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Eines davon ist die Wiesenkelter. Sie gehört zum Weingut Fürst Hohenlohe und liegt höchst malerisch inmitten der fürstlichen Weinberge. Einmal dort, hat man sofort vergessen, dass man vor ein paar Minuten noch die A6 entlanggerauscht war.
Wer mehr über das Weingut erfahren möchte, kann das hier tun:
https://www.verrenberg.de/
Historisch interessierte können sich hier weiterbilden:
https://www.verrenberg-historisch.de/wiesenkelter.htm
In einem Sommer vor ein paar Jahren hatten wir dort sehr schön im Freien gesessen, gegessen und natürlich Wein gekauft, der aber trotz teilweise recht fürstlicher Preise nicht so fürstlich schmeckte, wie wir uns das erhofft hatten.
Wein kaufen stand diesmal also nicht auf dem Programm, draußen sitzen auch nicht, denn dafür war es entschieden zu kalt.
In dem uralten, mit sehr viel Geld und Liebe renovierten Keltergebäude ist es aber auch sehr schön, die zahlreichen Fotos mögen dies belegen. Hier hat wirklich jede Perspektive etwas anderes zu bieten.
Vertrauen ist gut, Stahl ist besser.
Und sicher fühlt man sich auch, dafür sorgen die Stahlträger, die man unter die alten Holzbalken gezogen hat.
Empfangen wurden wir von einem freundlichen, mittelalten Herrn, der den Gastraum souverän und entspannt im Griff hatte, eine wahre Wohltat gegenüber dem gerade beschriebenen Erlebnis vom Vortag.
Auch Calvin fühlte sich entschieden besser, er bekam als erster was zu trinken und niemand trat ihm auf den Schwanz.
Getränkewünsche wurden wie stets vorneweg abgefragt. Eine kleine Fanta für die Enkelin (2,90 €), eine selbstgemachte Basilikumlimonade für den Enkel (4,50 €), Kräutertee für die Damen (2,50 €) und eine große Flasche stilles Ensinger für mich (4,90 €). Die sollte nicht reichen, man wird gleich sehen warum.
Der Enkel, der sich am Vortag mit Pommes zufriedengegeben hatte, bestellte diesmal Extravaganteres:
Mit Ziegenkäse gefüllte Tomate | mediterranes Gemüse | Rosmarinkartoffeln (10,50 €), die er mit großer Zufriedenheit verspeiste. Der 9-jährige hat sich übrigens nach und nach zum Vegetarier entwickelt, als einziger in der Familie; als letztes Fleischgericht wurden vor ein paar Jahren die Drei im Weckla aufgegeben .
Die Enkelin beschied sich hingegen mit einer erstaunlich günstigen Kinderportion Spätzle mit Champignonrahmsauce (4,50 €).
In der Sauciere muss wohl der Rest aus dem großen Saucentopf gelandet sein, der bestand nämlich zu 95% aus Champignons und zu 5% aus Rahmsauce. Kommentar: Mjamm.
Sehr gut auch das Gebratene Doradenfilet | Sauce Hollandaise | mediterranes Gemüse | Rosmarinkartoffeln meiner Tochter, ein Mittagsteller zu 12,50 €. Ich habe, chronistenpflichtvergessen wie ich manchmal bin, versäumt, nach der Hausgemachtheit der Hollandaise zu fragen, ich kann mir das bei dem Preis aber beim besten Willen nicht vorstellen.
Mit der Liebsten zu meiner Linken teilte ich eine Schwabenplatte ab 2 Personen
Zwiebelrostbraten I Filet vom Landschwein I Kalbsschmorbraten Champignonrahmsauce
Schupfnudeln I Spätzle I Maultasche I Rotkraut I Karotten (26,50 € p. P.). Auf diese wahnwitzige Idee war ich gekommen, und sie erwies sich als umso wahnwitziger, als meine Frau nur relativ zurückhaltend zugriff. Zum Glück hatte meine Tochter noch Kalorienbedarf – zu Hause wartet nämlich ein drittes, gerade einjähriges und nur teilweise abgestilltes Enkelkind.
Ich weiß nicht, was ich am meisten loben soll, den innen noch schön rosigen Rostbraten,
die superzarten Schweinefilets, den Kalbsschmorbraten, den man nur scharf ansehen musste, schon zerfiel er in seine Fasern,
oder die Maultaschen, die die Küche zunächst vergessen hatte und später nachlieferte. Ein solch feines Brät haben wir noch nie vorgesetzt bekommen; diesen Geschmack mit Sauce zu verfälschen, wäre einem Sakrileg nahegekommen, zumal es sich um die gleiche Pilz„sauce“ handelte, die auch meine Enkelin bekommen hatte. Zu Spätzle und Schupfnudeln passte sie natürlich hervorragend.
Eigentlich unfassbar, dass von dem ganzen, überbordenden Teller praktisch nichts übrigblieb.
An Nachtisch war bei meiner Tochter und mir nicht zu denken, die anderen drei erfreuten sich noch an einer Kugel Eis.
Beim Herausgehen bot sich noch einmal der Blick auf die spektakuläre Anlage, danach hieß es Abschied nehmen, was vor allem den beiden Jüngsten nicht leicht fiel.
Es ist schon eine Weile her, dass ich runde 5 Sterne zu vergeben hatte, aber jetzt ist es wieder so weit.