Im vergangenen Sommer erreichte mich die frohe Kunde, dass das Gattopardo einen neuen Betreiber hat und das Konzept modifiziert wurde. Neuer Betreiber ist Frank Ochotta, ehemals Pier 51 - was ich auch in der im Internet veröffentlichten Speisekarte widerspiegelte.
 
Ich verabredete mich also dort mit meiner besten Freundin zum vorweihnachtlichen Dinner, am Abend vor Heilig Abend. Als wir gegen 19:00 dort ein eintrafen, war das Lokal mäßig gefüllt. Wir wurden etwas zerfahren begrüßt und die Garderobe wurde uns leicht ungelenk abgenommen. Wir erhielten die Wahl zwischen zwei Tischen in einer Nische, vom Platz meiner lieben Freundin aus mit schöner Sicht aus dem Fenster. Die Karten wurden uns gebracht und Aperitifwünsche abgefragt. Meine liebe Freundin überraschte mich mit der Aussage, dass sie gerade eine Abstinente Phase durchleben würde - aber ein Gläschen Champagner würde natürlich immer gehen. Nur leider wurde in der Karte - wie früher - kein offener Champagner geführt. Ich fragte, nach - nein, Champagner gäbe es gar nicht... aber einen Rosé Sekt, der nach traditioneller Methode hergestellt würde. Na, dann halt der... ...dazu eine Flasche S. Pellegrino.
Eine weibliche Bedienung trug die Specials vor, konnte aber Fragen dazu nur rudimentär beantworten. Da die Karte sich stark von der im internet veröffentlichten unterschied, benötigten wir einige Zeit und entschieden uns, für eine Pasta aus den Tagesangeboten (ich glaube mit Wildpilzen) und ein Filet von iberische Landschwein mit Topinambur, Apfel und Schokosauce (meine liebe Freundin) und Steinpilzgnocchi mit Birne sowie ein Filet vom Holsteinischen Bullen - rare!
Die weibliche Bedienung brachte uns die gut gekühlten Sekte, in angenehmeren Gläsern als in früherer Zeit sowie Brot und eine Art  Apfel-Radieschen-Tartar als Amuse. Öl und Schälchen  standen bereits auf dem Tisch - leider kein Salz! Das Brot schmeckte sehr gut. Gaues?
 
Kurz Zeit das Ambiente zu würdigen. Der Relaunch hat dem Gattopardo gut getan. Es wirkt aufgeräumter und deutlich stylischer als zu vor. Die Gattopardofarben sind noch immer da und auch das schöne urbane Panorama. Die Toilleten sind renoviert und deutlich sauberer als früher. Es gibt echte Handtücher.  Also Daumen hoch!
Nach angenehmer Wartezeit kamen die Vorspeisen. Die Steinpilzgnocchi waren ausgezeichnet. Durch die Birne und weitere Früchte jedoch einen Tick süß. Ich fragte nach Salz. Es kam eine Mühle, das Salz wurde jedoch nicht benannt. Ich denke, es war einfaches Meersalz. Etwas Auswahl wäre schön.
Ich bestellte aus der kleinen Auswahl offener weine einen Montepulciano, der mundete recht gut und war mit 9,00 EUR fair gepriced, für meine Freundin noch ein S. Pellegrino.
Dann die Hauptspeisen, die von Herrn Ochotta selbst serviert wurden -eine kleine Begüßung und ein paar Worte small talk wären nett gewesen. Aber muss ja nicht.... Das Bullenfilet, war wie mein Freund hb sich ausdrücken würde, ein veritabler Klumpen. Perfekt in Textur mit optimal getroffenen Gargrad. Etwas Salz dazu perfekt - himmlisch. Dazu gab es Wildpilze und ein Mash - sehr schöne Harmonie. Volle Punktzahl.
Beim Abräumen wurden uns Desserts angeboten aber das ging nichtmehr später sollte es für mich noch ein Espresso sein, der von ordentliche Qualität. Wir verweilten also noch ein bisschen und genossen die Zeit bis nach knapp 4 Stunden ein schöner Abend zu Ende ging und wir bezahlen wollten. Bis Weihnachten wäre nur Zahlung mit Maestro möglich, meinte die Bedienung. Was denn danach anders sei, fragte ich ihn - dann würde neu verhandelt. Meine liebe Freundin meinte, dann könnten wir ja im nächsten Jahr einmal das Verhandlungsergebnis prüfen...;-) Die Bedienung suchte noch unsere Mäntel und verabschiedete uns dann freundlich.
Fazit: Der Relaunch hat dem Gattopardo gut getan. Die Qualität der Speisen war excellent, am Service muss jedoch noch gefeilt werden - obwohl es im Vergleich zu früher fast schon Gold war. Die Bezahlthematik kostet einen Punkt, so dass hier am Ende 2,5 übrig bleiben, die ich motivierend aufrunden möchte. Ich denke, ich werde in 2015 wieder kommen und spreche eine grundsätzliche Empfehlung aus.