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Für Freunde indischer Küche kann ich das Lokal wärmstens empfehlen, für Neulinge ein guter Einstieg in indisch-ceylonesische Küche
Neugierig geworden durch positive Kritiken besuchte ich mit zwei Freunden das erst im Oktober 2013 eröffnete indisch -ceylonesische Spezialitätenlokal Ganesha in Fellbach. Die kurzfristig vorab erfolgte telefonische Reservierung wurde problemlos abgewickelt, obwohl wir mit einer Verspätung von 15 Minuten ankamen. Im Lokal trugen bereits um 18:45 Uhr sämtliche Tische Reservierungstäfelchen (und dies an einem Montagabend), um 19:00 Uhr waren alle besetzt. Eine Reservierung empfehle ich deshalb unbedingt.
Wegen der Stufen am Eingang leider nicht barrierefrei, bei der Freundlichkeit des Services vermutlich aber kein größeres Problem.
Kurzer Blick in die Geschichte
Ganesha ist in der indischen Mythologie der elfantenköpfige Gott der Schlemmerei, ein unersättlicher Vielfrass.
Service ***
Wir wurden sehr freundlich von einem Kellner hinter der Theke gegenüber dem Eingang empfangen, der uns umgehend an seinen Kollegen verwies. Anscheinend herrscht hier eine klar definierte Arbeitsteilung. Mit einer typischen Handbewegung und strahlendem Lächeln im Gesicht zeigte dieser auf leere Vierertische, überließ uns freundlicherweise aber die nähere Auswahl, was wir sehr positiv werteten. Unverzüglich legte er uns die attraktive, gut gestaltete Speisekarte vor und wartete immer noch freundlich lächelnd unsere Bestellung ab. Unser Getränkewunsch (Mango Lassi) wurde nach erstaunlich kurzer Wartezeit serviert. Kurz darauf brachte er Papadam aufs Haus mit viererlei Dips. Nach angenehmer Wartezeit servierte er die Hauptgänge, alle drei zusammen. Immer wieder erkundigte er sich unaufdringlich danach, ob wir noch weitere Wünsche hätten. Ein wirklich angenehmer Zeitgenosse, der vom großen Lenker sicher bewusst eingesetzt wurde
Das Essen ****
Ich entschied mich für meine geliebten Tandoori-Spezialitäten. Da es mein erster Besuch im Ganesha war, wählte ich den Mix Grill zum besseren Kennenlernen der verschiedenen Gerichte, meine Begleiter entschieden sich für vegane bzw. vegetarische Gerichte.
Zur Überbrückung der Wartezeit servierte der Kellner als
Amuse Bouche: hauchdünnes Papadam (Linsenmehlfladen mit Schwarzkümmel) mit viererlei Dips, jeder köstlich mit anderer Geschmacksnote delikat gewürzt.
Vorspeise: Ganesha Spezial für 2 Personen (genügend für 3, was ohne Aufschlag akzeptiert wurde) 7,60 €.Die Vorspeisenplatte bestand aus
Hauptgang 1: Ganesha Mix Grill - 13,9o €, eine Tandoor Spezialität, mit der man sich einen guten Überblick über die angebotenen Tandoor Gerichte verschaffen kann. Das Gericht wurde dampfend heiß auf einer gusseisernen Platte auf einem Holzbrett serviert. Dazu gab es eine köstliche Gewürzsoße, deren Zusammensetzung das Geheimnis des Kochs bleibt. Ich fand sie einfach sehr passend und schmackhaft zum Gericht und habe sie Rumpf und Stumpf vertilgt.
Die Platte war zusammengestellt aus:
Dazu wurde eine Riesenportion auf den Punkt gegarter, körniger Basmatireis im Kupfertopf mit Deckel serviert.
Hauptgang 2: Vegetable Kofta - 9,90 €, Gemüsebällchen mit Nüssen, Kokos- und Sahnecurry, serviert im Kupferschälchen mit Basmatireis. Selbst die kleine Kostprobe davon war lohnend. Ein sehr gut abgerundeter Geschmack.
Hauptgang 3: Ceylonesisches Kathiri Curry (vegan)- 9,40 €, bestehend aus Auberginen mit Kartoffeln, Tomaten, Chili, Kokosmilch, Ingwer, Tamarindensaft, Knoblauch, Curryblätter. Zubereitet nach ceylonesischer Art (scharf). Und wo scharf draufsteht ist in diesem Lokal auch scharf drin. Wahlweise kann auch mittelschaff bestellt werden. Serviert wurde das Gericht auf einem Kupfernen Stövchen in einem Kupferschälchen, ebenfalls mit Basmatireis. Auch hier hat mich die kleine Kostprobe vom Geschmack überzeugt.
Gewohnheitsgemäß bestellten wir dazu 3 Fladen Nan aus dem Tandoor. Was serviert wurde entlockte uns ein kräftiges Whow. Sowas hatten wir noch nicht gesehen. Drei Fladenbrote in Größe und Form eines Kindertennisschlägers, die köstlich schmeckten.
Die Essensportionen waren reichlich dimensioniert und sättigend sehr angenehm. Noch am nächsten Morgen hielt das angenehme Wonnegefühl nach einem guten indischen Essen an.
Was ich vermisste waren die traditionellen, bunten Verdauungskügelchen auf Gewürzbasis, die in Indien nach jedem Essen gereicht werden (im früheren Sangam in Ludwigsburg stand davon eine große Schüssel am Ausgang bereit).
Habe lange hin- und her überlegt ob ich 5 Sterne geben kann (4,5 könnte ich noch vertreten, aber die gibt es leider nicht). Wegen der wenig ansprechenden Präsentation der Speisen (u.a. spärliche Deko, zum Serviergeschirr unpassender, weißer Rechaud) entschließe ich mich zur Abrundung.
Das Ambiente
Zur Ausstattung des Lokals und die unübersehbaren Renovierungsmängel kann ich den Bericht von Schlemmerzunge nur bestätigen und verweise zur Vermeidung von Wiederholungen darauf. Das Publikum ist sehr gemischt aus Vertretern aller Altersklassen. Dem starken Besuch nach zu schließen wird das Ganesha gut angenommen. Kleiner Tipp für den Betreiber, ein bisschen mehr Originalität und weniger Massenstandard täte gut.
Die Einrichtung der Toiletten entspricht üblichem Standard. Man vermisst allerdings ein paar freundliche Dekos und die kleinen Dinge, die man einfach braucht. Handtuch und Seife sind heute zu wenig.
Sauberkeit ***
Die Eindeckung der Tische mit sauberen Stofftüchern ist ansprechend, Papierservietten Standard. Gasträume und Toiletten machen einen sehr sauberen Eindruck, am Beginn des Abends allerdings normal.