Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Weil wir mit Bus und Bahn anreisen, haben wir uns für ein paar Tage in Osnabrück entschieden – damit es sich lohnt und der Aufenthalt entspannt ausfällt.
Da bleiben auch weitere Restaurantbesuche vor Ort nicht aus. Und Erkundungen in der Restzeit.
Was hat die Stadt also noch zu bieten? Sie ist eine Großstadt (über 160.000 Einwohner), sie ist ein Bischofssitz – also gibt es einen Dom, einen Zoo auch, ebenso ein Theater, eine Universität, eine Spielbank, ein Kino … und einen Hauptbahnhof.
Der Westfälische Friede wurde 1648 in Münster und eben auch in Osnabrück geschlossen. Da ist doch das weitere Kulturprogramm schon gesichert.
Doch zurück zur Gastronomie: Eine gute Handvoll Namen werden in Führern durchaus als besuchenswert eingestuft.
Für das erste Essen am Ankunftstag haben wir das „Fricke Blöcks“ ausgesucht. Das Haus nennt sich Restaurant & Weinbar mit einem Schwerpunkt Heimatküche: Das hört sich gut an … und gute Bewertungen bei GG habe ich auch noch gefunden.
Was wird uns dort erwarten? Als kulinarische regionale Spezialitäten in der Gegend werden im Internet genannt: Remanken (Steckrübe), Grünkohl, Wursebrot, Stöpsel (Schweinfleisch mit Wintergemüse), Pumpernickel, Springbrötchen, Hedeweggen. Mal sehen, ob sich davon etwas in der Speisekarte finden wird. Aber sicher nicht einfach so unter den Namen.
Ambiente
Das Lokal ist ein Eckhaus. Wir sehen die Aufschrift schon von weitem. Durch das Fenster sehen wir die Mitarbeiter an einem Tisch sitzen. Wir machen noch eine Runde um den Block und betreten dann das Restaurant.
Es ist dezent ausgeleuchtet. Dunkle Farben dominieren. Aber es sieht gemütlich aus. Direkt der Türe gegenüber ist eine Theke bzw. Bar. In diesem unteren Bereich sind auch einige Sitzplätze.
Wir werden aber einige Stufen höher in einen weiteren Raum geführt und an unseren Platz gebracht.
Die Garderobe können wir sehen, den Weg zur Toilette und wohl einen weiteren Raum.
Also erst einmal Platz nehmen und den Raum wirken lassen.
Blanke Holztische, gemütliche Sessel, zwei Kronleuchter an der Decke.
Uns gefällt das Ambiente.
Sauberkeit
Alles ist gut gepflegt und ordentlich.
Sanitär
Ebenso alles im Lot.
Service
Der junge Mann, der uns an diesem Abend umsorgt, wirkt sehr sympathisch. Wir unterhalten uns ein bisschen über die Stadt. Der Bahnhof und seine Umgebung sind nicht besonders hübsch; aber die Altstadt und auch das Katharinenviertel kann er uns empfehlen.
Die Karte liegt auf dem Tisch. Er sagt noch einige Tagesgerichte an. Aber wir haben uns schon vorher für das Menü entschieden.
Der Kellner nimmt unsere Wünsche dazu auf und berät uns sachkundig.
Auch bei der Getränkeversorgung macht er seine Sache gut. Eine einzige Verbesserung wäre für mich, wenn auch am Platz aus der entsprechenden Flasche ausgeschenkt würde.
Die Karte(n)
Eine feine und übersichtliche Karte weist eine Reihe ansprechender Gerichte aus.
Es gibt aber auch ein Ü b e r r a s c h u n g s m e n ü.
In der Karte steht dazu, dass man sich die Qual der Wahl erleichtern kann: „Entscheidungen dieser Tragweite fallen Ihnen stets schwer? Dann fordern Sie unsere Küche doch heraus und geben Sie uns einmal mehr die Gelegenheit Sie zu überraschen!
3 Gänge: 38,50 - 4 Gänge: 47,00 - 5 Gänge: 54,00“
Bei den Getränken fiel mir auf, dass es hier Sion Kölsch vom Fass gibt. Und der Kellner versicherte uns, dass es sehr beliebt bei den Gästen ist.
Die verkosteten Speisen
Wir bekamen Brot serviert: zweierlei Sorten und dazu etwas Schmalz, der großzügig gesalzen war.
I. Hirsch-Carpaccio
Das Fleisch war in Ahornsirup mariniert und mit karamellisiertem Hafer dekoriert. Kräuter, Petersilie und einige Frisée-Salat-Blättchen rundeten das Gericht ab.
Das Hirschfleisch war prächtig gewürzt und zart. Der Sirup brachte dezente Süßnoten dazu. Diese passten nicht nur zum Fleisch, sondern auch zum Frisée. Auch der geröstete Hafer lieferte herzhafte und süße Töne.
Ein ausgesprochen leckerer Einstieg ins Menü.
II. Apfel-Sellerie-Suppe
Eine Suppe ist ein klassischer Zwischengang. Hört sich nicht spektakulär an, schmeckt aber gut. Die erdigen Aromen der Sellerie fanden in der Säure und der Süße des Apfels eine ausgewogene Note. Zusätzlich war Petersilienöl verarbeitet worden.
III. Edelwaller
Der Ahrenhorster Waller kommt aus Österreich aus einer Fisch-Manufaktur. Der Wels war auf der Haut kross gebraten. Die Rote Bete Stücke waren dünn aufgeschnitten, mariniert und aufgerollt. Die Gurkenstückchen waren confiert und auf dreierlei Art angerichtet: als Spirale, als Stange und als Salatscheibe. Die Petersilie war frittiert worden und brachte damit etwas Knusper auf den Teller. Etwas Schaum und rosa Baiser dienten ebenfalls dem Geschmack und dem Auge.
IV. Kalbshaxe
Die Fleischstücke waren gebraten und geschmort worden. Danach wurde die Haxe in kleine Teile aufgeschnitten und war in eine eckige Form zusammen gepresst worden. So entstanden mehrer Schichten, die auf den ersten Blick jedoch wie ein kompaktes Stück wirkten. Als Beilage gab es Karottencreme und Wintergemüse wie Lauchzwiebelabschnitte, Petersilie, Pastinake oder Kartoffelstückchen. Eine kräftige dunkle Sauce und ein heller Schaum rundeten das Bild ab.
Mit Brotstücken habe ich die Reste vom Teller aufgenommen. Das sagt doch alles. Das Gericht war gut gelungen.
V. Pannacotta
Es war eine Kaffee-Pannacotta, die auf einer Schieferplatte angerichtet war. Zwergorangenstückchen und einige dicke Himbeeren sowie ein Minzblättchen waren die Begleiter. Mehrere ovale Flächen bestanden aus einer Karamell-Sauce. In X-Form gingen die Linien von der Pannacotta aus.
Ein Espresso schloss das Mahl für uns dann ab.
Getränke
Hausmarke Sekt - 3,50 €
Hugo alkoholfrei - 4,80 €
Selters classic 0,75l – 8,00 €
La Légende d'Helios - Blanc de Blancs IGP - Languedoc - Coteaux du Languedoc – 3,90 €
Philipp Kuhn - Grauer Burgunder vom Löss trocken - Pfalz – 4,50 €
Weingut Braun - Cabernet Sauvignon QbA trocken – Pfalz – 4,00 €
Süße Scheurebe aus der Pfalz – 4,80 €
(jedes Glas 0,1l)
Espresso – 2,30 €
Fazit
4 – gerne wieder. Der Besuch war rundum erfreulich.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 09.02.2017 – abends – zwei Personen