Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Korianderschleuder ist hier wirklich nicht negativ gemeint, aber Koriander wird viel, reichlich und gern verkocht. Das muss man mögen – oder eben auch nicht. Ich mag es, die Kollegen mögen es, die Basisdemokratie siegt, ab zum Thai.
Der Laden ist sehr schlicht eingerichtet. Ein paar Stehtische, ein paar Sitzgelegenheiten, eine Kasse und eine Ecke, in der manchmal eifrig, manchmal chaotisch und manchmal auch leicht verzweifelt in großen Woks… Wökken… Was ist eigentlich der Plural von Wok?! gerührt wird. Nebst fertigem Essen gibt es hier auch einige Zutaten zu kaufen, die das Sortiment des asiatischen Supermarkts nebenan ergänzen. Tipp: Hier gibt es Panko! Asiatisches Paniermehl, das auch in vielen Gerichten der amerikanischen Küche zum Einsatz kommt!
Hier ist Selbstbedienung angesagt. Ab an die Kasse, das Wunschgericht aus einer täglich wechselnden Liste von fünf bis sieben Gerichten auswählen, zahlen, Zettel an der Chaoskochecke abgeben, warten und mitnehmen oder wahlweise hier essen. Wir nehmen mit.
Die tägliche Auswahl von Gerichten beinhaltet meist
-irgendein Gericht mit Thai-Nudeln, oft mit Gemüse, gelegentlich auch zusätzlich mit Ei
-irgendein Curry (rot oder gelb) mit Huhn und Gemüse
-Huhn und Gemüse in Sauce
-ein fleischloses Gericht, oft mit Tofu
-ein Gericht mit Rind oder Schwein, dazu Gemüse
Dazu wird Reis serviert. Einige der Gerichte lassen sich auch zusätzlich mit Bonus-Ente bestellen, die dann als gebratene Entenbrust auf dem Essen angerichtet wird. Ein Kollege bestellt hier immer die paradoxe Kombination „Fleischlos mit Ente“. Geht nicht, gibt’s nicht.
An Obst und Gemüse wird hier im Essen so ziemlich alles verkocht, was nicht bei drei hinterm nächsten Hochbeet verschwunden ist. Die Mischung variiert täglich und mittägliche Ausgrabungen fördern immer allerlei Spannendes an Tageslicht. Nebst konventionellen Gemüsesorten und Obst wie beispielsweise Ananas, finden sich hier gelegentlich auch Dinge, die keine der am Tisch anwesenden Personen identifizieren kann. Dazu gehören aus der letzten Zeit:
„Das mehlige lila Ding“ – schmeckt nach nix mit mehlig. Das ist weder Rote Bete noch irgendetwas derartiges. Nichts genaueres weiß man nicht.
„Das Tupperstöckchen“ – Ein kleines und stängeliges Kraut, das entsetzlich nach zu heiß gespülter Plastiktupperdose schmeckt und riecht. Besser aussortieren… Kam aber auch nur einmal vor *grusel*
„Die Rachendrachen“ – Entweder wurde hier der familieneigene Christusdorn verkocht, oder eine neue grausige Rosmarinart mit fiesen Stacheln entwickelt. Die harten Stacheln muss man auch nicht zwingend gegessen haben… Aua.
Essen zum Mitnehmen wird in beschichteten Pappschachteln und mit aufgeleimtem Deckel aus Alufolie mitgegeben. Das hält dicht und führt zu einem havariefreien Nachhausetransport. Die Gerichte sind stets gut gewürzt, die Portionen extreeeeem reichhaltig. Ich zwinge meine selten. Die eigenwilligen botanischen Beigaben haben schon so manche Pause zum Lacher werden lassen.
Für die lokale schwäbische Bevölkerung spielt oft auch das heißtgeliebte „günschtig“ eine wichtige Rolle. Tatsächlich kann man über den Preis nicht meckern…. Je nach Gericht schwankt der Preis zwischen vier und sechs Euro, Bonus-Ente kostet natürlich einen Aufpreis.
Der Laden ist barrierefrei, parken wird aufgrund der Altstadtlage ein wenig schwierig. Am ehesten noch im nahen Parkhaus König. Die Linien 9, 11 und 12 halten direkt vor der Tür, Haltestelle Bürgeramt.
Von mir gibt es wohlwollende vier Rachendrachen-Tupperstöckchen-Sterne. Wir kommen häufiger hier her und wurden bislang noch nie enttäuscht.