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Aber manchmal gibt es auch durch Termine und Verpflichtungen ein Zeit-Problem für die Heim-Küche (Und manchmal wollen wir genießen: Das sind natürlich die Höhepunkte - dann nehmen wir uns viel Zeit - dann gibt es Gerichte, die wir selber nicht können).
Da besuchen wir meist „schnelle Küchen“ – wir sind dabei offen für bekannte oder auch noch unbekannte Lokale.
An solchen Tagen legen wir die Messlatte für den Genuss jedoch nicht besonders hoch.
Wir sind schon froh, wenn das Ergebnis am Ende nicht lautet: „Können wir selber besser kochen“. Wenn es einigermaßen schmeckt, sind wir schon zufrieden; gerade wenn der Preis unterm Strich nicht allzu hoch ausfällt und die Verweildauer auch nur kurz sein darf.
Heute wollten wir gar kein Risiko eingehen, weil wir nur eine gute Stunde im Lokal bleiben konnten. Also zum Griechen in der Stadt zum Lunch, den wir immer wieder mal besuchen.
Ambiente
Das Lokal ist uns also von innen und außen bekannt. Die Einrichtung ist zweckmäßig und pflegeleicht gehalten. Damit meine ich zum Beispiel, dass der Tisch eine versiegelte Oberfläche hat und schnell zu reinigen ist. Auch sonst gibt es keine überflüssige Dekoration.
Ich begrüße das; früher lagen noch Decken aus und waren eben nicht immer ganz frisch. Schließlich werden die Plätze oft schnell nacheinander belegt – und da ist mir der blanke saubere Tisch lieber als ein Tischläufer mit Flecken oder Erinnerungen an die Vorgänger. Auch die zur Zeit beliebten Papierunterlagen vermisse ich nicht.
Sauberkeit
Alles wirkt ordentlich gepflegt.
Sanitär
Ebenerdig zu erreichen und auch sauber gehalten.
Service
Der Besitzer ist meist vor Ort und begrüßt seine Gäste äußerst freundlich schon an der Türe per Handschlag persönlich und zeigt freie Plätze.
Für mich ist das ein deutlicher Pluspunkt.
Das übrige Personal (Familienmitglieder wohl) ist auch freundlich, aber etwas schüchterner und nicht ganz so souverän wie der Chef.
Wir fühlen uns hier aber auf jeden Fall gut aufgehoben.
Die Karte(n)
Wir wollten die Tageskarte nutzen, die eigentlich auch aus den Teilen der Hauptkarte besteht; nur etwas verändert und im Preis reduziert. Es sind die bekannten Spezialitäten und da ändert sich auch nicht saisonal. Allerdings werden die Preise gelegentlich angepasst (fast alle Gerichte einige Cent mehr als vor einigen Monaten).
Dieses Konzept lockt schon mittags viele Kunden an und das Restaurant ist durchgängig relativ gut besucht. Aber es gibt in dem großen Lokal meist noch freie Plätze – reservieren kann aber manchmal nützlich sein.
Die verkosteten Speisen
Hellasplatte - Gyros mit grünen Bohnen und Salat (8,50 €)
Das Fleisch war mager, die Streifen frisch geschnitten, die Portion angemessen groß. Somit entsprach das Gyros unseren Vorstellungen.
Die Bohnen waren ebenfalls reichlich auf dem Teller vertreten. Wir hatten aber leider vergessen, dass Gemüse im „Balkan-Bereich“ fast immer völlig weich gegart wird. Zu Hause blanchieren wir unser „Grünzeug“ stets nur kurz und schrecken es danach mit Eiswasser ab. Die Farbe wird kräftig und das Gemüse hat Biss; später kann es dann passend zu Ende gegart werden.
Die reichlich vorhandene Sauce mit Tomatenaroma, die die Bohnen begleitete, war kräftig gewürzt, weichte aber auch das Fleisch etwas auf, weil sie sich auf dem ganzen Teller verbreitete.
Der Salat bestand aus mehreren Sorten. Neben Eisberg auch Rotkohl, Möhre und weiche weiße Bohnen – mit einem sahnigen und cremigen Dressing. Durchaus in Ordnung.
Pommes – Extraportion (2,50 €)
Die kleinen dünnen Kartoffelstifte sind ordentlich frittiert. Vielleicht etwas zu hell, leicht kross außen und innen angenehm weich.
Der Wunsch auf Salz zu verzichten wurde gerne erfüllt.
Somit waren die Pommes durchaus in Ordnung – selber habe ich sie gerne dicker. Zu Hause mache ich sie aus frischen Kartoffeln und brate sie zweimal in Öl. Aber die Küche duftet dann auch ganz ordentlich nach Frittenbude.
Trikoloreplatte - Suflaki, Suzuki, Gyros, Reis, Pommes frites und Salat (9,50 €)
Ein Stück Leber (vom Schwein) bekam ich auf Wunsch zusätzlich und wurde mir nicht berechnet.
Sie war frisch gegrillt: außen kross und innen noch saftig. Auch die Würzung war angenehm. Davon war ich recht angetan.
Auf dem eigentlichen Teller waren drei Fleischgerichte vertreten.
Das Gyros war ordentlich (wie auch auf dem anderen Teller) zubereitet und auch nicht von Saucen eingeweicht.
Der Spieß (Suflaki) bestand aus recht magerem Schweinefleisch. Es sah sehr gut aus, aber es war leider recht trocken; also beim Kauen wurde es immer mehr im Mund. Da hätten wir besser noch eine Sauce dazu bestellt. Vielleicht hätten wir die Stücke dann etwas marinieren können.
Aber der Hackbraten (Suzuki) hat mich auch wieder versöhnt. Das Stück war innen saftig und ausgewogen gewürzt. Ich schätze, dass Rinder- und Schweinehack gemischt wurden – vermutlich war kein Lamm dabei.
Leber und Frikadelle haben mir besonders zugesagt.
Der Reis war auch durchaus gelungen und gar nicht weich und übergart.
Bohnen und Suflaki hatten für mich mehr oder weniger Schwächen.
Getränke
Bei einer kurzen Rast und anschließenden Terminen verzichten wir auf Wein oder Bier und belassen es bei Wasser, Tee oder Kaffee. Durch den geschenkten Ouzo kommt ja trotzdem etwas Alkohol auf den Tisch.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Über die Kosten kann ich mich nicht beschweren. Ein Teller voll Fleisch und Beilagen dazu sind für schon für deutlich unter 10 Euro zu haben.
Zusätzlich gibt es einen Ouzo vorher und nachher einen Espresso aufs Haus. Da kann ich nicht meckern. Auch kleine Extra-Wünsche werden meist nicht in Rechnung gestellt.
Das Wasser (große Flasche Apollinaris Selection 0,75 l) ist jedoch relativ teuer (6,00 €).
Fazit
3 – wenn es sich ergibt. Alle paar Wochen, wenn die Zeit für ein „richtiges“ Essen zu knapp ist, gehen wir hier gerne hin. Aber regelmäßig wäre es uns zuviel Fleisch, zu wenig Gemüse und zu starke Würze (es schmeckt nicht versalzen, aber ich habe nach einiger Zeit viel Durst).
Wir werden also wahrscheinlich (mit etwas Abstand) wiederkommen und hoffentlich bei der nächsten Bestellung die heutigen Erkenntnisse beachten und die Stärken nutzen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 05.02.2018 – mittags – zwei Personen