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* Wir hatten reserviert und waren 5 Personen. Alle männlich, alle hungrig, alle durstig und vor allem alle nicht dem Zwang unterlegen, nach dem Road Stop Besuch noch ein Kfz fahren zu müssen. Hier geht man nicht hin um gepflegt zu essen, sondern eher um gesättigt zu werden. Jedenfalls ist das mein Eindruck. - Die sehr bunt bedruckte Karte ist gleichzeitig das Set auf dem die Teller abgestellt werden. Das Angebot ist vielfältig. Natürlich Burger in diversen Variationen und Gewichtsklassen. Fingerfood, Salate, Ribs, Filet-und Rumpsteaks und dem Zeitgeist folgend, natürlich auch grüne Veggies. Ob Cowboys schon Veggie-Food kannten ? Bestimmt nicht. Dazu noch an diversen Tagen unterschiedliche Buffets, aus der Abteilung "all you can eat". Und für den der das Ziel verfolgt mal eben das bereits schon vorhandene Übergewicht nochmals zu steigern - bitteschön die Karte präsentiert den "> Monsterburger <", bestehend aus 1.000 Gramm Rinderhack. Die Patties werden vermutlich mit der Sackkarre angeliefert. Gefühlt etwa gut 100 Positionen findet der Gast auf der Karte und dazu bestimmt noch 100 unterschiedliche Getränke. Ob die damaligen Cowboys aus Texas City oder von der Shilo-Ranch ähnlich kulinarisch überfallen wurden ? Lassen wir die Klischees und warten auf den Service.
* Der erscheint dann auch zügig. Eine frische junge Maid, die Freundlichkeit und Sympathie ausstrahlt, Typ studentische Aushilfe. "Tach die Herren, schon Getränkewünsche" ? Solche Herrenrunden zeichnen sich oftmals dadurch aus, dass selbst Manager und Akademiker bei solchen Fragen nur mit Schlagwörtern antworten, anstatt in ganzen Sätzen. "Bier, aber Große", schlägt einer der Herren vor, 4 andere Tischgesellen nicken zustimmend. Unsere aufmerksame Bedienung bewahrte uns Gott sei Dank vor dem Übel der "großen Biere". Die bestehen hier nämlich aus XL Pitcher, die mit satten 1,5 Liter Gerstensaft gefüllt sind. "Sie möchten also 5 Pitcher ?", so ihre Frage. Nein sicher nicht. Fünf x 0,4 ltr.König Pilsener hielten wir für angemessener und stilvoller. - Während wir auf das Bier aus Duisburg warteten, studierten alle weiter die Karte. Schnell einigten wir uns darauf, nicht zum "all you can eat" Buffet zu gehen. Ein Blick dorthin erinnerte uns etwas an touristische Buffets am Ballermann.
* Ein junger Mann erschien mit einem Tablett voller Bier, die ordentlich gezapft waren. Eigentlich eher untypisch, wo doch der "US-Style" eher auf Schaum beim Bier nahezu verzichtet. Es dauerte nicht lange und unsere nette Service-Lady war wieder am Tisch. "Na meine Herren, alle Buffet ?" "Nee Lady, alle nicht". Bestellt wurde quer durch die Karte. Steaks mit Salat, mit und ohne Potatoes, Burger, Ribs und das ein oder andere als Vorspeise. Meine Wahl viel auf Mozzarella Sticks als Vorspeise und dann auf einen Burn out Burger, in der Version XXL/225 Gramm. Dazu French Fried Potatoes mit einer Bearnaise. Im Winter braucht der Körper Fett. Damit ersetzt man jede Grippe-Impfung. Die leeren Gläser hatte die Lady nicht übersehen, flott wurde neues Bier serviert. ">Heute ein König<" lautet doch der Spruch der KöPi Brauerei.
* Wir schauten uns etwas um. Nur wenige Gäste wählten a la carte. Viele - vor allem die jüngere Generation - zogen das "all you can eat" Buffet für runde 16,- Euro vor. Ein Buffet wo der Burger im Mittelpunkt steht, aber auch Nuggets, Wings und Rabs wurden angeboten. Man stellt den Burger selber zusammen und ergänzt mit Salaten und Kartoffelprodukten etc. Wer primär Sättigung sucht, wird zufrieden sein. Im Saloon herrschte hohe Betriebsamkeit. Geschätzt 15 Servierkräfte, zahlreiche Buffet-Gänger, neue Gäste kamen, andere gingen und dazu noch ein paar Kinder die hier fast alles dürfen.
* Unsere Vorspeisen wurden serviert. Meine Mozzarella Sticks waren eher kräftige Stangen. Den Mozzarella fand ich nach dem ersten Biss versteckt unter einer kräftigen Panade. Die Panade war (sehr) würzig und der Convenience-Lieferant hatte nicht mit Knoblauch gespart. Ganz passend zum Bier, wobei der Mozzarella von der Würzigkeit der Panade erschlagen wurde. Aber ganz ehrlich, hatte ich mehr für 6,- Euro erwartet ? - Die anderen Herren am Tisch waren mit ihren Vorspeisen mal mehr mal weniger zufrieden. Richtige Unzufriedenheit sprach allerdings keiner aus. Das Abräumen erfolgte nicht besonders zeitnah, aber wer erwartet hier schon gastronomischen Perfektionismus.
* Die Hauptgerichte wurden serviert. Der zeitliche Abstand zu den Vorspeisen war völlig in Ordnung. Optisch präsentierte sich sehr gefällig mein Burn out Burger. Dazu Kidney Beans, Käse und sehr scharfe grüne Paprika. Diese verschafften dem Burger eine für mich angenehme Schärfe. Das Rindfleisch-Pattie war gut und konnte geschmacklich bei mir landen. Wobei ich ausdrücklich darauf hinweise, keine Burger-Spezialist zu sein. Für mich war es okay, die dafür aufgerufenen 10,- Euro waren gerechtfertigt. Das gleiche galt für die Potatoes. Sicherlich war es TK-Ware, aber wer hier Kartöffelchen erwartet die frisch geerntet und in Handarbeit geschält wurden, sorry der ist hier falsch. Die Bearnaise war mächtig (nein ich qualifiziere sie nicht mit "fettig" ab) und schrie schon fast nach einem Jim Beam Bookers als Digestif. Mit anderen Worten, ich war eigentlich ganz zufrieden. Ob und zu mal Fast Food, dagegen spricht nichts. Es kommt immer darauf an, mit welcher Einstellung man ein solches Restaurant besucht und vor allem mit welcher Erwartung. - Die anderen Herren am Tisch sahen es ähnlich. Deren Steaks, Ribs und Burger waren insgesamt in Ordnung. Die gewünschten Garpunkte wurden bei den Steaks nahezu erreicht, also so serviert wie bestellt. Die Ribs schienen etwas trocken gewesen zu sein, was sich aber unter Hinzugabe von reichlich Sauce wieder relativierte. Hier agieren keine hoch qualifizierten Köche. Wer diese hier erwartet, ist hier falsch. - Der Abend dauerte noch etwas. Die König Pilsener Brauerei sendete uns zwar keinen Dankesbrief, dafür war unsere nette Service-Lady flott und aufmerksam unterwegs, obwohl sie ausreichend zu tun hatte.
* Das Fazit: Das Vergnügungspark-Western-Saloon Ambiente muss man mögen. Ob es gefällt oder nicht, es passt zum gesamten Erscheinungsbild des Hauses. Dafür gute 3,0 Sterne. Anerkennen muss man zudem, dass die Ausstattung nicht "Billig-Billig-Deko" ist. Der Service den wir erlebten, war gut und aufmerksam. Dafür überzeugte 4 Sterne. Das angebotene Fast Food war für uns völlig in Ordnung. Dafür gute 3,5 Sterne. Wer mal wieder Hunger auf einen Burger hat, wer mit Kindern unterwegs ist denen man auch mal ab und zu "Burger & Pommes" gönnen sollte, wer herzhaftes zum Bier konsumieren möchte und wer keine ausgeprägten kulinarischen Ansprüche stellt und sein Essen nicht in alle möglichen Bestandteile zerlegt, um das Haar in der Suppe zu suchen, ist hier gut aufgehoben. Soweit wir das mitbekommen "brummen" alle Road Stop's ordentlich. Die Gruppe scheint weiter zu expandieren. Offensichtlich erreicht man die Zielgruppen die man anspricht.
Der nächtliche Heimweg war ein langer und beschwerlicher Ritt durch die Canyons, bis zur aufgehenden Sonne. Leider nicht über den Rocky Mountains, sondern nur über den Bergen des reißenden Wupper.