Spreeblick | Restaurant & Brauhaus
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Fischergasse 6, 02625 Bautzen
Hausbrauerei Biergarten Gaststätte
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GastroGuide-User: Jenome
Jenome hat Spreeblick | Restaurant & Brauhaus in 02625 Bautzen bewertet.
vor 1 Jahr
"Bier können´s, das Ambiente ist urig, dann hört´s aber leider schon auf"
Verifiziert

Geschrieben am 22.07.2023 | Aktualisiert am 22.07.2023
Besucht am 06.07.2023 Besuchszeit: Abendessen 3 Personen Rechnungsbetrag: 89 EUR
Wie ihr uns kennt, feiern wir die Feste wie sie fallen, und wenn´s mal keine Feste gibt, gibt es jedoch immer einen Grund in die heimische Gastronomie zu gehen. Heute war wieder einmal ein Treffen mit unseren Bautzner Freunden an der Reihe, die wir arbeitsbedingt leider längere Zeit nicht gesehen hatten. Unsere Kinder fuhren vor vielen Jahren gemeinsam in ein Ferienlager und sie verstanden sich so prächtig, dass wir uns als Familien hinterher sehr oft trafen, und sich daraus eine nun schon langjährige Freundschaft entwickelte. So machte ich mich also mit Frau und der großen Tochter auf nach Bautzen. Die Wahl der Gastronomie überließen wir dabei unseren Freunden, da es in Bautzen ja doch relativ viel Gaststätten mit Biergärten gibt, denn ein Biergarten war bei diesem hochsommerlichen Wetter natürlich das muss.

Restaurant Spreeblick Bautzen

So viel ihre Wahl auf das Restaurant Spreeblick, welches wir vor vielen Jahren schon einmal besuchten. Es liegt unterhalb der großen Friedenbrücke unmittelbar am Spreeufer. Man ist hier mitten in der Stadt, aber weit entfernt von Trubel und Verkehrslärm. Nur das tatütata der Rettungsfahrzeuge auf der Brücke ertönt dann mal bis hier herunter. 

Blick zur Friedensbrücke

Eine schmale Gasse führt von oben herab zum Spreeblick, und mit etwas Glück kann man auch seinen fahrbaren Untersatz hier loswerden. Wir stellten unser Fahrzeug ins Parkhaus des nahe gelegenen Kornmarktcenters, und genossen den Gang durch die wunderschöne Bautzner Altstadt bis zum Restaurant. Der Biergarten des Restaurants, welches auch eine größere Pension betreibt, liegt auf der Rückseite des Gebäudes, und durch einen großen Torbogen gelangt man letztendlich dahin. 

Durchgang zum Biergarten Blick zum Restaurant

Hier unten so nah am Wasser ist die Wiese noch grün, und die Luft angenehmer und frischer als oben in der Stadt. Der Biergarten ist mit vielen rustikalen, schweren Holztischen und Bänken ausgestattet. Auf den Bänken liegen für die zarten Popo´s dicke Sitzkissen parat. Große Sonnenschirme halten die heißen Sonnenstrahlen fern, im Hintergrund plätschert leise die Spree. Hier lässt es sich aushalten.

schattiger Biergarten

Im hinteren Bereich des Biergartens stehen dann zwei große Holzhütten, ähnlich eines Imbisses. Hier soll man seine Bestellung abgeben und gleich bezahlen, die Speisen werden später an den Tisch gebracht. 

Blick zur Bestellhütte

Auf den Tischen stehen auch kleine Kärtchen mit einem Barcode darauf, und ab einem Mindestbestellwert von 35 Euronen, kann man diesen Code scannen und bequem vom Tisch aus bestellen. Änderungen der Speisen sind damit aber nicht möglich. Für mich persönlich überflüssig. 

die besagten Aufsteller auf den Tischen

Die Speisekarte wird als großer Tischaufleger dargestellt. Hier wird ein begrenztes Angebot aus der Restaurantküche als auch Spezialitäten vom Grill suggeriert. Auf der Rückseite findet man die verschiedenen angebotenen Getränke. 

Speisekarte Getränkekarte

Nachdem wir nun also lange genug die Karte studiert hatten, und sich ja nun doch der Bierdurst breit machte, mussten wir nun also an diesen Kiosk, und dort hieß es anstehen. 

die Bestellhütte

Eine Servicekraft nimmt die Bestellungen auf und kassiert, eine zweite bringt die Getränke mehr oder weniger schnell in die Gläser, eine dritte Servicekraft kümmert sich um die kleinen Speisen. Die Hauptspeisen werden nach wie vor in der Restaurantküche zubereitet. Diese werden dann von weiteren Servicepersonal an die Tische gebracht, auch die leeren Teller und Gläser werden von denen abgeholt. Für mich ein relativ unverständliches Procedere. Ich hätte auch gern eine Bedienung am Tisch.

Nach einiger Zeit waren wir nun endlich an der Reihe, und so konnten wir am Imbissbudenstand unsere Wünsche kundtun.

Als Getränke sollten dies sein:

·         1x 0,5ér hausgebraute Bier aus der Fränkischen Landgerste für 5,30 €
·         1x 0,5ér Coca Cola Zero für 4,80 €
·         1x 0,2ér Meißner Winzerschoppen für 5,90 €

Als Vorspeise:

·         1x deftige Soljanka mit Toast und Sahnehaube für 6,00 €

Als Hauptspeise:

·         2x Brauerschnitzel mit Rahmchampignons, Remoulade, Steakpommes und Salatbeilage für je 16,90 €
·         1x frisch vom Grill: Grillrippchen mit Grillsoße und Kartoffelsalat für 17,90 €

Nachdem wir nun unsere Bestellung aufgegeben hatten, durften wir ein Fenster weiter rücken, und auf unsere Getränke warten. Nachdem diese dann in den Gläsern waren, konnten wir zurück in unser schattiges Plätzchen an der Spree. Hier konnten wir nun endlich bei den sommerlichen Temperaturen unser frisch gezapftes genießen. 

Getränkeauswahl

Und das schmeckt hier wirklich. Seit 2006 hat das Restaurant mit der Hausbrauerei „Frenzel-Bräu“ ein zweites Standbein. Und da ist man mutig und probiert die verschiedensten Kreationen. Sei es ein Pfefferkuchenbier für den winterlichen Pfefferkuchenmarkt bei uns in Pulsnitz, ein Gurkenbier für den Spreewald oder ebend ein Senfbier für die Senfstadt Bautzen. Alles sicher Geschmackssache, meine jedoch nicht. Ich hatte heute hier die Fränkische Landgerste, später dann noch das Pilsener, ein Helles, ein Dunkles und den letzten Rest vom Maibock im Glas. Und ja, diese Biere schmecken süffig und sehr lecker. Dafür ist die kleine Hausbrauerei auch bekannt.

Bierangebot des Tages

Das erste Bier war schon fast verdunstet, als nach knappen 5 Minuten die Soljanka am Tisch war. Wie gesagt, die Essen werden geliefert. Allerdings muss die junge Servicekraft das Laufen mit Suppe noch ein bisschen üben, denn die Soljanka war bis fast oben an den Rand geschwappt, das war knapp. 

deftige Soljanka mit Toast und Sahnehaube

Auf den ersten Blick sah die Soljanka auch sehr gut aus, schwammen doch reichlich Wurststreifen in dieser dunklen Suppe. Die Sahnehaube war ob der Hitze oder durch das Schaukeln der Terrine schon fast verschwunden. 

Soljanka

Die Soljanka selbst war sehr würzig und angenehm scharf, die Soße allerdings dazu einfach zu dünn und wässrig. Hier hätte ich mir eine dickerere und sämigere Soße gewünscht. Ob hier ob der Schärfe und Würze mit Geschmacksverstärkern gearbeitet wird, vermag ich nicht zu sagen. 

bissel dünne.....

Gut fand ich, dass es statt des Toasts drei Scheiben frisches, helles Baguette gab.

Knappe 10 Minuten später, ich war gerade ebend mit der Soljanka fertig, waren dann auch schon unsere Hauptspeisen am Tisch. Na hoppla, das ging aber fix. Eigentlich zu fix.

Meine beiden Mädels, hatten sich auf das Brauerschnitzel eingeschossen, hatten allerdings auch die Rahmchampignons bereits im Vorfeld abgewählt, da hier der Verdacht auf fertige Convenienceware sehr hoch war. Stutzig machte uns auch während der Bestellung das auf unsere Frage ob denn die Schnitzel bitte nicht mit Pfeffer gewürzt werden sollten als Antwort kam, dass man darauf keinen Einfluss hätte, die wären schon fertig paniert. Upps, das sollte wohl so nicht rausrutschen. Was dann geliefert wurde, entsprach eigentlich überhaupt nicht unseren Erwartungen. 

Brauerschnitzel mit Remoulade, Steakpommes und Salatbeilage

Blasse Steakhouse-Pommes, die sicher gern noch länger in der Fritöse verharrt hätten, wurden geliefert mit drei kleinen Häufchen Möhrenraspel, Rettich Raspel und Rotkraut. Das war also die Salatbeilage? Naja. Ob frisch oder Convenience ist schwer zu sagen, da ein bei uns bekannter Gastrogroßhandel das ebend genauso ausliefert. Und auch das Brauerschnitzel war nicht das was es verhieß. Statt einer ordentlichen Kruste mit Semmelbröselpanade war hier eine Panade aus Sesam, Cornflakes und was weiß ich für komischen Zeugs. Dazu das Fleisch furztrocken, und klein dazu. Jeder Braumeister hätte das dem Koch an den Kopf geworfen. Die Remoulade, für was wird die eigentlich dazu gereicht, war glasig und genauso nichts schmeckend wir die blassen Pommes oder das Schnitzel. Meine Mädels waren mehr als enttäuscht, und ich heilfroh das ich nicht auch das Schnitzel wählte.

Brauerschnitzel ohne Rahmchampignons aber mit Remoulade, Steakpommes und Salatbeilage

Im Gegensatz zu meinen Mädels hatte ich jedoch richtig Glück. Drei dicke Rippchen stapelten sich auf meinem Teller. Viel Fleisch daran und schön dunkel gebraten. Das sie draußen auf dem Grill zubereitet wurden habe ich nicht bemerkt, allerdings steht der Grill auch leicht um die Ecke. 

frisch vom Grill: Grillrippchen mit Grillsoße und Kartoffelsalat

Die Rippchen waren wie hier in der Oberlausitz üblich eigentlich Kochrippchen, welche dann ordentlich gebraten wurden. Daher fehlte mir persönlich die BBQ-Würze, wie sie heutzutage eigentlich bei Grillrippchen üblich ist. Der mitgelieferte Dipp passte letztendlich auch nicht so recht zu den Rippchen, denn das war eher so eine Mischung aus süßer Chilisoße und Ajvar. 

da ist ordentlich Fleisch dran

Der Kartoffelsalat war dagegen jedoch richtig gut. So ähnlich macht ihn meine Frau auch, Kartoffeln, grüne Gurke und etwas leichte Mayonnaise. Ein richtig schöner, leichter Sommer-Kartoffelsalat. Auch bei mir der Salatraspel als Salatbeilage. Im großen Ganzen hatte ich das beste Essen am Tisch und war bis auf die Würze an den Rippchen richtig zufrieden.

frisch vom Grill: Grillrippchen mit Grillsoße und Kartoffelsalat

Die beiden Damen unserer Freunde hatten sich für die Hähnchenbrust mit gebratenen Champignons, Kroketten und Salatbeilage für 17,90 € entscheiden. Auch hier wieder, die Kroketten blass, das Fleisch trocken und ziemlich klein. Hier bestand das ganze Essen wie bei meinen beiden Mädels zu eigentlich 100 % aus Convenience.

Unser Freund hatte sich, da er etwas später kam, und die Misere am Tisch sah, letztendlich für die Steaks vom Grill entschieden. Dazu wählte er Treber Brot. Allerdings war auch sein Gesicht ziemlich lang, denn neben den zwei kleinen Schweinenackensteaks lagen neben der üblichen Salatbeilage drei Scheibchen Treber Brot, kaum großer als eine Baguettescheibe. Und das ganze für 14.80 €.

Frenzel Bräu Pils und Maibock

Zum Glück können sie hier wenigstens Bier, und da lief dann doch der ein und andere halbe den Abend noch die Kehle hinunter. Es war wieder ein schöner Abend, aber das nächste Treffen, wo es zumindest auch was zu essen geben soll, wird wohl dann in einer anderen Bautzner Gastronomie stattfinden.

Unser Fazit: wir ließen zu dritt 88,90 € im Biergarten des Restaurants „Spreeblick“ in Bautzen. Für uns wird hier eindeutig viel zu viel Convenience verwendet, das erwarten wir von einer derartigen Kneipe eindeutig anders. Das Ambiente ist sehr gut, das Bier auch. Aber schon das Personal ist überfordert, das Essen bis auf die Rippchen lässt sehr zu wünschen übrig.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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