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Das Café hat hohen Wiedererkennungswert, ist gleichwohl sehr gepflegt, nicht etwa im Plüsch vergangener Jahre versunken. Es ist ein zeitloses Café mit Kultstatus. Und das liegt an erster Stelle am Konditoreiangebot. Das Standardangebot kenne ich aus besagten Kindertagen. Erscheinungsform und Qualität sind auf absolut gleichem Stand. Ich möchte den sehen, der sagt, dass das früher (oder beim letzten Besuch) noch ganz anders ausgesehen oder geschmeckt hat. Präzisionsarbeit. Flaggschiff ist der Baumkuchen, den es klassisch in der in Ringen hochgezogenen Form gibt, je nach Geldbeutel in unterschiedlicher Höhe, aber auch in von vornherein kleineren Ausgaben als halber Baumkuchenring oder als wunderbar auch als Mitbringsel geeignete Baumkuchenecken.
Eine Besonderheit gibt es nur am Donnerstag: Es ist der auch anderenorts unter dem Namen Mohrenkopf (s. Foto) bekannte heutige „Othello“ mit seiner Zartbitterschokoglasur und dem saftigen Puddingkern. Aus Gründen der vermeintlichen „political correctness“ wurde er vor einigen Jahren in „Othello“ umbenannt, was m. E. politisch eher noch unkorrekter ist als die frühere Bezeichnung. Ältere Bedienkräfte reagieren noch auf „Mohrenkopf“, jüngere nicht mehr.
Man betritt Cron & Lanz, mitten in der Fußgängerzone in der Weender Straße gelegen, durch den Verkaufsraum, dessen Schaufenster laut Inhaberangabe siebenfach entspiegelt sind, um einen optimalen Blick auf das Sortiment zu gewährleisten. Es kommt vor, dass die Schlange, die sich am rechten Verkaufstresen bildet, bis zur Straße hinaus steht. Im dortigen Tresen werden die Torten und kleineren Gebäcke angeboten, für die man Bons erhält, wenn man sie in Cafébereich verzehren will. Bezahlt wird dann später im Café. Im mittleren Teil steht ein Tresen, an dem Pralinenschachteln und Konfitüren angeboten werden. Im linken Teil werden im Verkaufstresen Pralinen zum Einzelerwerb präsentiert.
Hinter dem Verkaufsbereich befindet sich einer von zwei Cafébereichen. Der andere – größere und schönere – ist über eine Treppe im ersten Obergeschoss erreichbar. Und hier sind wir bei einer für manche unüberwindbaren Klippe: Wer Treppen nicht steigen kann, hat keine Chance, in den oberen Cafébereich zu kommen. Einen Aufzug gibt nur für den Kuchen. Unausgesprochen kann man daraus schließen, dass Kinderwagen oder Rollatoren hier nicht erwünscht sind. Das wird nicht jedem gefallen. Ausdrücklich unerwünscht sind Hunde und Handytelefonate. Das steht auch in der Karte. Ebenso sollen Gesellschaftsspiele unterlassen werden. Man hält sich dran. Das passt auch einfach nicht. Dafür gibt es zur Entleihe ein Zeitungssortiment aus dem In- und Ausland. Sehr viele Stammgäste hat das Café, von denen viele ihre festen Zeiten haben.
Die Bedienungen (ausschließlich weiblich) sind Fachkräfte. Sie stehen unter auf Perfektion bedachter Aufsicht der mit etwas herberem Charme ausgestatteten Inhaber. Zur Spitzenzeit an Samstagen ist hier aber auch mächtig Betrieb. Die Wiederbelegungszeit frei gewordener Tische liegt dann unter einer Minute. Reservierungen werden für diese Zeiten gar nicht angenommen. Man kann es sich leisten. Für die wärmere Jahreszeit gibt es einen abgegrenzten Außenbereich vor dem Café zum Sehen und Gesehenwerden und eine verglaste Veranda im Innenbereich zur Hofseite hin, deren Dach aufgezogen werden kann. Frühstück und kleinere warme Speisen (Aufläufe, Pasteten) werden auch angeboten.
Die Preise sind „nicht ohne“, aber es wird auch absolute Qualität geboten. Hübsche Verkaufsverpackungen mit dem edlen Cron&Lanz-Logo machen ein weiteres Verpacken eigentlich überflüssig. Selbst die Geschenkgutscheine sind kommen als stilisierte Euro-Geldscheine sehr attraktiv daher. Den Rest der Geschichte, dabei natürlich auch meine Lieblingsobjekte, erzählen die beigefügten Fotos.