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Vor der Türe gibt es einige Parkplätze, geh- / rollstuhlgerecht ist das Haus nicht.
Wir betraten das Haus etwas unschlüssig, waren zum ersten Mal da. Die Tür zum Thekenraum stand offen, kurze Klärung zu wem wir gehören und dann begleitete uns eine Mitarbeiterin in den Nebenraum. Zum Glück den im Raum „Pilsstube“ mit Theke wird geraucht.
Das hatte zur Folge, dass sobald die Türe zum Nichtraucherraum geöffnet wurde, dezente Nikotindüfte hinein wehten. Die Toiletten im Obergeschoss sind modernisiert, sauber und gepflegt. Der Weg führt an der Küche vorbei. Später merkten wir im Auto, dass unsere Kleider sehr stark nach Frittierfett stanken.
Unser Raum war nett weihnachtlich hergerichtet, die Tische schön eingedeckt. Alles ganz gemütlich.
Nach und nach vervollständigte sich unsere Runde, mit 13 Personen waren wir komplett. Die Mitarbeiterin nahm nach und nach die Getränke auf. Freundlich, aber auch irgendwie nervös und unsicher.
Die Speisekarten, in netter Aufmachung, ohne Kennzeichung der Allergene und Zusatzstoffe, wurden gereicht. Die Karte abwechslungsreich, aber nicht so, dass man auf Frischeküche schließen kann. Beilagen fast ausschließlich Pommes, Kroketten und Rösti, dazu Salat, kein Gemüse. Änderungen der Speisen werden mit € 1,00 berechnet! Das würde mich brennend interessieren, ob dies bei z. B. einem Beilagenwechsel (Pommes statt Kroketten) schon zu Buche schlägt!? Kann man sich das in so einem kleinen Ort erlauben?
Es gab einige Fragen zu den Speisen und es schien, dass hier nicht oft nachgefragt wird. Die Bedienung reagierte sehr verwundert.
Ich fand auf der Karte keinen Wein (Apfelwein und Schorle findet man unter „Biere).
Fragte also die Mitarbeiterin, ob es einen trockenen Weißwein gibt. „Ja, Riesling“, die Antwort. Nun denn! Der Wein gut gekühlt und gut trinkbar, wenig Säure. € 2,40 / 0,2 l ein fairer Preis, zumal sich später herausstellte, dass es ein Wein vom Naheweingut Barth, Kirschroth war. Mein Mann, der fahren durfte, blieb beim alkoholfreien Pils, 0,33 l € 1,70.
Die nächste Frage war, ob die Bratkartoffeln mit Speck sind. Insgesamt 3 Personen wollten Bratkartoffeln ohne Speck. Ging laut Aussage der Küche nicht, also vermute ich, auch die Bratkartoffeln sind TK-Ware.
Auf Schiefertafeln wurde Wildsalami und Wildschinken aus eigener Herstellung angeboten. Ich fragte, ob es vielleicht aktuell auch ein Wildgericht gibt. Das gab es leider nicht, sondern nur "wenn es da ist".
Dann die Frage, ob die Rösti hausgemacht sind. Sind sie nicht. Aber irgendwas wollten wir ja essen.
Also für meinen Mann und mich die Convenience-Rösti mit gebratenen Zwiebeln und Champignons und einer großzügigen Salatgarnitur zu € 10,50.
Ziemlich miteinander erhielt unser Tisch die Speisen. Eine Vereinskollegin, gebürtig aus Madagaskar, bestellte sich mutig den Filetteller "Madagaskar". Ich fragte sie, wie es denn schmeckt. Sie grinste und antwortete "deutsch". Sie war aber nicht unzufrieden, nur das Fleisch war etwas trocken.
Unser Gericht war reichlich, die TK-Rösti geschmacklich gut und schön knusprig.
Unter den frischen Blattsalaten fanden sich noch gut angemachte Rohkostsalate. Leider gab es obenauf ein mastiges Fertigdressing. Champignons und Zwiebeln waren gut angebraten und mit Streuwürze abgeschmeckt. Aber letztlich ein Essen, für das ich nicht in ein Restaurant gehe und es zu Hause frisch und somit besser zubereiten würde.
Eine Frau, sie wurde schon bei den Getränken vergessen, hatte wartete noch auf ihr Putensteak. Da kam die Bedienung und sagte „Putensteak geht nicht, würden Sie auch ein Rumpsteak nehmen?“. Zähneknirschend wurde zugestimmt und ergänzt, dass sie dafür aber den höheren Preis nicht zahlt. Das hörte die Servicedame nicht mehr, sie war schon weg um sofort wieder mit dem Rumpsteak an den Tisch zu kommen. Entweder war hier bei der Bestellannahme oder in der Küche etwas schief gelaufen.
Einige Zeit später schaute ich zu dieser Vereinskollegin rüber, ein Schlachtfest auf dem Teller. Sie hatte das Rumpsteak mehrmals durchgeschnitten und es war absolut „rare“, sie konnte es so nicht essen. Nach dem Servieren der Gerichte war der Service längere Zeit nicht zu sehen, so reklamierte sie auch nicht und aß nur Pommes und Salat. Beim Abräumen dann die Frage „soll ich Ihnen das Fleisch einpacken?“ Es war deutlich am Teller zu erkennen, dass vom Fleisch nichts fehlte. Die Frau antwortete „Das rohe Fleisch möchte ich auch nicht mehr zu Hause“. Das war’s.
So richtig wunderte es mich nicht, als beim Abrechnen das Rumpsteak berechnet wurde. Und die Frau wollte schon verärgert bezahlen. Mit mehreren Leuten konnten wir sie davon abhalten! Die Differenz betrug zwar nur € 3,10, ich habe es aber schon erlebt, dass ein falsch serviertes (und zufriedenstellendes) Gericht gar nicht oder deutlich ermäßigt berechnet wurde. Sie bot also an, das Putengericht für € 13,90 zu zahlen. Die Mitarbeiterin kam zurück, laut Chefin müsste das Rumpsteak berechnet werden. Jetzt schalteten sich noch ein paar Leute mit in die Diskussion ein. Die Servicedame meinte dann, wir sollten selbst zur Chefin gehen. Da konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen, die Chefin könne sich auch mal beim Gast blicken lassen. Letztlich ging doch der Gast zur Chefin in die Pilsstube und man einigte sich auf € 13,90.
Das war natürlich eine "klasse" Werbung der Speisekammer an unserem Tisch. So ein Verhalten habe ich noch nie erlebt und es ist mir auch vollkommen unverständlich.