Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Den ersten Morgen in Würzburg verbrachten wir mit der Besichtigung der berühmten Residenz, die nicht umsonst UNESCO-Weltkulturerbe ist. Sowohl der umfangreiche Hofgarten, der frei zugänglich ist, als auch die kostenpflichtige Führung waren den Besuch durchaus wert. Doch genug vom Touristenprogramm, hin zur kulinarischen Erkundung der Stadt…
Zur Stärkung für das Nachmittagsprogramm kehrten wir in die Weinstuben des Bürgerspitals ein, das den Wasserschaden offenbar erfreulich schnell beseitigen konnte und wieder geöffnet war. Zunächst die einzigen Gäste, nahmen wir im Herzstück des Spitals, den Arkaden, Platz. Zwischen den Säulen saß man leider etwas verloren gefühlt mitten im Raum, konnte durch hübsche Bogenfenster jedoch in den Innenhof blicken, der in lauen Sommernächten sicherlich zum langen Verweilen einlädt.
Die Küche des Bürgerspitals wird über Würzburgs Stadtmauern hinweg gepriesen, und dies offenbar nicht zu Unrecht, wenn man sich bloß die Vita des Küchenchefs Alexander Wiesenegg betrachtet. Unsere Erwartungen waren deshalb gehoben, und so bestellten wir gespannt den ausgewiesenen Aperitif namens „Rosengarten“ zu 6,00 € pro Glas. Die aufwändige Mischung aus Rosenlikör, Rosensirup, Rhabarbersaft, Grapefruit Bitter und frischer Minze war nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch geschmacklich ein Genuss. Die Verwendung von Rosenaromen bietet ja manchmal die Gefahr, dass der Geschmack etwas ins Seifige abdriftet, so aber nicht hier. Durch den Bitter wurde das Aroma herrlich ausbalanciert und war erfrischend und mild zugleich.
Da wir für Abends Größeres vorhatten, begnügte sich Herr Stadt zum Essen mit dem Tatarbeefsteak gebraten, serviert mit Kartoffelsalat und Röstzwiebeln (11,90 €). Die Röstzwiebeln waren dabei schön geschmort, die würzige Sauce schmeckte. Der solide Kartoffelsalat war nicht mehr als gewöhnlich, der Beilagensalat schwamm leider in der Bratensauce und hatte daher keinerlei Eigengeschmack.
Frau Land orderte das geräucherte Forellenfilet mit Butter, Toast und Sahnemeerrettich für 7,70 €. Die Speisekarten der Würzburger Gastronomie sind ja gesäumt von Süßwasserfischen verschiedenster Art, weswegen wir uns eine Kostprobe natürlich nicht entgehen lassen wollten (auch wenn es für einen Besuch in der „Schiffbäuerin“ zeitlich leider nicht mehr gereicht hat). Im Bürgerspital kam der Fisch jedoch leider enttäuschend daher: die Forelle zu schwach geräuchert, kaum Eigengeschmack, der Sahnemeerrettich für den Geschmack der Esserin zu mild. Das Beste war noch der handwerklich solide "zubereitete" Toast - schade. Vor lauter Enttäuschung haben wir heute leider kein Foto für euch. Vielleicht ist zu dem günstigen Preis in der Mittagszeit nicht mehr drin, von einem Gasthaus mit Renommee und Tradition hatten wir jedoch mehr erwartet.
Der halbe Liter Wasser wurde für 3,80 € abgerechnet, der nicht so süße Federweiße zum Essen für 3,50 €. Getränkepreise also durchaus in Ordnung. Der Herr, der uns zuerst bediente, war sehr nett und uns zugewandt, das Essen kam sehr schnell - vielleicht zu schnell - nach dem Aperitif. Die Dame, die ihn dann ablöste, war noch etwas unbeholfen, jedoch auch bemüht und freundlich.
Fazit: Abends wahrscheinlich lohnenswerter als Mittags. So konnten die Weinstuben unseren Erwartungen jedenfalls nicht gerecht werden, positiv hervorzuheben ist allerdings das schöne Ambiente sowie der vielversprechende Trockenschrank.