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Für Burger und Western Fans durchaus zu empfehlen. Mein Bedarf ist allerdings wieder für eine Weile gedeckt.
Lage
Das Little Archie liegt auf der, dem Ort gegenüberliegenden Neckarseite und ist ein Teil des Otto-Areals in Reichenbach/Fils. Es ist bequem über die K 1206 zu erreichen. Die Lage an der B 10 muss in Kauf genommen werden, dafür gibt es Parkplätze in Hülle und Fülle rund um das Areal. Der Biergarten, der erst vor kurzem verdoppelt wurde liegt direkt an der K 1206 und der B 10, wird aber trotzdem stark frequentiert.
Ambiente
Gleich nach dem Eintreten fühlt man sich ein bisschen in die Zeit der rest stops der legendären Route 66 zurückversetzt. Lebensgroße Holzindianer, eine Miniatur der Freiheitsstatue sowie Kopien alter Werbetafeln schmücken die Ecken und Wände des Lokals. Über der Theke der vielversprechende Hinweis amerikanisch orientierter Lokale in großer Schrift: "Good Food, Good Drinks, Good Times“. Fehlt nur noch ein mechanisches Klavier und Lasso schwingende Cowgirls. Neben dem Foyer im Erdgeschoss gibt es noch eine Galerie im 1. OG. Die einfachen Holztische sind mit ordentlichen, rotkarierten Tischdecken eingedeckt (siehe auch http://www.archie-holzmaden.de/galerie_reichenbach.htm). Darauf standen je ein Salz bzw. Pfefferstreuer und eine Plastikflasche mit der berühmten roten Soße von "K". Das Publikum an diesem Abend rekrutierte sich überwiegend aus der Altersklasse unter 30.Dem Vernehmen nach soll im Stammhaus in Holzmaden (http://www.archie-holzmaden.de/) alles noch viel uriger sein
Anlass
Einmal im Jahr gebe ich meinen Gelüsten auf Fast-Food nach. Erstens um wirklich mitreden zu können und zweitens um zu wissen, wie Sodbrennen wirklich ist. Diesmal fiel die Wahl auf Little Archies, nachdem ich die bisherigen Kritiken gelesen hatte. Danach erwartete ich sowas ähnliches wie Fuddruckers - world greatest hamburgers - das ich vor einigen Jahren in Miami (Hialeah) besuchte (http://www.fuddruckers.com/). Dort hatte ich nämlich die besten Hamburger meines Lebens gegessen - die frische Zubereitung konnte man dort vom Zerlegen der Rinderhälften bis zum fertigen Produkt hinter Glas verfolgen. Ein Hamburgerfan bin ich aber trotzdem nicht geworden.
Bedienung
Beim Eintreten wurde man mit einem freundlichen "Hallo" begrüßt. Danach bemühten sich die jungen Damen (und ein Herr) sehr um das Wohl der Gäste. Das bestellte Getränk stand bereits 10 Minuten nach der Bestellung auf dem Tisch. Da ich an einem Zweiertisch direkt am Eingang saß bot mir die Bedienung unaufgefordert einen Tausch mit einem freigewordenen Vierertisch an. Das von der Buffetkraft servierte Häagen Dazs tauschte Sie unaufgefordert aus, weil es leichte Eiskristalle hatte. Das gibt einen Punkt extra.
Essen
Die Speisekarte habe ich sehr genau unter die Lupe genommen. Mir fiel dabei auf, dass keinerlei Zusatzstoffe deklariert sind (gutes Zeichen!?). Ein Hinweis über der Hamburgeraufzählung sagte aus, dass nur 200 - 220 g reines Rindfleisch für die Hamburger verwendet werde (auch nicht schlecht). Mein Blick blieb zuerst am Kobe-Hamburger hängen (12,80 € dafür schien mir günstig). Als ich aber erfuhr, dass dieser Burger auch nur mit Paddies belegt ist, nahm ich von einer Bestellung Abstand (dafür schien mir der Preis dann doch nicht gerechtfertigt. Also entschied ich mich für einen New Oleans Burger (10,90 €). Lt. Speisekarte wird dieser mit Tomaten, Gurken, gerösteten Zwiebeln, Mozzarella und Archie Fries angerichtet. Was dann kam sah auf den ersten Blick bombastisch aus (siehe Foto), die Ernüchterung stellte sich aber bald darauf ein. Den meisten Platz auf dem Teller nahmen die Archie Fries ein (ca. 3 mm starke Kartoffelscheiben ähnlich Pommes Frites). Danach kam der Burgerturm, zusammengehalten durch einen Holzspieß. Das standardmäßige Weichbrötchen (bun) mit weißem Sesam auf der Oberseite war an den Schnittseiten leicht getoastet. Der untere Teil war mit der roten "K"-Soße bestrichen (leicht durchweicht) und mit dem Teil eines Salatblattes bedeckt, darauf ein dunkelbraun gebratenes Paddy aus feinst gehacktem Fleisch (ca. 1 cm dick, das deutlich nach Rindfleisch schmeckte). Auf diesem fand ich die gedünsteten Zwiebel, abgedeckt mit einer Scheibe Käse und einem weiteren Salatblatt. Der Käse könnte der Farbe nach Mozzarella gewesen sein, hatte aber nicht die für diese Käsesorte übliche faserige Konsistenz. Darüber kam das nächste Paddy abgedeckt mit viereckigen Käsescheiben, die eher an Schmelzkäse als an Mozzarella erinnerten. Darauf noch eine geschmacklose Tomatenscheibe, undefinierbare Käseteile und das Oberteil des buns. Das ganze vielleicht "echt" amerikanisch, ernährungswissenschaftlich aber eine totale Fehlkombination. Da ich an diesem Abend ordentlich Hunger hatte, aß ich mit Ausnahme des buns alles auf. Das befürchtete Sodbrennen trat dann auch prompt 3 Stunden später ein. Insoweit also kein Unterschied zu anderen Burgerlokalen.
Dessert
Als ich schon bezahlt hatte, entdeckte ich das Angebot an Häagen Dazs Eis (Mini Pins, 100 ml à 3,40 €). Das musste natürlich noch geordert werden, weil das bei einem amerikanischen "Menü" schließlich nicht fehlen darf. Von der Buffetkraft wurde es mir originalverpackt serviert, mit dem Hinweis, der Plastikschaber befinde sich unter dem Deckel. Kurz darauf kam meine Tischbedienung, schaute das Eis an und tauschte es unaufgefordert aus, weil Eiskristalle auf der Oberseite zu sehen waren. Jetzt war ein ordentlicher Eislöffel dabei, was mir sehr angenehm auffiel.
Den Preis für das "Menü (incl. 1 Getränk 18,00 €) empfand ich sehr hoch, um nicht zu sagen überzogen.