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Wir kehrten am Ostersamstag als angekündigte Gruppe gegen 11:30 im Hotel Restaurant Kreuz Post im pittoresken Vogtsburger Teilort Burkheim ein. Das Gebäude liegt am Ortsrand und verfügt über einen großen, kostenlosen Parkplatz, gleichermassen für Busse wie für PKWs geeignet. Auch ein Häuschen mit E-Bike-Verleih befindet sich auf dem Areal. Das Hotel-Restaurant ist hell und freundlich eingerichtet, vermutlich vor nicht allzu langer Zeit modernisiert. Sowohl die Gasträume als auch das Gesamtgebäude strahlen gepflegte Gastlichkeit aus: reinweisse Tischdecken, schönes Geschirr, den jeweiligen Getränken entsprechende Gläser. Das multikulturell besetzte Personal ist einheitlich im Landhausstil gekleidet und auch bei Stress, Pannen oder kleinen Schwierigkeiten nicht unterzukriegen.
Als Gruppe stand uns ein extra Raum voll und ganz zur Verfügung – wir mussten dort jedoch nicht eng gedrängt sitzen, sondern konnten uns lose und mit viel Luft dazwischen auf alle Tische verteilen. Obwohl wir vor 12 Uhr eintrafen, wurden wir sofort bedient und erhielten die gewünschten Getränke binnen weniger Minuten. Unter den Gerichten stand uns zwar nur eine „kleine“ Karte mit schätzungsweise einem Dutzend Speisen zur Verfügung, doch die entsprachen allen denkbaren Wünschen. Mein vegetarisches Gericht bestand aus handgefertigten Gemüsebratlingen (wobei die Basis aus grünen Bohnen, Mais und Erbsen vermutlich TK- oder Convenience-Ware war) mit einer leckeren, gut würzigen Champignonsauce. Die Buletten war kross angebraten, innen jedoch noch angenehm weich. Für 11 Euro wurde man damit leicht und unbeschwert satt. Meine Begleitung wählte ein herzhaftes Hirschragout mit frischen Spätzle und einem knackigen Beilagensalat für 19 Euro. Das Fleisch war sehr zart und wurde mit einer dunklen Sauce gereicht. Bei den wohlgeformten Spätzle wurde geschmacklich nicht mit Eiern gespart (obwohl dies wenig Niederschlag auf die Farbe fand!). Die frischen Blattsalate wurden mit einem leichten, sahnigen, kräuterigen Dressing gereicht. Alles in allem war die Portion so reichhaltig, dass man leider einiges zurückgehen lassen musste. Auch unser Nebensitzer aß sein paniertes Schnitzel nicht ganz auf und monierte dessen Trockenheit. Aber man kann es halt nirgendwo allen richtig machen…
An Getränken ist unbedingt lokaler Wein aus dem hiesigen Kaiserstuhl angesagt. Wir wählten einen nicht ganz trockenen Spätburgunder Weissherbst, der als Viertele sehr großzügig eingegossen war und über eine herrliche rotgoldene Farbe verfügte. Sehr fruchtig auch das Obstwasser aus eigener Brennerei. Das Cola wurde leider nur in einer winzigen 0,2 Liter Flasche ausgeschenkt; das ist mir persönlich doch zu wenig… Gegen Ende des Essens machte der Chef kurz die Runde und sprach noch einige persönliche Worte aus.
So flink der Service bei der Aufnahme der Bestellung und beim Servieren war, so sehr haperte es beim Bezahlen. Unsere Bedienung war plötzlich verschwunden und ward nicht mehr gesehen. Obwohl wir ihrer Kollegin mehrmals signalisierten, dass wir die Rechnung wünschen, wurde dies (vermutlich bewusst) ignoriert, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass wir alle doch noch ein Dessert oder einen Kaffee bestellen oder noch etwas konsumieren. Immerhin nutzten wir den Leerlauf, um uns vom Patron noch ein paar Anregungen und Ausflugstipps zu holen. Die Rechnungsstellung lief dann nicht sehr transparent auf einem mobilen Endgerät statt, wobei jedem Kunden nur der Endbetrag auf dem Display gezeigt wurde, nicht durch welche Einzelposten dieser zustande kam. Da bei uns allen die Zeit knapp war, verzichteten wir darauf, auf einen gedruckten Beleg zu pochen, was vielleicht (?) möglich gewesen wäre. Diese Praxis gefällt mir prinzipiell nicht und ich hoffe, dass sie bei Einzelgästen nicht so angewandt wird.
Falls wir wiederkommen, möchten wir unbedingt im Hause übernachten, weil es hier ein ganz neues Spa plus Sauna mit Blick auf die Weinberge gibt. Auch der angeschlossene E-Bike-Verleih ist ein reizvolles Angebot.