Spieß herzhaft würzig, für uns ebenfalls unbekannt. Das Fleisch, der Paprika und die Zwiebeln waren angenehm zart, die Rosmarinkartoffeln butterweich und kräftig mit Thymian gewürzt, der Salat frisch und lecker. Ein seltsamer, afrikanischer(?) Geschmack zog sich durch das ganze Essen. Der Kuku Shakiki (Hähnchenspieß gegrillt) mit Basmatireis war ebenfalls wie der meiner Frau statt ein Spieß zwei auf dem Teller, vom Geschmack her eher wie mein Gericht mit der Tamarinsoße mit Kachumbari. Auch hier wieder Salat im Schälchen und ausreichend Reis. Wir waren vom Essen so angetan, das wir dies unbedingt noch einmal probieren müssen. So etwas Leckeres haben wir schon lange nicht mehr gegessen. Aber auch so reichlich schon lange nicht mehr. Solche Portionen bin ich eigentlich nur von diversen griechischen Restaurants gewöhnt. Am Ende des reichhaltigen Essens zahlten wir zu dritt eine Zeche von 53,30 € abzüglich der 20% machte das 42,64 €. Ich frage mich nur, ob das mit dieser Menge und zu diesen Preisen auf Dauer so gut gehen kann. Abschließend kann ich nur sagen, das Hakuna Matata in Dresden bleibt mir bestimmt genauso lange in guter Erinnerung wie die Choraufführung des Hakuna Matata meiner Tochter.
Wünschen wir dem jungen Team alles Gute für die Zukunft!
Zusammenfassung:
Essen: angenehme, sehr reichhaltige, geschmacklich mal etwas andere Küche
Sauberkeit: Gastraum und Toilette waren in einwandfreien Zustand
Bedienung: freundlich, flott aber manchmal Verständnisschwierigkeiten
Ambiente: nicht unbedingt afrikanisch, aber gemütlich
Preis/Leistung: unschlagbar, für das Restaurant fast schon ruinös
Gesamteindruck: unbedingt zu empfehlendes Lokal