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Am nächsten Morgen sollte es über den Calmont weiter gehen, aber erstmal waren wir müde und hungrig. Also hinein und eingecheckt, sowie ein Tisch für das Abendessen reserviert. Wir bekamen ein sehr modern renoviertes Zimmer und Bad, dass das uneingeschränkte Wohlwollen meiner Frau erhielt. Irgendwann war sie dann wieder ausgehfein für das Restaurant und wir gingen nach unten zu unserem Tisch. Auch der Gastraum war vor nicht allzu langer Zeit renoviert worden und präsentierte sich schlicht, zurückhaltend modern.
Die Karten wurden uns gereicht. Die Küche ist regional und gutbürgerlich deutsch, mit saisonalen Schwerpunkten. Die Weinkarte enthält eigene Weine sowie weitere Winzer aus der näheren Umgebung. Der Service servierte Brot und eine Frischkäsecreme
und wir bestellten Wasser sowie einen Wein aus Bremm, nicht aus dem hauseigenem Keller, aber aus dem Ort, vom Weingut Reinhold Franzen. Der Betrieb ist Mitglied im Bernkasteler Ring und bietet diese trockene Spätlese aus den Steilhängen des Calmont als Großes Gewächs an.
Inzwischen hatten wir auch unsere Speisenwahl getroffen, für meine Frau eine Konsommee
für mich eine französische Zwiebelsuppe
Beide Suppen kamen gut temperiert und tadellos abgeschmeckt an den Tisch. Guter Start in das Abendessen. Ich schrieb oben schon, die Küche ist gutbürgerlich ausgerichtet. Aber es gab auch eine Wildkarte und eine Pfifferlingskarte. Ich bestellte mein Gericht aus der Pfifferlingskarte und meine Frau eines aus der festen Karte. Für meine Frau sollte es Tafelspitz sein
begleitet von Möhrchen und Kartoffeln, die getrennt serviert wurden. Ich durfte vom Tafelspitz kosten. Dieser war ohne Fehler zubereitet und absolut zart. Frau war glücklich mit ihrer Wahl. Für mich eine etwas rustikalere Wahl, eine Schweineschnitzel mit Pfifferlingen
mit Pommes und einem Salatteller vom Buffet. Das war ordentlich! Ein gut geschnittenes, geklopftes, paniertes und gut ausgebackenes Schnitzel wurde von sautierten frischen Pfifferlingen begleitet. Dazu ausrechend krosse Pommes und ein frischer Salat, einfach, aber okay!
In der Weinkarte hatten wir beim stöbern eins Seite mit uralten Ausleseweinen entdeckt.
Das ging von 1964 bis 1986. Da war beiderseits des Tisches Neugier auf solch alte Tropfen. Wir wollten uns eh ein wenig Käse als Dessert teilen und so orderten eine 1975er Riesling Auslese Bremmer Calmont. So sah der Korken aus
Oh je! War das noch trinkbar? Und so die Flasche
zusammen mit dem Käse
war dieser Wein, fast so alt wie ich und älter als meine Frau, ein faszinierendes Geschmackserlebnis. Der Käse kam von einem Käsehof von der Rhön, nicht gerade regional, aber lecker. Dieser Handwerkskäse paßte sehr gut zum schweren, leicht öligen, von fast jeder Säure befreiten restsüßen Wein. Viele, viel Öchsle hatten ihm über 40 Jahre geholfen, dieser Wein war definitiv noch trinkbar! Lecker.
Zum Abschluss noch ein Walnussbrand vom Hause und wir gingen satt und glücklich zu Bett. Empfehlung für das Weinhaus Berg, hier kann man sehr gut übernachten und ordentlich essen! Wir kommen gerne wieder, wenn es sich ergibt.
Am nächsten Morgen ging es in den Calmont, nach ca. einer Stunde ist man oben am Gipfelkreuz und blickt über die Moselschleife. Rechts unten ist Bremm, links unten ist Ediger Eller, da wollten wir hin, und noch weiter natürlich.....