Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Durch Marbach kömmen wir öfter mal. Immer müssen wir vor dem einladenden Altstadttor abbiegen. Höchste Zeit einmal nach Marbach zu kommen und nicht nur durchzufahren.
Ein Italiener sollte es sein und ein kurzer Check im Web ergab, dass sich hier einige tummeln.
Nachdem die Parkplatzsuche in der Altstadt abgeschlossen war (erst später sahen wir, dass es vor der Stadtmauer ein Parkhaus gibt) gingen wir die malerische und pittoreske Marktstraße entlang. Etwas wenig los, dafür war in den engen Gassen noch Fahrzeugverkehr vorzufinden. Eine anachronistisch anmutende Situation, die dadurch erträglicher wird, dass es nur wenige Fahrzeuge sind, die den Weg kreuzen.
Schnell erreichten wir das Restaurant und wurden beim Eintreten sehr freundlich begrüßt. Draußen zu sitzen trauten wir uns aufgrund der Witterung dann doch nicht ganz (es hatte lange geregnet und erst vor Kurzem kam wieder die Sonne raus) und wir nahmen drinnen Platz. Der längliche Raum war durch einen Sichtfachwerkteiler getrennt. Wie auch sonst Holz der dunklen Sorte dominierend war. Die weiße Decke und die weißen Wände hellten den Raum aber weit genug auf so dass es dann doch nicht allzu dunkel wirkte. Der vordere Raum beinhaltete die Theke und 4 5er Tische, die L-förmig darum angeordnet waren. Umlaufend gab es eine gepolsterte Sitzbank und im Allgemeinen ausreichend Platz zum Nachbartisch.
Der Kellner, offenbar Luigi (der Gatte der Inhaberin), strahlte durchgehend eine Freundlichkeit, Zuvorkommenheit und Witz aus, dass man sich wirklich sehr willkommen fühlte. Alles wurde nett erklärt und Unklares ggf. freundlich erfragt (z.B. die Essensabfolge). Da fiel auch nicht mehr in’s Gewicht, dass er selbst in Alltagskleidung servierte. Die Chemie hat gestimmt und ergibt daher knappe 5 Sterne.
Geordert wurde:
Apfelschorle, Cola, 2x Spezi (0,4l) zu je 2,90.
Insalata Anna 8,50
Carbonara all’Italiana 8,50
Tagliatelle Metaponto 9,50
Pizza al Cliente 9,50
Zum Insalata Anna wurde zuvor der Dressingwunsch erfragt. „Essig-Öl“ oder Daniela’s Geheimrezept in Art eines Joghurtdressings. Das sind natürlich die Worte die neugierig machen und von daher wurde letzteres Dressing geordert. Der Salat bestand aus Blattsalaten, Cocktailtomaten, dicken Gurkenscheiben, Oliven, Thunfisch, Ei und Schafskäsestücken. Das Dressing ließ mich beim ersten Ablick fast erschaudern, sah es doch nach tausend Inseln aus, es schmeckte aber gänzlich anders. Tja und nach was genau frage ich mich immer noch. Es schmeckte zuerst mal sehr interessant. Einen leichten Hauch Amaretto meint man zu entdecken und/oder etwas anderes mandeliges. Die Anfangs interessante und auch gute Geschmacksrichtung wurde leider mit der Zeit etwas sehr dominant. Schade eigentlich. Grundsätzlich war der Salat aber anständig. Hervorragend dafür waren die Pizzabrotstreifen, die dazu gereicht wurden. Erstklassige Vertreter ihrer Gattung! Weich, heiß und geschmacksintensiv waren sie im Nu weg.
Die Spaghetti (Carbonara all’Italiana) waren mit Speck und Eigelb und ohne die sonst in D gewohnte Sahnesoße (auch darauf wies man hin). Sie schmeckten einmal anders als gewohnt aber ganz ansprechend. Die junge Esserin war zufrieden wenngleich sie die heftige Portion nicht ganz stemmte. Der Rest wurde später gerne eingepackt und mitgegeben.
Die Tagliatelle wurden gelobt. Geschmacklich sehr fein, passend gegart und interessant abgeschmeckt. Mit Lachsstückchen, Erbsen, Knoblauch und vielen frischen, halbierten und warmen Cocktailtomaten kamen sie in einer leichten tomatigen „Soße“. Soße kursiv, weil ich nicht bestimmen kann welcherart diese nun wirklich war. Jedenfalls keine „klassische“ Tomatensoße, was dem sehr positiven Gesamtgeschmack aber keinen Abbruch tat.
Die Pizza al Cliente ist eine „Wahlpizza“ mit 4 Kundenwünschen. Sie bestand letztlich aus Salami, Knoblauch, Zwiebeln und einer doppelten Portion Mozzarella. Wie auch sonst alle Pizzen ausschließlich mit Mozzarella breitet werden. Sie kam vermutlich vom Blech, da der Unterboden stark danach aussah. Der Teig an sich und auch der Boden waren wirklich gut. Bissfest, einigermaßen dünn und dennoch nicht hart. Geschmacklich ein Guter! Auch der Rand war trotz des knappen Bereiches luftig und schmackhaft. Das Sugo fiel dagegen deutlich ab. Es war kaum herausschmeckbar und sehr zurückhaltend. So hinterließ die Pizza einen etwas ambivalenten Eindruck.
So komme ich auf je 4 Sterne für die Pasta und je 3 Sterne für den Salat und die Pizza. Objektiv muß ich jetzt auf 4 Sterne aufrunden, versehen mit dem Hinweis, dass es im Gesamten knappe 4 Sterne sind, hier aber vornehmlich die Pasta das Gewicht trägt.
Das Ambiente ist Geschmackssache. Irgendwie nett eingerichtet aber irgendwie auch etwas drückend durch das recht dunkle Mobiliar. 3 Sterne
Die Sauberkeit ist soweit gut. Die Toiletten sind etwas beengt aber auf einigermaßen modernem Stand (altes Haus eben) und ebenfalls sauber. 4 Sterne
PLV: Ist soweit i.O. (allerdings kenne ich das sonstige Preisgefüge in Marbach nicht).
Fazit: Für die Pasta würde ich nochmal einkehren. Die Pizza ist eher Mittelmaß. Aber es ist ein nettes und freundliches Restaurant in dem man sich sehr willkommen fühlt.