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Das Ambiente ****/*****
Die Baumberger Rheinterrassen liegen direkt am Rhein. Neben dem Hotel- und Restaurantgebäude liegt auf der einen Seite ein großer, hauseigener Parkplatz, auf der anderen, dem Rhein zugewandten Seite, erstreckt sich ein weitläufiger Biergarten, jüngst renoviert und mit neuen bequemen Gartenmöbeln ausgestattet, Tische und Stühle in grau, die Stühle rot gepolstert. Eine verglaste Veranda mit weiß-rotem Dach, an das Restaurant angebaut, bietet Schutz bei regnerischem Wetter.
Wir sind schneller gewandert als erwartet und deshalb reichlich vor der Zeit, ab der unser Tisch reserviert ist. Wir lassen uns im Biergarten nieder und löschen den Wanderdurst.
Der erste Durst ist gelöscht, wir gehen zu unserem Tisch im Restaurant, der sich in eine lange Tischreihe an der Fensterfront mit Blick auf den Rhein einreiht. Die Tische sind geschmackvoll eingedeckt, rote Tischtecken, rote Servietten, Blumenschmuck und die übliche Menagerie. Schwarz gepolsterte Stühle, sehr bequem, umreihen die Tische.
Die der Fensterfront gegenüberliegende Wand ist eine nackte Backsteinmauer, unterbrochen von weiß verputztem Mauerwerk mit Türdurchgängen. An ihr säumen sich hohe Bistrotische mit hellbrauner Tischplatte und schwarz gepolsterte Barhocker. Moderne Gemälde lockern die Backsteinoptik auf, die weiße Decke des Restaurants steht in angenehmem Kontrast zur roten Stirnwand.
Die Renovierung hat dem Ambiente gut getan. Ich kenne die Baumberger Rheinterrassen noch als Ausflugslokal mit altbackenem Restaurant und Biergarten – kein Vergleich zum heutigen zeitgemäßen Erscheinungsbild.
Die geschmackvolle Einrichtung, der Biergarten mit mediterranem Flair, der Blick auf den Rhein und das ansehnlich renovierte Gebäude rechtfertigen viereinhalb Sterne für das Ambiente.
Der Service **/***
Schon im Biergarten machen wir erste Erfahrungen mit dem Service. Gut, es ist viel zu tun. Alles was laufen oder radfahren kann, hat sich im Biergarten versammelt. Entsprechend lange warten wir auf die Getränke, die dann beim Servieren von einem jungen Kellner einer speziellen Sicht- und Geruchsprobe unterworfen werden müssen. Was ist denn noch das Radler und was ist das Pils? – so rätselt der junge Mann, sichtet die Getränkefarbe, riecht an den Gläsern und trifft dann eine Entscheidung.
Irgendwie schwant uns, daß wir an diesem Abend mit dem Service unseren Spaß haben werden.
Als wir ins Restaurant gewechselt sind, warten wir eine ganze Weile auf die Bedienung. Endlich bemerkt uns eine junge Dame, fragt verwundert, ob wir noch nicht bedient worden seien. Sie habe doch den Kollegen Bescheid gegeben, uns zu bedienen. Es hat offensichtlich nicht funktioniert, und sie überreicht uns die Karten.
Im Laufe des Abends bedient uns hauptsächlich ein junger Mann in den Dreißigern, dem die Anstrengung des Servierens an diesem warmen Frühlingstag ins Gesicht geschrieben ist. Er wirkt angestrengt und gehetzt, Schweiß auf der Stirn, roter Kopf. Seine Art, mit den Gästen umzugehen, ist aber irgendwie sympathisch und nett. Und beim Abservieren merkt man, daß er den Job gelernt hat.
Ein viel jüngerer Mann und eine junge Dame, wohl eine Auszubildende, bedienen uns im Laufe des Abends auch mehrfach.
Die Bedienungen an unserem Tisch sind alle nett, freundlich und zuvorkommend. Aber es hapert im Ablauf.
Beispiel: Nach dem Essen bestellen wir einen Espresso und einen Aquavit. Die zwei Getränke werden auch zu unserer Zufriedenheit rasch serviert, allerdings stehen auf dem Tablett der Servicekraft zwei Espressi statt einem. Wir nehmen – wie bestellt – einen Espresso. Den anderen nimmt die Bedienung wieder mit.
Es dauert nicht lange, da erscheint die junge Dame wieder mit einem Tablett, darauf wieder zwei Espressi und ein Aquavit. Wir bedeuten ihr, und es ist ja auch nicht übersehbar, daß wir diese Getränke schon serviert bekommen hätten und wieder ein Espresso zuviel auf dem Tablett stehe. Sie geht mit dem Tablett zurück zur Theke.
Und es dauert wieder nicht lange, daß nun der viel jüngere Mann mit einem Tablett auf unseren Tisch zusteuert, auf dem Tablett wieder – Achtung! – zwei Espressi und ein Aquavit. Bei uns bricht Heiterkeit aus. Wenn er den Aquavit auf's Haus loswerden wolle, gerne, lasse ich ihn wissen und zeige ihm mein inzwischen geleertes Aquavitgläschen. Er geht mit Aquavit und Espressi zurück zur Theke, wird aber auf halbem Wege von unserem jungen Mann in den Dreißigern aufgehalten, der mir schnurstracks tatsächlich den Aquavit auf Rechnung des Hauses serviert.
So richtig unzufrieden sind wir mit dem Service nicht, aber richtig zufrieden auch nicht. Es liegt nicht an den Bedienkräften, aber die Mängel in der Organisation sind offensichtlich.
Vom Nebentisch bekommen wir dann auch noch eine Auseinandersetzung um die Wartezeit auf das Essen zwischen den Gästen und einem anderen Kellner mit. Letzterer zitiert in einem unfreundlichen Ton die Zeiten aus seinem digitalen Schreibblock, wann er die Bestellung aufgenommen habe und bemerkt im Weggehen in nicht gerade freundlichem Ton, das sei ja wohl nicht zu lange.
Selbstredend, daß man Gäste so nicht behandelt.
Beim Service sehen wir "viel Luft nach oben", also eigentlich nur zwei Sterne. Die freundliche Art unseres Mannes in den Dreißigern und sein lockerer Umgang mit dem zum dritten Mal an unseren Tisch gebrachten Aquavit heben unsere Wertung ein wenig in Richtung "okay" an. Zweieinhalb Sterne für den Service.
Das Essen ****
Endlich haben wir die Karten von der jungen Dame, die dachte, wir seien längst bedient worden, erhalten und stellen fest, daß die aktuelle Karte eine andere ist als die, die auf den Webseiten der Baumberger Rheinterrassen veröffentlicht ist. Organisationsversagen? Auf eine spätere Nachfrage nach den im Netz angebotenen Speisen antwortet unser Serviceherr – der in den Dreißigern–, daß diese Speisen nicht mehr angeboten würden. Beim Schreiben dieser Kritik bemerke ich, daß die aktuellen Karten mittlerweile auch im Netz stehen.
Jahreszeitlich passend werden Spargelgerichte angeboten, außerdem Salate, Suppen, Currywurst, Burger, Fisch, Schnitzel und Steaks in unterschiedlichen Zubereitungen. Preislich liegt alles im üblichen Rahmen.
Inzwischen hat unser Serviceherr die Getränke aufgenommen. Nach einer Weile werden uns Mineralwasser (0,75 l zu 6,60 €), Veltins (0,3l zu 2,70 €) und Füchsen Alt (0,4l zu 3,60 €) serviert, alles gekühlt, wie es sein muß.
Wir haben inzwischen gewählt. Meine Frau entscheidet sich für ein
• Schnitzel „Madagaskar“, grüne Pfeffersauce, Pommes frites und Salatgarnitur zu 13,90 Euro,
und ich entscheide mich für
• Spargel mit neuen Kartoffeln, dazu zerlassene Butter und ein gegrilltes Rumpsteak (ca. 150 g) zu 24,50 €.
Anstelle der zerlassenen Butter hätte ich auch eine frisch aufgeschlagene Sauce Hollandaise ordern können.
Unsere Freunde wählen
• zweimal Schnitzel „Wiener Art“, Zitrone, Salatgarnitur und Pommes frites zu 12,90 Euro,
• gebackener Ziegenkäse, Blattsalate,Rohkost, Weintrauben und Brot zu 11,90 € und
• MSC Matjesfilet, Honig-Senf-Dillsauce, Speckbohnen und Bratkartoffeln zu 12,50 Euro.
Die Wartezeit ist angesichts des Betriebes, der an diesem lauen Fühlingsabend herrscht, angemessen.
Meine Frau ist mit dem Schnitzel „Madagaskar“ ganz zufrieden. Das Schnitzel ist zart und knusprig gebraten, die grüne Pfeffersoße über einem Teil des Schnitzels reduziert die Knusprigkeit ein wenig, und die Pommes frites sind kross und schön heiß. Die Salatgarnitur ist halt nur Garnitur, aber okay.
Meiner Frau schmeckt's, und entsprechend bewertet sie auch ihr Gericht mit gut.
Auch ich finde mein Spargelgericht gut zubereitet, allerdings mit einem geringfügigen Abstrich. Das Rumpsteak, das ich als medium gegart bestellt habe, ist ein wenig zu lange auf dem Grill gewesen. Es ist nur noch spärlich rosa, an manchen Stellen schon richtig durchgebraten. Sein Äußeres verrät, daß es scharf angebraten worden ist.
Der Spargel hingegen ist auf den Punkt gegart, genau wie die neuen Kartoffeln. Auch die Qualität des Spargels ist einwandfrei. Mit der zerlassenen Butter schmecken mir der Spargel mit den Kartoffeln und dem Fleisch gut, und dementsprechend bewerte ich auch mein Spargelgericht.
Auch unsere Freunde sind mit ihren Gerichten zufrieden. Beide Wanderfreunde mit dem Schnitzel „Wiener Art“ haben nichts auszusetzen und bewerten ihr Gericht ebenfalls mit gut.
Die Wanderfreundin mit dem gebackenen Ziegenkäse freut sich über eine stattliche Portion lecker angerichteten Salates. Als lecker beschreibt sie den Ziegenkäse.
Auch sie sagt: Gut.
Und unser Wanderfreund mit dem MSC-zertifizierten Matjesfilet schwärmt von der Zartheit der Filets. Den drei Filets sind reichlich Bratkartoffeln und Speckbohnen beigelegt, die Bratkartoffeln schön gebräunt. Ein Töpfchen mit der Honig-Senf-Dillsauce steht dazwischen.
Es schmeckt unserem Wandergesellen gut, er hat nichts auszusetzen. Sein Urteil zum Matjes: Gut.
Als einziger ordert er nach einer Weile noch einen Nachtisch. Er entscheidet sich für
• Apfelstrudel mit Eis und Vanillesoße zu 7,50 €.
Die Nachspeise schmeckt ihm ausgezeichnet, und dementprechend bewertet er sie mit sehr gut.
Für andere soll es statt Nachtisch Espresso und Aquavit sein. Meine Frau entscheidet sich für den Espresso (2,00 €), ich wünsche einen Linie-Aquavit (2cl zu 2,30 €). Die Geschichte zu dem Espresso und dem Aquavit ist bereits erzählt.
Unsere Bewertungen zu den einzelnen Speisen sind durchweg gut. Dementsprechend gibt es vier Sterne für die Küchenleistung.
Die Sauberkeit *****
Bei der Sauberkeit gibt es nichts zu bemängeln. Im Restaurant, auf dem Tisch, Geschirr, Gläser und Bestecke: alles sauber. Und sauber sind auch die Toiletten. Glatte fünf Sterne.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ***/****
Wir haben an diesem Abend Licht und Schatten gesehen, Licht beim Essen, Schatten beim Service. Wäre der Service besser organisiert, hätten wir das Preis-/Leistungsverhältnis für gut befunden. Wegen des Services gibt es Abstriche: dreieinhalb Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis.
Das Fazit ****
Die Ausrutscher beim Service lassen sich beheben. Hier muß der Chef oder die Chefin für einen geordneten Organisationsablauf sorgen. Ambiente, Sauberkeit, Essen und das Preis-/Leistungsverhältnis liegen durchweg im grünen Bereich. So geben wir keine begeisterte Empfehlung für die Baumberger Rheinterrassen, aber wenn's sich ergibt, kehren wir wieder ein. Gut gemeinte und aufgerundete vier Sterne für das Fazit.