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Hier lebt Eifel-Pur wie ich es in meinen kühnsten Träumen erwartete....
Der Witz des Tages und Eifeler Humor sei noch als kleine Anekdote erwähnt. Nach uns kam noch ein Ehepaar mit Tochter ins Lokal. Alle 3 dunkel, überwiegend schwarz gekleidet. Der Juniochef begrüßte Sie: "Alles in Ordnung bei euch? Oder ist was passiert, ihr seid so dunkel an?". Antwort des Vaters: "Nee, alles ok. Das machen wir immer so. Dann sind wir immer gleich passend an." DER BRÜLLER :-)
Wir wurden sehr freundlich von einer gut geschulten Mitarbeiterin begrüßt. Im großen Gastraum war zu dieser Zeit nur 1 Tisch mit 2 älteren Damen besetzt.
Die Bedienung war ausgesprochen freundlich, wusste gut mit der Kundschaft und auch einer kleinen Reklamation umzugehen. Und kannte sich in der historischen Geschäftsführung gut aus. Für die nachfolgende Bewertung sei hier schon erwähnt: Der Koch, Seniorchef, mit über 85 Jahren (ich glaube, sie sagte 87 Jahre - kaum zu glauben) steht noch täglich am Herd!!! Seine Frau arbeitet auch noch voll im Hotelbetrieb mit. Respekt hierfür, aber meine Kritik richtet sich bei allem Wohlwollen und Verständnis doch am Jahr 2014. So sind ja auch die Preise gestaltet.
Die typische Speisekarte bei der man jedem alles Recht machen will. Alle obligatorischen und globalen Speisen der 70er und 80er Jahre sind vorhanden, allerdings auch regionale Gerichte.
Tagesempfehlung war ein Seezungenröllchen mit Spinatfüllung, Safranrahm, Basmatireis und Beilagensalat zu € 10,80. Dieses Gericht wählte ich. Mein Mann entschied sich für das Kabeljaufilet mit Salzkartoffeln und Beilagensalat zu € 14,50. Als Getränke gab es Diebels Alt vom Fass (0,2 l zu € 1,70) und Dauner Sprudel (0,33 l zu € 2,--).
Zu unserer Überraschung gab es vorneweg eine schön heiße klare Suppe mit Nudeleinlage, garniert mit getrockneter Petersilie. Geschmacklich bodenständig und gut.
Die Hauptgänge waren sehr unterschiedlich. Mein Tagesgericht, der Fisch mit Spinat, eine gute Täuschung der Gastronomiezulieferer: Fix und fertig, im Konvectomat oder Wasserbad erhitzt. Dafür hatten wir die "modernere" Gastronomie des Ortes gemieden. Ich wollte gelernte Küche. Dazu hoffnungslos verkochter und vermutlich ohne Salz verkochter Basmatireis, dieser glich eher einer Reissuppe. Diesen Punkt habe ich auf die klassische Nachfrage "war alles in Ordnung?" bemängelt. Ich war an diesem Tag nicht die einzige die dies bemängelte und selbst die Belegschaft gab dies zu. Es gab dafür einen Espresso - ok.
Das 2. Hauptgericht, der Kabeljau (vermutlich kein Frischfisch was aber nicht auffiel) war wesentlich besser zubereitet. Fisch in Butterschmalz gebraten, super saftig und mit Zitronenscheiben garniert. Die Salzkartoffeln von einer guten Kartoffelsorte die noch Geschmack haben.
Von der Würze waren beide Gerichte sicherlich dem Altersdurchschnitt des Restaurants angepasst: Milde, milde oder fein beschrieben: Nicht überwürzt!
Die Beilagensalate bestanden aus einigen frischen Kopfsalatblättern, Tomatenscheiben und Fertig-Essig-Öl-Dressing.
Bei der Bewertung komme ich leider bei der Mischung aus beiden Gerichten nicht über 3 Punkte hinaus, das Alter des Kochs mit berücksichtigt.
Beim Ambiente gibt es was zu schauen: Polster, Plüsch, Deckchen, Sammeltassen und Teppichboden und vieeeel dunkeles Holz. Aber alles sauber und gepflegt. Die Tische ordentlich mit weißer und gestärkter Tischdecke, guten Stoffservietten, Blümchen, Kerzchen, Salz und Pfeffer und fleckenfreiem Besteck eingedeckt.
Von der Einrichtung schon so, dass man es vieleicht nicht mehr verändern sollte... in ein paar Jahren gibt es hier Rethro-Tourismus. An den polierten Holzfensterbänken gibt es Klingeln für die Bedienung!!! Ein Erlebnis, dies habe ich noch nie gesehen!!!
Zu Anfang unseres Besuches stand eine violette Plastiktonne mit weißem Deckel direkt vor unserem Tisch. Die Speiserestetonne direkt vor uns fand ich recht befremdlich. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es eine Spielzeugtonne für Kinder war.
Definitiv ist hier seit gefühlten Jahrhunderten nichts passiert und dies hat einen speziellen Reiz und Unterhaltungswert, daher wohlwollende 3 Punkte.
An der Sauberkeit gab es hier nichts zu bemängeln. Sonst hätte die Einrichtung auch nicht so lange überlebt. Konnte mir im Keller den Blick in die Herrentoilette mit (funktionstüchtigem?) Noppencondomautomat nicht verkneifen. Die Kondome sind hoffentlich auf das Verfallsdatum geprüft :-))