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Ambiente: typischer großer Biergarten in Nähe der Fulda mit schönem Baumbewuchs. Vier Sterne. Einen dafür, dass uns den ganzen Abend über eine Blaskapelle mit zünftiger Musi beschallte.
Sauberkeit: biergartenüblich; herumliegen tut nichts aber man sollte trotzdem nicht allzu pingelig sein. Die Toilettenräume würde ich zu vorgerückter Stunde zumindest in Sandalen nur sehr ungern betreten. Festes Schuhwerk oder sogar Gummistiefel sind dann angesagt; warum, muss ich wohl nicht weiter ausführen. Zweieinhalb Sterne.
Service: Auschliesslich junges Servicepersonal, das unentwegt und viel rennen muss. Man bleibt freundlich, Leergut und abgegessenes Geschirr kann schon mal länger auf dem Tisch verbleiben, während der Getränkenachschub zügig rollt. Getränke werden an den Tisch gebracht, Speisen nur auf der Terrasse. Sitzt man im Biergartenteil , muss man zu einem Büdchen gehen und dort anhand der Speisekarte ein Gericht bestellen, dieses auch direkt bezahlen und erhält im Gegenzug einen Bon mit Nummer darauf. Aufgerufen wird nicht, vielmehr werden auf einem Display die Nummern der zur Abholung bereiten Gerichte angezeigt. Blöde nur, dass dieses Display nicht von allen Tischen bzw. Plätzen aus aus zu sehen ist. In diesen Fällen empfiehlt es sich pro Tisch einen Kundschafter zu haben, der gelegentlich mal Ausschau hält und die Bonnummern seiner Tischgenossen bzw. -genossinnen im Kopf hat. Erscheinen die Nummern, muss man zum Ausgabeschalter pilgern und sich sein Essen abholen. Was wir diesmal nicht mussten, da wir ja wie erwähnt auf der Terrasse sassen. Mir hat der Service insgesamt gut gefallen und ich vergebe dafür dreieinhalb Sterne.
Essen und Trinken: Getrunken haben wir alle das Wiesenmühlenbier aus eigener Herstellung; naturtrübe und angeblich streng nach dem Reinheitsgebot von 1516 gebraut. 0,5l von dem wirklich süffigen Stoff schlagen mit EUR 3,30 zu Buche. Wer nach dem Essen meinte ein Verdauerli zu benötigen bestellte entweder Schlitzer Korn (2cl EUR 2,90) oder einen Grappa zum gleichen Preis. Wie der Korn schmeckte kann ich nicht sagen, der Grappa entsprach im Gegensatz zum Bier meinen Erwartungen absolut nicht. Eine solches Sauzeug gibt es nicht einmal beim lausigsten Italiener "aufs Haus".
Gegessen wurde in meinem näheren Umfeld Schweinshaxe mit Sauerkraut und Klößen (EUR 15,00), der "Schwabenteller" (EUR 13,10), der "Fuldaer Rucksack" (EUR 13,10) und "Schnitzel Wiener Art" für EUR 8,40. Besonders groß waren dabei die Erwartungen an die Haxen, die bei unseren Besuch im Vorjahr "aus" gewesen waren. Das Gelbe vom Ei waren sie wohl nicht; sie waren knusprig aber so gut wie ausnahmslos recht trocken sprich kaputtgegart, was fast zwangsläufig zu höherem Bierkonsum der Haxenesser und -esserinnen führte. Ich war froh keine Haxe geordert zu haben; mein Schwabenteller (drei dicke gegrillte Schweinslendenscheiben mit Spätzle auf Champignonsoße mit Salat) schmeckte mir nämlich gut. Dass die Spätzle nicht selbstgemacht sein würden war mir im Vorfeld klar; die Soße war o.k., das Fleisch gut gegart und der Salat hatte ein ordentliches Dressing. Auch über den Fuldaer Rucksack (Schweineschnitzel gefüllt mit Schinken, Schafskäse und Knoblauch, serviert mit einer pikanten Pfeffersoße, dazu Pommes Frites und Salat) hörte ich am Tisch keine Klagen; über das Schnitzel Wiener Art ebenfalls nicht. Also waren eigentlich nur die Haxenbesteller und -bestellerinnen ein bisschen die Gelackmeierten. Direkt vom Hocker gerissen hat mich mein Gericht jetzt nicht, aber drei Sterne kann ich dafür schon geben. Dazu noch einen halben Stern für das Wiesenmühlenbier ergibt in Summe dreieinhalb Sterne.
Preis-/Leistungsverhältnis: für mich in Ordnung. Ich habe incl. Trinkgeld 35 Euro ausgegeben; Rechenkünstler mögen daraus schliessen können wieviele Biere ich hatte (unsere Autos standen vor unserer Herberge, Führerscheine waren nicht in Gefahr).
Fazit: Hier sitzt man schön und im angenehmer Gesellschaft; leider war es unser letzter Besuch, denn ab 2019 finden die Netzwerktreffen in einer anderen Stadt statt.
P.S. Mein Smartphone lag auf dem Zimmer, deshalb keine Fotos. Belege erhielten wir beim Bezahlen nicht, aber es wurde niemand über den Tisch gezogen; die Summen stimmten jeweils mit den Preisen auf der Karte überein.