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Von außen wirkt das Lokal auf den ersten Blick eher wie ein Stehcafe. Insbesondere wenn man von der westlichen Seite kommt. Innen findet man dann einen kleinen Gastraum vor, der mit einfachen, groben Holztischen und Stühlen bestückt ist. An den Wänden finden sich bunt gemischt Bilder, Fotografien und ein wenig weitere Deko. Die Tische sind gedeckt mit Wasserglas, Kerzenständer, Weinkarte, Besteck und Serviette. Tischdecken gibt es keine. Die Tische stehen insgesamt relativ eng. Teilweise ist das noch im tolerablen Bereich, bei den kleinen Tischen, an denen ich dann einen Platz bekomme ist mir das aber deutlich zu dicht zu meinen Nachbarn.
Das Lokal ist gut gefüllt, es herrscht Betriebsamkeit, aber auch eine gewisse Unruhe. Gemütlichkeit will leider keine aufkommen. => 3 Sterne
Service:
Der Service besteht aus 3 Kräften. Ein älterer Herr, der dem Erscheinungsbild und Verhalten nach der Patron oder zumindest der Serviceleiter ist, ein weiterer Herr in einfacher Straßenkleidung mit kurzem schwarzen Schürzchen (ich dachte zunächst es handelt sich um eine Küchenhilfe, die kurz im Lokal war) und eine junge Dame, ebenfalls in Straßenkleidung aber mit langer schwarzer Schürze.
Als ich das Lokal betrete sind alle Servicekräfte beschäftigt und entdecken mich zunächst nicht. Als ich mich Richtung Theke aufmache werde ich von Patron entdeckt. Ich frage, ob ich einen der freien Tische haben könne. Er bestätigt und ich kann mich setzen. Der Patron fragt mich noch, ob ich einen Aperitif wolle, bot mir verschiedene Optionen an, die ich ablehnte und stattdessen ein Bitterino (hier San Bitter 0,1l 3,50 €) bestellte.
Bedingt durch die fehlende Speisekarte zog sich meine Entscheidung ein wenig hin, was aber mit Geduld und öfteren Nachfragen ausgeglichen wurde.
Insgesamt zeichnete sich der Service jedoch durch eine gewisse Sprachlosigkeit aus. Es gab auch zu Beginn keinen Hinweis darauf, dass es keine gedruckte Speisekarte gibt. Ebenso wurde teilweise wortlos serviert. Beim Abräumen des Desserts gab es auch keinerlei Rückfrage ob es geschmeckt habe. Stattdessen räumte die junge Dame meinen Dessertteller wortlos ab, drehte sich dann aber nochmal zu mir um und fragte "Espresso?".
Teilweise wollte man mir den Teller in die Hand geben anstatt zu platzieren, was dann aber aufgrund meiner Starrköpfigkeit (ich habe mich einfach nicht bewegt) nicht funktionierte. Dafür wurde der Teller dann recht lieblos vor mich hin gestellt. Ein Dessert bekam ich dann auch erst auf Nachfrage hin angeboten.
Nach dem Bezahlen (zügig mit ordentlichem Beleg) habe ich dann bemerkt, dass das Dessert vergessen wurde. Ich will natürlich nicht als Zechpreller gelten, rufe die Bedienung nochmal und teile ihr dies mit. Ab diesem Zeitpunkt bin ich offensichtlich ein gern gesehener Gast. Man versucht noch kurz ein kleines Schwätzchen anzufangen und verabschiedet mich anschließend extrem freundlich. Schade, dass das erst jetzt der Fall war.
Letztlich komme ich hier mit viel gutem Willen noch auf 2,5 Sterne.
Karte:
Eine Karte als Solche gibt es hier nicht. Auf einer Seite des Raumes ist eine große Tafel mit den aktuellen Gerichten angebracht. Auf zwei weiteren Seiten des Raumes sind Spiegel angebracht auf denen weitere Gerichte notiert sind. Eine Beratung seitens des Service gab es nicht. Insgesamt ist das, was ich gesehen habe dem Konzept des Lokals entsprechend sehr Pasta-lastig. Es gibt aber auch ein paar Fleisch und Fischgerichte (Das gegrillte und in Scheiben geschnittenen Steak, das meinem Tischnachbarn serviert wurde sah auch sehr gut aus).
Die Desserts wurden von Gästen, die vor der Tafel waren verdeckt, auf Nachfrage beim Abräumen des Hauptgerichtes wurde mir aber aufgezählt, was im Angebot ist.
Ich wählte schließlich:
Tagliolini mit frischen Trüffeln und Parmesan (16,50 €)
Profiteroles (4,- €)
Dazu eine Flasche Mineralwasser (Heerbacher 0,7l 4,- €)
Das Essen:
Vorab gab es vom Haus ein Körbchen mit Weißbrot sowie einen Teller mit einem Olivenöl, Salz, Kräutergemisch. Ich hatte diese Teller zuvor schon auf anderen Tischen stehen sehen, dachte da aber noch, das sieht aus wie ein leergegessener Salatteller.
Das Brot war tagesfrisch, mit noch recht knuspriger Kruste. Geschmacklich durchaus gut, aber nichts, was den Gang der Welt beeinflussen könnte.
Der Olivenölteller benötigte ob seiner Optik erstmal ein wenig Überwindung, die Kombination schmeckte aber durchaus gut. Grundsätzlich ist das ja eine gute Idee, auch wenn ich mir das eigentlich lieber selbst mischen würde, optisch jedoch wie bereits erwähnt eher am Rande einer Katastrophe.
Tagliolini mit frischen Trüffeln.
Ich habe mir meine Wahl nicht leicht, aber letztlich das richtige gemacht.
Die Trüffel hatten kein überbordendes Aroma sondern waren für Sommertrüffel erwartungsgemäß etwas dezenter und nussiger. Es war jedoch gut genug um dieser wirklich guten Pasta ein Krönchen aufzusetzen. Und das ganze schöner Weise ohne Zusatz von Trüffelöl, das, wie ich meine, manchmal einen eher penetranten Geschmack aufweist.
Die hausgemachten Nudeln waren geschmacklich optimal. Die Konsistenz war ebenso perfekt getroffen.
Am Parmesan aus dem Laib, in dem die Nudel ein wenig herumtoben durften wurde netter Weise auch nicht gespart und dazu gab es noch eine wirklich ausgezeichnete Buttersauce, die das Ganze geschmacklich sehr fein abrundete. Auf den ersten Blick war die Sauce etwas überreichlich auf dem Teller, was zu einem kleinen See unter der Pasta führte, dem war aber mit dem noch übrigen Brot sehr leicht und gerne beizukommen.
Für dieses Nudelgericht gebe ich gerne volle Punktzahl: 5 Sterne
Profiteroles
Profiteroles sind kleine, cremegefüllte Bällchen aus Brandteig. So eine Art italienischer Windbeutel. Hier waren sie mit einer Art Schokomousse sowie Schokoladensoße überzogen. Bei den Profiteroles nehme ich an, es wurde ein Convenience Produkt verwendet. Nicht von der schlechtesten Sorte, ich hätte es letztlich aber auch nicht haben müssen. Die Schokomousse war geschmacklich in Ordnung, vielleicht ein wenig sehr süß. Letztlich kein Nachtisch, für den ich mich noch einmal entscheiden würde. 3 Punkte.
Insgesamt nehme ich mir heraus, die wirklich exzellente Pasta deutlich stärker zu gewichten und komme somit auf 4,5 Sterne.
Sauberkeit:
Alles in allem war das Lokal gut gepflegt. 4 Sterne
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Preise sind für Frankfurter Verhältnisse schon eher im unteren Bereich angesiedelt. Und das bei wirklich gutem Essen (zumindest was die Pasta angeht). Einziger Wermutstropfen war mal wieder der Service. Daher gerade noch 4 Sterne.
Fazit:
Ja, ich denke die Pasta hier werde ich sicher nochmal näheren Untersuchungen zuführen müssen. Ich hoffe mal, dass es dann mit dem Service etwas entspannter läuft. Positiv anzumerken sei noch, dass meine Restaurant-Schecks problemlos eingelöst wurden.