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Jetzt ergab sich diese Gelegenheit, das Hotel Waldschlösschen in Schleswig mit seinem Restaurant Olearius bot für den 11.11. Martinsgansessen an.
Wir hatten vorbestellt und einen Tisch reserviert, kamen wegen der unkalkulierbaren Baustellen im ganzen Land, die uns aber nicht aufhielten, deutlich zu früh dort an. Am Eingang des Restaurants wurden wir von einer Mitarbeiterin begrüßt und nach unseren Wünschen gefragt. Als wir die Reservierung erwähnten, bot sie uns gleich an, uns die Mäntel abzunehmen. Wir lehnten jedoch ab, da wir vor dem Verwahren noch die Taschen leeren wollten. Mindestens die Kamera sollte ja mit ins Restaurant.
Dann nahmen wir an dem reservierten Tisch am Fenster Platz. Zu diesem Zeitpunkt – immerhin ein Montag – war das Restaurant zu deutlich über 50 % besetzt. Eine Gruppe von Offizieren, die anscheinend ein Seminar im Hotel hatten, versorgten sich an einem inmitten des Gastraums aufgebauten Buffet, die übrigen Gäste speisten a la carte.
Neben jedem sorgfältig eingedeckten Platz lag eine Klappkarte, auf einer Seite die Aperitif- und Weinempfehlungen, auf der anderen Seite das Speisenangebot. Wir hatten das Tellergericht mit der Hafermastgans im Vorwege ausgesucht, zu Vor- und Nachspeise fehlte es uns an Appetit.
Nach kurzer Zeit kam eine junge Bedienung an unseren Tisch und fragte, ob es ein Aperitif sein dürfe. Wir entschieden uns beide für den „Lillet Chamomille Mint“, einen Coctail mit Vanillelikör, Limettensaft und Tonic Water (je 7,90 €). Wein zum Essen lehnten wir dankend ab, aber die angebotene Flasche Mineralwasser bestellten wir. Auf die Frage nach den Speisen verwiesen wir auf das Tellergericht (32,50 €) ohne weitere Vor- oder Nachspeise.
Die junge Frau bedankte sich und eilte aus dem Raum in Richtung der Bar, und die Cocktails zu ordern. Sie und ihre Kolleginnen waren einheitlich in eine Art Uniform des Hauses gekleidet. Wie wir im weiteren Verlauf mehrfach sehen konnten, waren alle Mitarbeiterinnen im Service perfekt geschult, dabei freundlich und sehr aufmerksam.
Nach einiger Wartezeit, die durch die übrigen Gäste nicht ganz erklärlich schien, brachte die Bedienung unsere gut gekühlten Cocktails. Frisch, aber vom Geschmack mit deutlichen Anklängen an Bitter Lemon, konnten sich die Einzelkomponenten nicht wirklich durchsetzen.
Kurz darauf kam die Bedienung mit einer Flasche Mineralwasser und schenkte uns beiden jeweils von rechts in die bereit stehenden Wassergläser ein. Wie kaum anders zu erwarten war das Wasser gut und genau richtig gekühlt.
Wenig später brachte sie als Gruß aus der Küche zwei Teller mit Stückchen von hausgebeiztem Lachs mit Honig-Senf-Dill-Sauce, dazu ein Körbchen mit verschiedenen Brotsorten und ein Schälchen mit Curry-Kräuter-Quark. Der Lachs war von deutlich festerer Konsistenz, als ich das sonst kenne, geschmacklich wunderbar mit der perfekt dazu passenden Sauce. Die Brotscheiben waren frisch, anscheinend selbst gebacken, der Quark dazu nicht zu currylastig aber sehr delikat.
Die kleine Portion Lachs war schnell verzehrt, die Teller abgeräumt. Dann dauerte es noch eine Weile, bis unsere Tellergerichte vom Koch (!) serviert wurden. Das hatten wir vorher schon an anderen Tischen beobachtet, direkt nebenan hatte er auch schon eine Gans am Tisch tranchiert.
Auf den großen runden Tellern befand sich jeweils ein Dreiklang aus Rotkohl links, Mandelbrokkoli in der Mitte und drei Stücken Serviettenknödel rechts, darauf lagen zwei Stücke von der Gans mit knusprig gebräunter Haut. Dazu wurden im zweiten Gang noch eine Terrine mit Sauce und zwei kleine Schälchen mit Preiselbeer- und Apfelkompott gereicht.
Die Knödelstücke waren schräg geschnitten und die Schnittflächen leicht in Butter gebräunt, brauchten aber deutliche Saucenzugabe um richtig zu rutschen. Der Rotkohl bezeugte mit seiner leicht ungleichmäßigen Stückgröße und dem leichten Biss die Herkunft aus der Küche des Hauses, auch die sonst manchmal schon recht unangenehme Süße von zu viel Apfel hielt sich hier gut in Grenzen. Der Brokkoli war schon fast zu bissfest, kam aber in der klassischen Kombination mit den Mandelblättchen sehr gut.
Last but not least das Fleisch: Auf den ersten Blick wirkten die Stücke ein wenig mickerig. Die Haut war knusprig, das Fleisch wunderbar zart und geschmackvoll. Nur Madame hatte mit ihrem zweiten Stück wieder einmal Pech: Das hatte möglicherweise schräg unter dem Salamander gelegen, so dass nicht nur die Haut, sondern das Fleisch direkt davon befeuert und deshalb trocken wurde.
Als die Bedienung an den Tisch kam und fragte, ob alles in Ordnung sei, zeigte Madame ihr das Stück, verzichtete aber auf die angebotene Ersatzlieferung, sie war sowieso schon satt. An dieser Stelle gibt es also einen Punktabzug in der B-Note, die Ausführung war nicht 100-prozentig. Dennoch waren wir mit dem Essen zufrieden, auch ich war zum Schluss satt.
Kaum nötig zu erwähnen dass sowohl das Restaurant wie auch die Nebenräume und die Toiletten im Untergeschoss gut gepflegt und piekfein sauber waren.
Restaurant
Clubraum
Bar