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Zu wenig motivierend ist die eigene Homepage, die mit keinem einzigen fantasievollen Gericht Werbung in eigener Sache macht. Man ist ein Hotel, man hat ein Restaurant, so aussagekräftig wie die Mehrzahl der vorgeblichen Kritiken hier.
Anscheinend ist der finanzielle Background so solide, dass man schnöder Werbung nicht bedarf. Aber ich als später 3.Gast von 3 habe mit meiner Rechnung nun auch nicht zur Rettung eines Imperiums beigetragen.
Werden die Gäste automatisch durch den Beherbergungszweig angezogen, weil der Laden am Weg von der Autobahn zur Stadtmitte liegt? Nach einer Vielzahl von Hotelgästen sah es bei einem Fahrzeug auf dem Parkplatz wirklich nicht aus.
Behindertengerecht ist der gewundene Pfad vom Parkplatz zur Ebene der Außenbewirtung auch nicht gerade (besonders nicht beim Rückweg, wenn man nicht die Armmuskulatur eines Arnie in den besten Jahren hat), eine Stufe am Eingang bildet ein weiteres Hindernis.
Eine Gästin verließ gerade das Haus, von einem männlichen Mitglied des Service zur Tür geleitet, als ich unten ankam. Er bat mich nicht herein, sondern … war einfach verschwunden. Auch innen niemand, um den König zu empfangen, der sich schließlich genervt selbst einen Platz suchte … und auf das Erscheinen eines dienstbaren Geistes wartete.
Er musste lange warten … 6 Minuten …. hörte, dass es dem Gesinde offensichtlich wohl ging, denn aus der Küche hörte man eine fröhliche Unterhaltung, ein Lachen, ein Scherzen, als sei die Urlaubszeit ausgebrochen.
Schließlich erschien eine Magd zur Begrüßung, überreichte die Karte und wollte sofort den Getränkewunsch erfahren. Diese Bitte beantwortete ich abschlägig, fand allerdings in der übersichtlichen Speisekarte lediglich Speisen, keinen Wein. Eine mündliche Empfehlung kam hinzu, die Tagessuppe. Auf einer Tafel am Eingang wurde der letzte Skrei auf Rote Bete …. angepriesen. Insgesamt gab es kein einziges Gericht, das sich durch eine originelle oder kreative Gestaltung aus der Menge heraushob.
Für ein 3-Gang-Überraschungsmenü für 32 € war mir der Überraschungszeitpunkt noch zu früh und die Essenszeit bereits zu spät.
Hängen blieb ich dann bei der Tagessuppe „Kartoffelschaumsuppe“ (4,40 €) und dem „Krüstchen mit Spiegelei und Salat“, der positiven Erinnerung aus dem Siegerland nach ein paniertes, knusprig gebratenes Schnitzel mit Spiegelei, gepaart mit Pseudogesundheit (11,50 €) angesichts zweier ungeschälter Gurkenscheiben.
Die Verhandlungen über ein Getränk mussten dann mündlich und auf Verdacht geführt werden, da keine Weinkarte vorhanden bzw. zum Einblick vorgelegt wurde. Ergebnis: Mosel Riesling trocken, Kallfelz lt. Rechnung für 4,50 €.
Dieser war für die Qualität gehoben bepreist, aber trinkbar, im gut gefüllten Glas richtig temperiert kredenzt.
Es folgten ein Körbchen mit 4 Scheiben brauchbarem Baguette und ein Schälchen (müder) Frischkäse als Widerspruch in sich.
Das zur Suppe ohne Aufforderung nachgereichte Brot war leider eine unakzeptable Aufbackgeschichte ohne Geschmack.
Die Suppe war heiß, serviert in einer Tasse. Bestreut mit frischem Schnittlauch hätte ich diesen bleichen Täter als Kräuterschaumsüppchen benannt, von Farbe und Geschmack nur wenig an Kartoffeln erinnernd, Geschmack nicht schlecht, am stärksten nach dem Kraut des Tages schmeckend, dem Schnittlauch.
Der 2.Täter kam wenig später, das Hauptgericht, sehr übersichtlich mit 2 kleinen Schnitzelchen, über einem das Spiegelei, daneben etwas Salat. Nichts gegen die Menge, obwohl anspruchsvoll bepreist.
Allerdings fragte ich mich schnell, was dieses Angebot mit Kochkunst zu tun haben sollte. Lediglich ein Riesenblatt Lollo enthielt etwas Dressing, außen auch auf dem Rest des Salates aus weiterem Grünzeug, Karottenschnipseln und Sonstigem keinerlei Dressingspuren, gerupft, wenig gezupft auf den Teller, trocken schmeckend.
Bei der Nachfrage bestellte ich daraufhin sofort Dressing nach, worauf 2 verschiedene in Saucieren nachgeliefert wurden.
In der Zwischenzeit hatte ich mich mit den Schnitzelchen beschäftigt. Die Panade löste sich quasi von selbst, gewürzt oder abgeschmeckt? Leider nein. Auch das Spiegelei hatte nicht einmal eine Spur von Salz gesehen. Salz- und Pfeffermühle standen auf dem Tisch. Das Kraut des Tages, der Schnittlauch, stand in Menge zur Verfügung und sollte wohl alle Probleme lösen.
Nein, liebe Leute in der Küche. Wenn ich in einem Lokal essen gehe, erwarte ich mehr als die Zusammenstellung von Essbarem auf einem Teller oder dessen Erwärmen in einem dafür vorgesehenen technischen Gerät. Das bekommt fast jeder Arbeitswillige hin. Nicht für jeden ist Kochen die Berufung, aber vernünftiges Abschmecken sollte an einen Koch die Minimalforderung am Ende seiner Ausbildungszeit sein.
Daher sehe ich hier im Bereich Essen „Luft nach oben“, speziell bei diesem Hauptgericht „für den kleinen Hunger“.
Die weibliche Servicekraft war freundlich und bemüht, gute 3 Sterne. Ein männlicher Kollege, der ab und zu den Raum betrat, hatte es nicht einmal nötig zu grüßen.
Ambiente: halbfertige Wandbemalung, Vorzeichnungen vorhanden, bequeme Polster, farbliche Abstimmung, Radio als Hintergrundgeräusch??
Sauberkeit: Saubere und gehobene Tischeindeckung, Stoffservietten, aber Flecken und Streifen auf den Raumtrennerscheiben?
Eine Empfehlung kann ich aus diesem Erlebnis leider nicht ableiten.