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Die Reservierung vorab lief etwas schleppend, was teils aber daran lag, dass ich mir das Konzept gerne am Telefon erklären lassen und nicht einfach ins Blaue für 8 reservieren wollte. Letztlich klappte aber alles und wir fanden uns gegen halb 8 im doch überschaubaren Laden ein und starteten mit einer Flasche wohltemperiertem Champagner in den Abend. Dazu als Durstlöscher leckere Rhabarberschorle.
Als Amuse erreichte uns eine leckere Gazpacho von der Erdbeere mit etwas Chili-Feuer und Paprikanote. Aber auch die Erdbeere kam schön durch. Angerichtet in einer Espressotasse und schön kalt. Guter Start!
Vorweg hatten wir dann die vierfach bestückte Vorspeisen-Variation des Hauses mit Piementos de Pardon, gratiniertem Ziegenkäse auf Zwiebelmarmelade, Caponata von der Aubergine und Guacamole. Dazu leckeres hausgebackenes Brot in 2 Varianten. Toll - der Ziegenkäse war mein Favorit! Die anderen Drei aber auch lecker, wenn auch nicht herausragend.
Die dankenswerter Weise knapp gehaltene Wochenkarte offerierte:
Rinderfilet mit Balsamico-Jus, gebackenen Süßkartoffeln und Carpaccio von marinierter Ochsenherztomate
Frenched-Racks vom Lamm mit Orangen-Thymian-Jus, Polentatalern und Breiten Bohnen
Steinbutt, Beurre Blanc, Erbspüree, gebackene Aubergine
Risotto mit Macadamiaschaum und Mangold
4 x Rind, 2 x Lamm, 1 Risotto und ein Salat mit Ziegenkäse aus der Speisekarte wurden bestellt und erreichten uns nach angemessener Wartezeit. Das Rind war ein absolutes Gedicht - top gebraten, super saftig und mit einer tollen Jus an der Hand. Gutes Handwerk und eine schöne Komposition (die Ochsenherzen waren derart aromatisch...). Lediglich die Süßkartoffeln fielen etwas lasch ab. Das Lamm war ebenfalls butterzart und lecker, auch die Jus passte toll , hätte sogar etwas mehr aromatisiert sein dürfen. Mein kleines Highlight waren die gerösteten Polenta-Ecken mit Parmesan-Note - eine tolle Beilage. Auch der Salat und das Risotto wussten zu überzeugen.
Ein 2013er "Avutarda" Tempranillo/Cabernet Sauvignon begleitete den Hauptgang wunderbar.
Der Nachtisch (hausgemachtes Haselnusseis, Pistazienkaramell und Kirschen) war leider der Hitze zum Opfer gefallen, kein Eis. Die Küche zauberte im vollen Service auf die Schnelle ein Erdbeer-Vanille-Creme-Schichtdessert im Glas für uns - ein schöner Ersatz und Beweis für die Flexibilität.
Insgesamt eine sehr gute Küchenleistung und genau mein Fall. Konzentration auf das Wesentliche, gute Produkte und Abwechslungsreichtum. Man merkt, dass Nico im 11a gelernt und im Basil die feinere Küche aufgesogen hat. Hier bekommt man tolles Essen für einen angemessenen Preis.
Die Bedienungen wirkten beide eher wie studentische Aushilfen, machten ihren Job aber noch ordentlich. Es begann sehr gut- mit zunehmender Gästezahl (vorwiegend draußen) nahm ihr Stresslevel jedoch stark zu, was man beiden leider auch sehr anmerkte. Der Ton wurde dementsprechend knapper (auch mit den Gästen) und teils auch etwas patzig. Aber ich möchte nachsichtig sein, denn bei der Affenhitze war das Gerenne sicher keine Freude. Da es am Ende aber fast unmöglich war, Desserts und neue Getränke zu bestellen reicht es leider nur für 2,5 / 5. Leider läuft der Service hier um einiges hinterher. Auch die Speisekarten dürften mal wieder neu in die Druckerpresse - da waren einige schon sehr abgewetzt.
Alles in allem waren wir trotzdem sehr glücklich im Soul Kitchen! Danke an Nico für das tolle Essen!