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Christbaum am Ende der Passage
Nachdem wir uns am Sonntagabend auf dem Weihnachtsmarkt gestärkt hatten, sollte heute eine Einkehr in Leipzigs berühmtester Lokalität unseren Hunger stillen. Ein Besuch in Leipzigs berühmtester Lokalität hatten wir uns schon zu Hause vorgenommen, wohl wissend, dass der Auerbachs Keller eine reine Touristenattraktion ist. Das kann man schon auf der umfangreichen Website des Restaurants lesen.
Entsprechend einer amerikanischen Studie rangiert Auerbachs Keller unter den 10 bekanntesten Gaststätten der Welt derzeit auf Rang 5 nach:
1. Münchner Hofbräuhaus (schon mehrmals dort eingekehrt)
2. Caesar‘s Palace in Las Vegas (1996 in einer Siegfried und Roy-Show gewesen)
3. Café Sacher in Wien (auch schon konsultiert und die Sachertorte genossen)
4. Hard Rock Café, L. A. (1996 betreten am 1. Tag einer 4-wöchigen USA-Rundreise mit einem Mietwagen)
5. Auerbachs Keller Leipzig (durfte deshalb nicht fehlen, wenn man schon mal in Leipzig ist)
Goethe war hier, weil man schon lange vor seiner Zeit zu sagen pflegte: „Wer nach Leipzig zur Messe gereist, ohne auf Auerbachs Hof zu gehen, der schweige still, denn das beweist: Er hat Leipzig nicht gesehn.“
Die beiden Herren bewachen den Eingang
Reserviert hatten wir nicht, brauchten wir auch nicht, denn als wir um 15.30 Uhr ins Restaurant gingen, waren noch nicht oder nicht mehr viele Gäste anwesend. Der Keller hat durchgehend von 11 Uhr bis 21 geöffnet.
Eine resolute weibliche Servicekraft empfing uns nach dem Betreten des Kellers und fragte freundlich nach einer Reservierung. Wir verneinten. Sie führte uns daraufhin wortlos an einen kleinen Tisch, direkt vor einer Nische, der mit vier Stühlen umrahmt war, aber für zwei Personen gerade noch ausreichend schien.
Nische hinter unserem Tisch
heißt Studierzimmer
Sie wartete bis wir unsere Jacken ausgezogen hatten und fragte direkt nach unseren Getränkewünschen. Das war uns dann doch zu schnell, und ich äußerte den Wunsch nach einer Karte. Sie nickte kurz und entschwand. Nach einer längeren Wartezeit kam dann ein Kellner an unseren Tisch und brachte uns Speisen- sowie Getränkekarte. Er wartete an unserem Tisch, bis wir uns für die Getränke entschieden hatten. Irgendwie wirkte er gelangweilt und leicht mürrisch, als er dann unsere Bestellung von je einem Paulaner Hefeweizen hell aufnahm. Diese schlug mit je 4,80 € zu Buche.
Nachdem er sich entfernte, widmeten wir uns der Speisekarte. Als er dann wiederum nach geraumer Zeit unsere beiden Biere top eingeschenkt und gekühlt servierte, fragte er in jetzt überraschend freundlicher Art nach unseren Essenswünschen. Unser Hunger war um diese Uhrzeit noch nicht sehr groß. So wählten wir beide die Rehmedaillons (160 g) vom Rehrücken mit Kartoffelgratin und Gemüse (26,20 €). Er fragte nach unserem gewünschten Gargrad. Wir wünschten uns beide medium. Nach angenehmer Wartezeit wurden die beiden Gerichte von ihm serviert und uns einen guten Appetit gewünscht. Zwischendurch schaute er immer mal wieder an unserem Tisch vorbei und fragte nach, ob alles recht sei.
Die 160 g verteilten sich auf zwei kleine Medaillons. Der Gargrad war perfekt getroffen. Das gut gewürzte Fleisch ließ sich gut schneiden und auch kauen. Das Gemüse in Form von Brokkoli, Rosenkohl sowie Champignons war bissfest. Die Rotweinsauce schmeckte gut dazu. Einzig das Kartoffelgratin gab Anlass zu einer Kritik unsererseits, da dieser viel zu helle Batzen auch noch ziemlich roh wirkte. Beim Abräumen der Teller und der Frage, ob es denn geschmeckt hat, gab ich ihm zu verstehen, dass die Küche bei Kartoffelgratin noch etwas üben muss. Ansonsten hat alles geschmeckt. Ich bekam ein „der eine Gast will es hell, der andere Gast dunkler, das ist das Problem“, von ihm entgegnet. Leider ist das Kartoffelgratin auf dem Foto nicht zu sehen.
Rehmedaillons vom Rücken
Während wir speisten und danach noch gemütlich unsere Hefeweizen austranken, wuselten die immer zahlreicher zu sehenden Servicekräfte durch die Räumlichkeit und stellten diverse Tische zusammen, damit die eingegangenen Reservierungen für den Abend problemlos gemeistert werden. So orderten wir dann auch die Rechnung, die aus einem ordentlichen Kassenbon bestand.
Das Kellergewölbe wurde von der geschätzten Kollegin Lavandula schon ausführlich beschrieben, so dass ich mir diese Arbeit schenke.
Das Ambiente strahlte trotz aufkommender Hektik beim Personal eine gewisse ruhige Atmosphäre aus. Von einem Lärmpegel meilenweit entfernt, an der Sauberkeit gab es nichts zu bemängeln.
Mein Fazit:
Wie der Zufall es will, konnten wir mit dem Besuch des Auerbach Kellers damit die Einkehr in den laut Auerbach Website fünf bekanntesten Restaurants weltweit zu den Akten legen. Bei den weltweit besten Restaurants wird Auerbachs Keller wohl nicht unter den ersten fünftausend auftauchen.
Unser Aufenthalt war jetzt nicht was Besonderes, das Essen, den Service, das Ambiente usw. betreffend, aber das Gefühl im fünftbekanntesten Restaurant der Welt gesessen und gespeist zu heben, überwog dann doch den insgesamt durchschnittlichen Eindruck.