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Das Lokal Stilbruch ist eigentlich nicht zu verfehlen. Es befindet sich seit etwa 20 Jahren auf der Ecke der Flaniermeile im Bad in der ersten Etage. Das runde Obergeschoss nicht zu übersehen wenn man durchs Bad geht oder auf die Buhne will. In der oberen Etage, die nur über eine steile Treppe zu erreichen ist, residiert Michaela Peter in ihrem Stilbruch. Vor 11 Jahren hatte sie sehr viel Glück, dass ein Großbrand in der benachbarten Buchhandlung nicht auf das Gebäude übergriff. Der Aufgang in letzter Zeit oft zu übersehen, da Werbung unten verboten wurde. In alten Gummistiefeln werden Kräuter gezogen. Ich hoffe nicht, dass sie in der Küche verwendet werden, denn die Stiefel werden oft als Baum von den Waffis benutzt und die Kräuter beschnuppert und besabbert.
Wie schon der Namen Stilbruch sagt, handelt es sich um eine kunterbunte Einrichtung. Tische und Stühle sehr schlicht aus Kiefer wie aus einem Billgmöbelladen, Design Jugendherberge. Die übrigen Dekosachen wirkten mal urig, aber inzwischen eher wie der Sperrmüll der Eiderstedter. Es fehlt das gewisse Etwas, was der Deko einen gewissen Touch der Außergewöhnlichkeit verpasst. Plüschig allein macht nicht alles. Die Einrichtung in etwa gepflegt und die Tische sauber. Der Blick von den Fenstertischen auf das bunte Treiben im Bad recht nett. Allerdings kann man den auch aus den Obergeschoss der benachbarten Buchhandlung günstiger haben.
Madame Peter, die sich von Freunden und Stammgästen Michi nennen lässt, ist eine spezielle Persönlichkeit. Freunde und Stammgäste werden freundlich begrüßt, Fremde aber recht ruppig behandelt. Als in unserem Beisein ein Paar nach Reservierung fragte und nähere Einzelheiten wissen wollte, wurde es mehr oder wenig raus komplimentiert. Auf neue Gäste scheint man keinen Wert zu legen. Frage allerdings, wie lang man sich diese Arroganz noch leisten kann, denn nach einigen Pächterwechseln hat nun Gosch die untere Etage übernommen und streckt die Finger nach oberen Gefilden aus.
Aber nun zum Essen. Rund 1 1/2Stunden kamen dann unsere Bratheringe mit Bratkartoffeln und Salat sowie Putensteak auf Blattspinat mit Ofenkartoffeln mit Quark und Kräuterbutter. Die Bratheringe recht klein und fielen noch unter Jugendschutz. Geschmacklich ungewürzt und fade. Die Bratkartoffeln eine Mischung aus verbrannt und fast roh. Dazu labberige Speckgrieben. Geschmacklich Durchschnitt. Der Salat mit einer Sauce, die nicht wie selbst gemacht schmeckte auf dem Teller angerichtet. Genießbar, aber ich hasse es, wenn sich aus allen Zutaten auf dem Teller eine Pampe bildet. Das Putensteak war ok, aber da kann man eigentlich nichts falsch machen. Ofenkartoffel knapp gar. Etwas länger hätte nicht geschadet. Blattspinat in Prisen gewürzt. Der Quark geschmacklich auch recht salzlos. Preislich bewegte sich alles im Mittelklassebereich.
Fazit :Man wird dort satt und zahlt nicht übermäßig viel. Aber außergewöhnlich kann man das Lokal nicht bezeichnen. Weder was die Speisen noch das Ambiente betrifft. Sollte das Lokal von der Bildfläche verschwinden, dann ist es kein Verlust.