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„Menü für Zwei“
immer wieder mittwochs inklusive einer erlesenen Flasche Wein zum Aktionspreis von 75.00 Euro für 2 Personen.
Vor einiger Zeit hatte ich dieses Angebot vom Restaurant „Landhaus Bad Steinbeck“ bemerkt und mir vorgenommen dieses Angebot mal zu testen.
Am gestrigen Mittwoch war es dann soweit, meine Frau und ich hatten Zeit und per Mail im Voraus problemlos einen Tisch für uns reserviert. Das Landhaus liegt zwischen Hörstel und Recke nicht weit entfernt vom Mittellandkanal. In diese Richtung lenken wir unsere Schritte eher selten von Rheine aus und bemühten wir das PKW Navigationsgerät für die Anfahrt. Leider kannte Madam die auf der HP angegebene Adresse nicht und wir führten den Endanflug nach Sichtflugregeln aus. Das fiel aber erstaunlich leicht, unser Ziel war einladend beleuchtet von außen und strahlte ein Willkommen ins Dunkel. Wir waren positiv überrascht von dem sich bietenden Anblick. Das wirkte von außen sehr einladend.
Nachdem wir vom Parkplatz aus den Gastraum betraten setzte sich dieser gute Eindruck fort. Von der Tür aus betritt man einen kleinen, sehr dekorativ eingerichteten Thekenraum, der aber nicht eingedeckt war. Durch diesen geht es in einen kleinen Flur, wo wir in Empfang genommen wurden und wir uns der Garderobe entledigen konnten. Dann schließt sich ein sehr gemütlicher und behaglicher abgetrennter Gastraum an, in dem die Tische stehen. Geschätzt circa Platz für 40 Gäste an Tischen von 2 bis 8 Sitzplätzen, im dahinter liegenden Wintergarten noch ein sehr langer Tisch für größere Gruppen. Das Ganze war mit sehr viel Liebe eingerichtet und dekoriert. Leider konnte ich nur ein paar unauffällige Fotos machen, zu finden direkt im Hauptaccount unter Fotos. Bei eintreten waren schon fast alle Tische besetzt, und ich wollte keinen stören mit den Fotos. In Rauch aufgelöst hatte sich auch unsere Befürchtung, in dieser „Sauren-Gurken-Zeit“ die einzigen Gäste zu sein. Dieses Mittwochangebot erschien sich offensichtlich großer Beliebtheit zu erfreuen. Wir fühlten uns sehr wohl in diesem Ambiente!
Die Bedienung erfragte, ob wir beim Menü bleiben wollten, was wir in der Mail erwähnt hatten, oder dich a la Carte zu speisen wünschten. Wir waren fürs Menü gekommen, also bleiben wir dabei. Danach wurde unser Weinwunsch erfragt, der Gast kann zwischen einem Rot- Rose- oder Weißwein wählen. Konkretere Nachfragen zu den angebotenen Weinen brachten die junge Dame, offensichtlich eine Aushilfe, etwas ins Schleudern. Aber wir konnten uns doch einigen und erwählten einen 2014 Chardonnay aus den Pays d’Oc zum Menü. Um es vorweg zu nehmen, ein ordentlicher und dem Angebot angemessener Abfüllerwein aus Südfrankreich. Mehr wäre für den aufgerufenen Gesamtpreis auch nicht möglich gewesen. Dazu eine Flasche Wasser.
Die Küche begrüßte uns mit einem Brotkorb und Aufstrich in Form einer Tomatenfarce und einer Butter. Leider wurden beide Aufstriche nicht vorgestellt, ich muss etwas spekulieren. Die Tomatenfarce war klassisch aus getrockneten Tomaten zubereitet und schmackhaft. Die Butter hatte eine deutlich süß-scharfe Note. Ich rätsele immer noch, woraus sie bestand. Sicher waren Senfkörner verarbeitet und ich vermute Honig für die süße Komponente. Lecker!
Dann begann das Menü mit dem ersten Gang:
Milder Ziegenfrischkäse im Filoteig mit Mango-Chutney und Wildkräutersalat an Cassis-Vinaigrette
Der sehr milde Ziegenkäse kam ausgebacken im knusprigen Filoteig auf den Tisch, das herzhaft krosse gut ergänzt durch das Mangochutney. Gute Kombination. Eine Freude der topfrische Wildkräutersalat, der seinen Namen auch verdient hatte. Ich fand mehrere verschiedene Kräuter vor. Gut abgeschmeckt die Vinaigrette.
Sellerie-Birnen-Cremesuppe mit Speckwürfelchen & Croutons
War der zweite Gang, einer der besten Gänge. Eine hervorragend abgeschmeckte Suppe, die deutlich die Birne schmecken ließ! Sehr lecker! Krosse, salzig herzhafte Schinkenstücke ergänzten die süßliche Suppe hervorragend.
Gang 3:
Hirschrückensteak an Schokoladen-Chili-Sauce mit Steinpilz-Maispolenta und jahreszeitlichen Gemüsen aus der Wokpfanne
Auch hier brachte die Küche einen guten Gang auf den Tisch. Das Hirschsteak perfekt rosa medium gegart und mit milden Wildgeschmack. Dazu eine im Nachgang scharfe dunkle Sauce. Erst ließ die Sauce die herbe Schokolade schmecken, dann im Nachhall die Schärfe des Chili, perfekt dosiert, wahrnehmbar aber nicht unangenehm. Mit Freude wurde die Polenta mit der Sauce verzehrt. Dazu ein knackiges Mischgemüse mit Rosenkohl, Kürbis, Bohnen, Fenchel und weiteren Zutaten. Guter Gang! Wir waren inzwischen ziemlich gesättigt und sehr glücklich mit der Restaurantwahl für diesen Abend.
Aber es gab ja noch ein Dessert:
Creme "brûlée" mit heißen Himbeeren und Vanilleeis mit Akazienhonig. Hier ein kleiner Ausfall in einer sonst sehr guten Reihung von Speisen. Die Creme war definitiv nicht oder nicht lange genug gebrannt. Der Zucker war nicht fest und knackig, sondern eher Melasseartig auf der Creme. Diese war gut abgeschmeckt, aber nicht mehr kalt sondern warm. Das geht definitiv besser. Lecker das Vanilleeis mit dem Akazienhonig und dem dazu noch gereichten kleinen Kännchen Beerenkompott, das mit seiner Säure das süße Eis gut ergänzte.
Der Service war nicht vom Fach, ihm unterliefen einige Fehler. Aber insgesamt waren die Damen sehr freundlich, engagiert und bemüht, einen guten Job am Gast abzuliefern. Das war okay, insbesondere beim aufgerufenen Preis.
Somit also zum Fazit: Eine sehr positive Überraschung haben wir im Landhaus Bad Steinbeck erlebt, und uns fest vorgenommen bei Gelegenheit mit dem Rad aus Rheine dorthin zu fahren und den schönen Außenbereich für ein Essen a la carte zu nutzen. Klare Empfehlung meinerseits!