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Nachdem Schätzchen und ich die letzten beiden Jahre Silvester im Landgasthof Behl mit einem tollen Menü auf gehobenem Niveau genossen, schlossen wir uns dieses Jahr der Schoppenclique meiner Gattin an. Sechs Schwestern, davon fünf mit den dazugehörigen Ehemännern, fast alle Paare schon über 40 Jahre verheiratet. Nur die jüngste ohne Begleitung, da ihr Mann schon vor 13 Jahren leider verstorben ist. Schon im Oktober wurde im Goldenen Engel in Stockstadt zum Abendessen reserviert. Im Anschluss daran wurde auf der anderen Mainseite bei denen zu Hause in Mainaschaff ordentlich in das neue Jahr gefeiert.
Im Gasthof des Besitzers und Chefkochs Uwe Nees sind wir seit Jahren immer mal wieder mit mehreren Leuten zu Gast. Meistens gehen wir zu Fuß vom Mainaschaff aus über die Mainbrücke auf die gegenüberliegende Seite dorthin. Auch der 60. Geburtstag eines Schwagers wurde vor einigen Jahren dort gefeiert. Wir wussten also, was uns erwartet, und, ich sag es schon vorweg, wir wurden nicht enttäuscht. Geschmeckt hat es eigentlich immer. Zu RK-Zeiten hatte ich schon mal eine Rezi geschrieben.
Das Hotel mit Gasthof ist in Stockstadt eine gute Adresse und eigentlich so gut wie immer voll besetzt.
Service
Als wir kurz vor 19 Uhr dort eintrafen, stand je eine Schiefertafel vor dem Eingang zum Gasthaus wie auch zum hinten liegenden Festsaal, auf denen die Namen der Gesellschaften standen, so dass jeder direkt den für ihn vorgesehenen Gastraum ansteuern konnte. Organisatorisch gut gelöst, wie ich meine. Wir gingen als schnurstracks durchs geöffnete Hoftor nach hinten in den Festsaal. Drei größere Gesellschaften hatten sich schon eingefunden und waren teilweise schon mit dem Essen fertig. So hatten wir leichtes Spiel, und setzten uns an die noch freie, eingedeckte Tafel, an der auf beiden Seiten je sechs Stühle standen.
Wie dem oft so ist, traf man zufällig gleich mal gute Bekannte, mit denen sich ein kleiner Smalltalk entwickelte. Bis wir uns dann hinsetzten, waren die restlichen Mitglieder unserer Gesellschaft eingetroffen und wir wurden allesamt von den drei jungen Bedienungen weiblicher Natur freundlichst mit strahlendem Lächeln im Gesicht begrüßt. Und diese Freundlichkeit und Aufmerksamkeit hielt bis zu unserem Weggang an.
Da die Speise- und Getränkekarten, je eine für jede Person, schon auf dem Tisch lagen, konnten wir dann schnell unsere ersten Getränke bestellen. Die Lieferung an den Tisch erfolgte zügig. Leere Gläser wurden gesehen und Nachschubwünsche erfragt. Essen war heute à la carte angesagt. Auch hierbei erfolgte die Aufnahme der jeweiligen Gerichte aufmerksam. Da wir die Portionsgröße in etwa kannten, verkniffen wir uns alle eine Vorspeise. Eigentlich hatte ich gedacht, dass es heute bis zum Essen etwas länger dauern würde, schließlich war der Raum mit gefühlt 70 Personen belegt, trotzdem betrug die Wartezeit von Bestellung bis zum ersten servierten Essen maximal 30 bis 35 Minuten. Innerhalb von fünf Minuten hatte ein jeder von uns elf sein Essen am Tisch. Selbstverständlich würde immer ein guter Appetit gewünscht und die Nachfrage, ob alles recht ist, fehlte auch nicht. Nachdem Essen wurde beim Abräumen der Teller nochmal gefragt, ob alles geschmeckt hat und in Ordnung war, und ob wir noch gerne einen Digestif- oder Kaffeewunsch hätten.
Volle Sternenzahl für den Service, immer von der Gutbürgerlich ausgehend.
Essen
Etwas ausführlicher bewerte ich heute nur das Essen und die Getränke von mir und meiner Gattin.
Ich entschied mich für das fangfrische Wallerfilet in delikater Hummerrahmsauce, Beilage Langkornreis und ein Potpourri aus knackigen Salaten für 14,90 €. Zwei perfekt gebraten Filetstücke in einer etwas groß geratenen Portion Sauce, was aber nicht schlimm war, da konnte ich schön den luftigen, leichten Langkornreis mit einbringen. Insgesamt ein stimmiges Gericht, das mir sehr gut mundete.
Das Salatpotpourri musste man sich heute am Salatbuffet selber zusammenstellen. Die schon angemachten Salate waren frisch, gut schmeckend. Ich nahm eine leichtes Joghurtdressing noch obendrauf und einen Löffel Körner dazu. Das Ganze sozusagen als Vorspeise.
Damit der Fisch gut schwimmt, trank ich dazu vorher und nachher ein frisch gezapftes Pils von der Miltenberger Brauerei Faust (0,4 l, 2,80 €). Nach dem Essen noch einen Mirabellengeist zum sagenhaft günstigen Preis von 2,50 € als Vorbereiter auf den weiteren Abend. Trinkbar, mehr aber nicht.
Schätzchen gönnte sich die knusprig gebratene Gänsekeule mit hausgemachten Kartoffelklößen und Rotkraut für 15,90 €. Die Gänsekeule war super knusprig, das Fleisch zart, wie bei Bestellung nach Nachfrage an die Bedienung von dieser bestätigt wurde.
Eine sehr schmackhafte Sauce, in die Schätzchen dann die separat servierten Knödel und das Rotkraut drapierte.
Außer dem Knochen blieb nichts mehr übrig, ein gutes Zeichen, dass sie äußerst zufrieden mit ihrer Wahl war.
Ein trockener Merlot vom Niersteiner Klostergarten (0,2 l, 3,80 €, okay) war ihr Begleiter.
Weitere konsumierte Speisen der anderen sind als Foto zu sehen, deren Preise hab ich aber nicht mehr alle parat. Alls da wären:
Geschmorter Sauerbraten wie bei Muttern oder Wildererteller, Kalbsrückensteak mit Kräuterbutter, Speckscheiben, Kartoffelkroketten. Ohne Foto noch Zigeunerschnitzel mit Pommes und Salat vom Buffet. Alle Esser waren ausnahmslos sehr zufrieden.
Ein gelungener Auftakt für den Jahreswechsel.
Summa summarum 4 GG-Sterne
Ambiente
Die Einteilung im großen Raum war zweckmäßig, dem Gästeaufkommen geschuldet. Alle Tische waren dem Anlass entsprechend eingedeckt. Allerdings mussten wir erstmal die Heizkörper ausdrehen, denn die Temperatur im Saal war viel zu hoch. Die Lampen meiner Meinung nach etwas zu hell, aber ansonsten okay.
Sauberkeit
Vom Raum über die Tische, das Besteck und die Teller sowie auch dem Fußboden, machte alles einen sauberen Eindruck. Da gibt es nichts zu bemängeln. Dasselbe gilt auch für die ausreichend dimensionierten Toiletten
Fazit:
Wer keine überhöhten Ansprüche hat, ist hier bestens aufgehoben. Für mich ein Gasthaus mit Potenzial, gutem Essen, nicht überteuert. Hier stimmt das PLV.
Gesamteindruck:
4 –gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)