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Die Mittagskarte listete fünf Hauptgerichte aus verschiedenen Herkunftsländern auf (siehe Bild, auch auf der Homepage http://lammers-kiel.com/index.php?lng=de&page=mittagstisch), preislich im Bereich zwischen 6,00 und 10,00 €, dazu einen Nachtisch für 4,00 €. Ich stand nicht auf die hier zum Teil angebotene asiatisch inspirierte Richtung und bestellte daher, als der Kellner nach kurzer Wartezeit den Spezi servierte, die „Matjesfilets in Apfel-Zwiebel-Sauce mit Bratkartoffeln“ (8,00 €). Der Kellner bedankte sich und verschwand in Richtung Küche.
Die Einrichtung des Restaurants nimmt Anklang an französischen Bistrostil. Die Wände sind weiß, es ist angenehm hell, der Fußboden dunkles Parkett. Das Mobiliar ist teilweise antik, die Tische mit blankgescheuerten Holzplatten, darauf nur kleine Glasleuchter und Salz- und Pfefferstreuer. Die Stühle aus dunklem Holz mit roten Sitzpolstern, ebenso die Sitz- und Rückenpolster der Bänke. Eine dunkle Schwingtür ohne festen Rahmen trennt die Garderobe und den Zugang zu den Toiletten vom Gastraum ab. An der hinteren Stirnwand befindet sich ein großformatiges Leuchtobjekt in Weiß, ansonsten sind zahlreiche Halogenlampen im Raum verteilt.
Nach moderater Wartezeit kam der Kellner und servierte mein Essen. Auf dem großen Teller waren zwei Matjesfilets parallel ausgelegt, dazwischen die Apfel-Zwiebel-Sauce (auch als „Hausfrauensauce“ bekannt) und dazu an beiden Enden der Filets jeweils eine ansprechende Salatgarnitur. Die Bratkartoffeln wurden in einer separaten kleinen Schüssel serviert und machten rein optisch einen guten Eindruck. Der relativierte sich jedoch schon mit dem ersten Bissen, denn die Kartoffeln waren praktisch ungesalzen, und auch Speck, der dem Ganzen etwas mehr Geschmack hätte verleihen können, war zumindest in den oberen Schichten Kartoffeln nur in geringem Maße vorhanden. Nun ja, dafür stand schließlich der Salzstreuer auf dem Tisch, und genauso sagte ich es auch dem Kellner, als er sich erkundigte, ob alles in Ordnung sei. Die Antwort war, sie hätten schon Probleme gehabt mit angeblich versalzenen Kartoffeln und würzten daher eher vorsichtig, mit Blick auf den auf jedem Tisch vorhandenen Salzstreuer. Nun gut, man kann es sicher nicht jedem recht machen, und das Argument mit dem Salzstreuer war auch nicht von der Hand zu weisen.
Nun aber zum Hauptteil, den Matjesfilets mit der Sauce: Die Matjesfilets waren sehr gut und sehr zart, dabei nicht zu salzig (da ist es ja gerade anders herum als bei den Kartoffeln). Die Sauce war offensichtlich selbst hergestellt, mit frischen Stücken von Zwiebeln und Äpfeln in einer leichten Sauce. Je tiefer ich in den Kartoffeln kam, desto mehr Speck kam zum Vorschein, ein weiteres Nachsalzen erübrigte sich damit. Mengenmäßig war die Portion auch in Ordnung, ich bin gut satt geworden. Während meines Aufenthalts kamen noch mehr Gäste, andere gingen schon wieder, so dass man kurz nach 12:30 Uhr von etwa 50 % Besetzung sprechen konnte.
Fazit: Von Einrichtung und Ambiente kann sich praktisch jeder hier wohlfühlen, ich sah sowohl Rentner- als auch Studentenpärchen, und auch Geschäftsfreunde wären hier nicht falsch. Das Essen, soweit ich es von diesem Besuch beurteilen kann, ist handwerklich sauber gemacht und schmackhaft, mit bis zu zehn Euro für einen Mittagstisch in Kiel sicherlich im oberen Bereich, aber es ist das Geld wert. Wenn ich jetzt die Matjesfilets hier und im Kanü vor einigen Wochen direkt vergleich soll, dann hätte in einem Fotofinish das Kanü knapp die Nase vorn. Hinter den beiden kommt aber erst mal lange nichts, und dann unter „Ferner liefen…“ der Rest der mir bekannten Gastronomie. Insofern also eine klare Empfehlung für dieses Restaurant.