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Das Ambiente im "5" ist außergewöhnlich. Im EG Lounge mit Lack und Holz in extravaganter Stilistik und im OG das Restaurant in dunklen Tönen gehalten. Wohltuend wenig Tische, was dem sehr freundlichen und kompetenten Service die Möglichkeit gibt, die Gäste wirklich zu umsorgen. Claudio Urru ist gewohnt kommunikativ. Er tauscht sich immer gerne mit seinen Gästen aus, erläutert bei Fragen auch Details der Zubereitung seiner Kreationen. Urru ist bodenständiger Schwabe. Normal und umkompliziert wie er ist, hebt er sich nach wie vor sehr positiv von den "Fernseh-Sterneköchen" ab. Den Riesenauftritt braucht er nicht. Den überlässt er den Gerichten.
Er bezauberte u.a. mit "Oraking Lachs" in höchster Qualität, sanft gebeizt und begleitet von kandierten Oliven, Rettichjulienne, Curry und einem Jus von der Zitronenschale. Obsiblue Garnele (Roh serviert) mit einem Radieschen-Sojasud, Sprossen und Purple Curry harmonierten und stimmten den Gast auf den schwarzen Seehecht (perfekt sous vide gegart) mit tomatisiertem Brokkoli, Sojamilch, Edamame und halbgetrockneten Tomaten ein. Als Höhepunkt wurde Bavette vom US Rind gereicht. Pfifferlinge und Saubohnen mit Streifen vom Lardo stellten die Statisterie und der Rotkohljus, eine Reduktion aus Rotkohlflüssigleit, Port- und Rotwein, sorgte für einen überraschenden Gaumenkitzel. Hochkonzentriert mit einer im Nachgang feinen Süße. Perfekt. Interessant auch das Dessert, bestehend aus weißer Schokolade unter einem Mandelschaum auf einem Erbsensößle mit Pinienkernen. Auf diese Idee muss man erst einmal kommen. Funktioniert aber, miteinander genossen, ganz wunderbar.
Das Gutes seinen Preis hat, ist eine Binsenweisheit. Wenn der ambitionierten Preisgestaltung des 5-Gänge-Menues auch die erwarteten Taten folgen, dann ist das Preis-Leistungsverhältnis in Ordnung. Wir werden auf jeden Fall den Besuch im "5" wiederholen und sind sicher, dass die Fangemeinde von Claudio Urru recht bald den Weg in die Bolzstraße gefunden haben wird. Welcome back.