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Daraus gelernt, reservierte ich dieses Jahr frühzeitig. Ein sehr freundliches Telefonat. Der Pfingstsonntag trotzdem schon ausgebucht. Alternativ wurde uns der Pfingstmontag angeboten und da stimmte ich gerne ohne Zögern zu.
Restaurant – Pension – Cafe, so stellt sich das Schimmels auf.
Von Zingst reisten wir an diesem Abend mit dem Auto an. Navigiert fanden wir das Schimmels gut in einem ruhigen Wohngebiet. Ein kleiner öffentlicher und kostenloser Parkplatz fand sich wenige Meter entfernt.
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Pünktlich trafen wir ein und wurden sofort wohlfühlend empfangen.
Nachdem unsere Reservierung abgeglichen war, wurden wir zu unserem gepflegt eingedeckten Tisch begleitet.
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Bequem konnten wir auf der umlaufenden gepolsterten Sitzbank Platz nehmen.
Den fast perfekten Platz hatte ich: Mit Blick auf die offene Küche.
Blick zur offenen Küche
Der perfekte Platz war direkt an der Theke zur offenen Küche. 2 Köche, darunter wohl der Chef Ralf Schulze-Schimmelpfennig waren routiniert und konzentriert bei der Arbeit zu sehen. Wenn wir nochmal hierher kommen werde ich diesen reservieren und mein Mann muss mit meiner mentalen Abwesenheit klarkommen.
Das Ambiente hat uns ausgesprochen gut gefallen. Wohnlich, angenehme Raum- und Tischaufteilung. Ansprechende Einrichtung und Dekoration. Am Eingang ist eine Ministufe zu überwinden. Die Toiletten befinden sich im Untergeschoss.
Die Speisekarte wurde von einer jungen Dame gereicht und wir durften stöbern.
Der erste Durst wurde abgefragt. Gerne bestellten wir vorab Schimmels Tafelwasser – 0,75 l - € 6,00. Eine zweite Flasche folgte im Laufe des Abends.
Wenig später gaben wir unsere weiteren Wünsche bei der Mitarbeiterin auf.
Schwächen gibt es an der Ostsee tatsächlich oft bei der Versorgung mit deutschen Winzersekten. Unverständlich, denn die Weine sind in der Regel gut sortiert im Angebot.
Mangels Alternative also auch hier zum Aperitif für meinen Mann einen Prosecco „Soligo Frizzante“, immerhin für geschmeidige € 4,50. Für mich einen Aperol Spitz - € 5,50.
Die Speisekarte ist wunderbar übersichtlich: 2 wechselnde Menüs werden angeboten. Toll, dass wir aus beiden Menüs kombiniert wählen durften.
Wir entschieden uns für 3-Gänge zu € 49,00. Eigentlich beinhalten diese 3 Gänge klassisch Vor- Haupt – Nachspeise. Sehr freundlich war, dass wir in Vorspeise – Zwischengang und Hauptspeise (also ohne Dessert) umwandeln durften. Sehr flexibel und gastorientiert.
Nach den Getränken grüßte die Küche mit frisch gebackenem Brot und hausgemachtem Kräuterfrischkäse.
Frisches Brot und Kräuterfrischkäse
Beides stimmte uns gut, wie sicherlich von der Küche beabsichtigt, auf den weiteren Abend ein.
Es folgte ein weiteres Amuse: Eine kleine aufgeschäumte Fischsuppe.
Amuse: Fischsuppe
Ohne Einlage, aber mit sehr feinem Fischaroma.
Unsere gewählten Weine, aufgrund der Fahrt waren wir zurückhaltend:
Grauburgunder Bender 0,2 l - € 9,50.
Weißburgunder Fußer 0,2 l – € 9,00.
Auftakt für uns beide:
Gebratenes Steinbuttfilet auf Artischockensugo und Auberginencréme.
Da wurde auf dem Teller ordentlich was geboten. Nicht nur optisch.
Steinbuttfilet auf Artischockensugo und Auberginencréme
Das Artischockensugo ergänzte sich geschmacklich gut mit dem nussigen Aroma des Quinoa.
Das Steinbuttfilet war perfekt gebraten. Sogar auf dem Foto kann man die Saftigkeit erkennen.
Besonders gut gefiel uns das Zusammenspiel der Aromen und Texturen. Die kross frittierten Scheiben des Artischockenbodens obenauf waren das sprichwörtliche „i-Tüpfelchen“ auf dem Teller.
Farbtupfer brachten Micro-Blutampferblättchen.
Als Zwischengang wurde meinem Mann die bestellte
Aufgeschäumte Spargelsuppe mit pochiertem Lachs
serviert.
Die cremige Suppe geizte nicht mit Spargelaroma und die dezente Würze passte perfekt. Noch perfekter war der Lachs. Nahezu roh serviert, bei dieser wunderbaren Fischqualität genau richtig.
Obenauf etwas Saiblingskaviar und ganz junge Koriandersprossen. Ich durfte probieren und neidisch werden…
… obwohl ich mit meinem Zwischengang auch höchst zufrieden war:
Gebackene Zucchiniblüte im Tomatensud.
Gebackene Zucchiniblüte im Tomatensud
Zucchiniblüte wollte ich schon immer mal essen. Aber bei den eigenen Zucchini war ich immer zu geizig die Blüte vor der reifen Frucht des Sommerkürbis zu opfern. Und im Restaurant hatte es sich tatsächlich noch nie ergeben.
Bei diesem Gericht waren dann kräftige Aromen im Spiel. Passend für dieses mediterrane Gericht. Volles Tomatenaroma im leicht pikanten Tomatensugo. Die jungen Zucchinischeiben noch mit knackigen Biss. Ebenso der Fruchtansatz der sich noch an der Blüte befand.
Gebackene Zucchiniblüte im Tomatensud
Die geflüllte Blüte war in Teig knusprig ausgebacken.
Ein toller Zwischengang.
Mein Mann blieb an diesem Abend dem Fisch auch beim Hauptgang treu.
Filet vom Kabeljau auf grünem und weißen Stangenspargel
Kabeljau auf grünem und weißen Spargel
Kabeljau ist einer seiner Lieblingsflossenträger. Er wurde kross auf der Haut gebraten und wieder sehr saftig serviert.
Angerichtet auf seinem Bett aus weißem und grünen Spargel. Dieser auch wieder noch leicht knackig gegart. Dazu gesellten sich noch etwas Wildspargel und eine Nocke feiner Kartoffelstampf. Beides nicht auf der Menükarte angekündigt, ebenso wie die frisch aufgeschlagene Hollandaise und eine dunkle Sauce.
Auf allen Tellern wurde mehr als beschrieben serviert. Es waren alles feine und willkommene Überraschungen.
Alle Gerichte wurden sehr schön und abwechslungsreich angerichtet präsentiert.
Aber meine Hauptspeise
Reh aus der Rostocker Heide mit Erbsenpüree, Aprikosen und Pilzen
gefiel mir optisch am Allerbesten. So vielseitig und bunt!
Reh mit Erbsenpüree, Aprikosen und Pilzen
Geschmacklich waren alle Speisen so gut, dass ich für jedes Gericht den 1. Platz vergebe.
Das Reh gleichmäßig (sousvide?) rosa und butterzart zubereitet. Dazu gesellte sich noch ein Stück kräftig angebratenes Stück Reh (vielleicht Schulter oder Keule), welches sicherlich in der wunderbaren dunklen Sauce lange schmoren durfte.
Ich kann ja gut auf Saucen verzichten, aber mein Mann und ich ließen dank des Brotes kein Tröpfchen der Saucen übrig. Ein größeres Lob kann es wohl kaum an die Küche geben.
Küchenmeisterlich auch hier wieder die vielfältige Beilage. Kräftig erbsig im Geschmack das Püree des Namensgebers.
Auch auf meinem Teller fand sich eine Nocke vom Kartoffelstampf. Dazu junger Wirsing, Romanescoröschen, Mairübchen und die gebratenen Pilze. Die geschmorten Aprikosen gefielen mir hervorragend zum Wild!
Mein Mann fand noch seine persönliche süße Lücke. Diese allerdings zu klein für ein „richtiges“ Dessert. 1 Kugel Vanilleeis mit Sahne für unschlagbare € 2,00. Dazu noch eine karamellisierte Nusshippe.
Kleines Wunschdessert
Die Rechnung wurde hier nicht mit der Überraschung „10 % Trinkgeld inklusive“ serviert.
Nein, der Endbetrag wurde mit einem Herz gekennzeichnet und überreicht. Bei dem tollen Gesamtpaket im Schimmels gibt hoffentlich doch jeder Gast ein angemessenes Trinkgeld.
Die Servicedamen waren sehr aufmerksam, freundlich und immer aufmerksam für die Gäste.
Dieser Abend machte einfach Spaß!
Tatsächlich waren wir pünktlich zum Sonnenuntergang zurück in Zingst. Schnappten uns in der Ferienwohnung eine gut gekühlte Flasche Winzersekt brut die wir am Strand genießen konnten.
Würdiger Abschluss eines tollen Abends