Besucht am 29.05.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Ein Motto, das nicht nur für literaturbegeisterte Karnivoren aus der Region gilt, sondern das seit nunmehr 25 Jahren – das Jubiläum wurde Mitte Juni mit einem Konzert der Pfalzrockband „Fine Rip“ gebührend gefeiert – im „Zentrum“ des Wörther Ortsbezirks Maximiliansau auf gutbürgerliche Art und Weise zur Sättigung beiträgt.
Mein letzter Bericht über das vom ehemaligen Oberligafußballer (der SV Viktoria Herxheim, Anm.) Horst „Jacko“ Rimmel geführte Lokal ist über sechs Jahre her. Genügend Zeit also, um eine neuerliche kulinarische Bestandsaufnahme zu wagen.
Zusammen mit der nicht weit entfernten Kaminstubb gehört das „Bajazzo“ zu den „Max’auer“ Toplokalitäten in Sachen gepflegter deutscher Hausmannskost. Obwohl sich hier die weit und breit besten Rumpsteaks unter Messer und Gabel nehmen lassen und auch stets verlockende, saisonale Angebote die Empfehlungskarte zieren, steht das Restaurant völlig zu Unrecht im Schatten der gleich nebenan untergebrachten Nostalgie-Broiler-Butze namens „Gockelburg“.
Auch dieses Pfälzer Gastro-Unikat steht unter Rimmel’scher Ägide, denn es wird von Horst Rimmels Schwester Monika geführt. Nicht nur bei Einheimischen genießt diese urige Halb-Hahn-Hütte einen gewissen Kultstatus. Auch ihre badische Anhängerschaft ist zahlreich und scheut nicht die Anreise über den Rhein, um in den Genuss der wohl besten Grillhähnchen der Südpfalz zu kommen. Wer mehr über das wohlfrittierte „Max’auer Halbe“ wissen möchte, dem sei folgender Bericht ans Herz gelegt:
Zurück zu Jack’s Bajazzo, das auch vom guten Ruf der knusprigen Vorzeige-Vögel aus der Nachbarschaft profitiert. An den Wochenenden ist die Gockelburg nämlich nicht geöffnet. Wer dennoch nicht auf einen Max’auer Grill-Gockel verzichten möchte, kann seiner Leidenschaft samstags oder sonntags im Bajazzo dann hälftenweise frönen, denn an diesen beiden Tagen wird die Standardkarte um die saftig-krossen Überflieger von nebenan erweitert.
Als ich an einem Sonntagabend Ende Mai zusammen mit meiner Mutter dort aufschlug, war die Verlockung groß, mir einen solchen Knusper-Adler einzuverleiben. Doch lediglich meiner Frau Mama war bei dieser Einkehr so richtig flatterhaft zumute, was sich später mit einem Dutzend Chickenwings (9,50 Euro) auf ihrem Teller niederschlug. Nun muss ich dazu anmerken, dass das Nagen schon immer meiner Mutters Lust ist und sie frittierte Hähnchenflügel in fast schon akribischer Art und Weise zu genießen vermag. Das knusprige Dutzend
Dass dieser mit den Fingern vollgezogene Verzehrvorgang bei zwölf Exemplaren eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, verlängerte unser Abendessen nicht unwesentlich, aber wir waren ja nicht auf der Flucht. Gut gewürzte Wings sind schon was Leckeres...
Apropos Zeit. Diese durften wir im vorderen Teil des Etablissements verbringen, denn dort hatte uns der freundliche Servicechef platziert. Dieser wurde zusätzlich von zwei Damen unterstützt, die im gut besuchten Lokal die Bestellungen entgegennahmen und diese auch flott an die Tische brachten.
Der vordere, vom eigentlichen Gastraum etwas separierte Bereich war mir mit seinen drei bis vier Tischen stets der sympathischere, fällt doch durch dessen Fensterfront genügend Tageslicht ein, um ihn angenehm zu erhellen. Im großen „Speisesaal“ geht es dagegen weitaus schummriger zu, was durch die stimmige Beleuchtung zu späterer Stunde aber wieder ausgeglichen wird.
Meine Wahl fiel auf das zweite Signature Dish des Hauses, das Rumpsteak aus Argentinien mit grüner Pfeffersauce (25,50 Euro). Rumpsteak an grüner Pfeffersauce
Im Preis inbegriffen war eine Schale mit gut gesalzenen Pommes frites, die à part serviert wurden. Die Pommes-Beilage zum Rumpsteak
Neben der wie gewünscht medium rare gebratenen, sehr zarten Tranche aus dem Rinderrücken, die geschätzt 180 bis 200 Gramm auf den Teller brachte, war es die handwerklich tadellos zubereitete Pfefferrahmsauce, die mich mit der Zunge schnalzen ließ. Das Rumpsteak im Anschnitt
Die kleine Menge an zusätzlich angegossener, kräftiger Jus hob sie schlussendlich in den Wörther Saucenolymp. Eine Handvoll gebratenes Sommergemüse ergänzte den süffigen Fleischteller durch ein auf Biss gegartes Maß an Vegetabilität.
Natürlich schreien jetzt wieder die auf Klimaneutralität bedachten Regionalrindvernichter auf. Und das im Übrigen völlig zu Recht! Wie kann man in der heutigen Zeit nur ein Rumpsteak aus Argentinien guten Gewissens verdrücken, wo es den Menschen dort doch so beschissen geht und das Fleisch nicht nur hormonbelastet ist, sondern sogar noch im Container um die halbe Welt geschippert wird?
Nun gehört das Bajazzo zu den ganz wenigen Restaurants, in denen ich mir Rumpsteaks südamerikanischer Herkunft noch schmecken lasse. Generell ist mir die Färse aus dem Schwarzwald oder das Charolais von unseren französischen Nachbarn natürlich lieber. Aber mein Konsum hat sich im Vergleich zu früher auch drastisch reduziert. Solche seltenen „Ausrutscher“ in Sachen ökologisch grenzwertigem Fleischkonsum kommen eigentlich kaum noch vor.
Vorab ließ ich mich übrigens noch auf einen kleinen Salatteller (5,40 Euro) ein. Mein kleiner Grüner
Der kam mit einem fein abgeschmeckten Sauerrahmdressing, ein paar Croutons, halbierten Cocktailtomaten, hartgekochtem Ei und angerösteten Sonnenblumenkerne auf die Platte und bestand aus den üblichen Rohkostbarkeiten (Karotten- und Krautsalat) sowie frischem Blattgrün. Nochmal der kleine Salatteller
Was dessen Preis-Genuss-Verhältnis betrifft, gab es nicht das Geringste auszusetzen. Ein wirklich gelungener Vertreter seiner Art.
Als endlich der letzte Hühnerflügel bis auf seine dünnen Knöchelchen abgenagt war und wir auch unsere Flasche Mineralwasser (0,75l zu 5,50 Euro) artig geleert hatten, machten wir uns auf und verließen zufrieden und rundum gesättigt den Ort des Geschehens.
Wer eine grundehrliche Fleischküche zu schätzen weiß, ist hier nach wie vor richtig. Die Steaks sind – um „Rimmels Willen“ – eine sichere Bank und die Preise für das Gebotene absolut angemessen. Einfach schön, solche gutbürgerlichen Lokale in der Nähe zu haben!
Ein Motto, das nicht nur für literaturbegeisterte Karnivoren aus der Region gilt, sondern das seit nunmehr 25 Jahren – das Jubiläum wurde Mitte Juni mit einem Konzert der Pfalzrockband „Fine Rip“ gebührend gefeiert – im „Zentrum“ des Wörther Ortsbezirks Maximiliansau auf gutbürgerliche Art und Weise zur Sättigung beiträgt.
Mein letzter Bericht über das vom ehemaligen Oberligafußballer (der SV Viktoria Herxheim, Anm.) Horst „Jacko“ Rimmel geführte Lokal ist über sechs Jahre her. Genügend Zeit also, um eine neuerliche kulinarische Bestandsaufnahme zu... mehr lesen
Jack's Bajazzo
Jack's Bajazzo€-€€€Restaurant07271940858Theodolindestr. 29, 76744 Wörth am Rhein
4.0 stars -
"Lieber ein Rumpsteak beim Rimmel als einen Roman von J. M. Simmel!" Ehemalige UserEin Motto, das nicht nur für literaturbegeisterte Karnivoren aus der Region gilt, sondern das seit nunmehr 25 Jahren – das Jubiläum wurde Mitte Juni mit einem Konzert der Pfalzrockband „Fine Rip“ gebührend gefeiert – im „Zentrum“ des Wörther Ortsbezirks Maximiliansau auf gutbürgerliche Art und Weise zur Sättigung beiträgt.
Mein letzter Bericht über das vom ehemaligen Oberligafußballer (der SV Viktoria Herxheim, Anm.) Horst „Jacko“ Rimmel geführte Lokal ist über sechs Jahre her. Genügend Zeit also, um eine neuerliche kulinarische Bestandsaufnahme zu
Geschrieben am 15.05.2022 2022-05-15| Aktualisiert am
15.05.2022
Besucht am 18.03.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 35 EUR
Seit Juli 2021 gibt es in unserer neuen Heimat Wörth ein Ristorante, dessen feine Cucina italiana eine echte Bereicherung im kulinarischen Angebot der Stadt darstellt. Um es gleich vorweg zu nehmen: egal, was wir bei unseren bisherigen Besuchen hier aufgetischt bekamen, es war immer sehr delikat zubereitet und wir verließen das kleine Lokal in der Altrheinstraße nicht nur gut gesättigt, sondern stets hochzufrieden.
Verantwortlich dafür ist in erster Linie der Inhaber und Servicechef Filippo La Mastra, der sich mit diesem italienischen Kleinod einen lang gehegten Traum erfüllt hat. Er wollte schon immer sein eigenes Restaurant betreiben und das obwohl der 47-jährige, aus Sizilien stammende Padrone hauptberuflich einen ganz anderen Weg geht.
Die andere Hälfte seiner Arbeitszeit verbringt er nämlich als selbstständiger Bauunternehmer mit der Sanierung von Bädern bzw. dem Verlegen von Fliesen und Laminatböden. Der 1992 nach Deutschland gekommene, gelernte Bootsbauer ist ein wahrer Tausendsassa, dessen beruflicher Werdegang gehörigen Respekt abnötigt.
Seinen Weg vom Tellerwäscher in einem Karlsruher Restaurant zum passionierten Wirt mit Trockenbau-Hintergrund hat er beeindruckend absolviert. Ein durch und durch sympathischer Zeitgenosse, der kräftig anpacken kann, aber auch im Umgang mit Menschen seine Stärken voll ausspielt. Man merkt ihm an, wie er sein gastronomisches „Hobby“ genießt und dabei stets als charmanter Gastgeber fungiert.
Wie er beispielsweise bei unserer allerersten Einkehr spontan unser kleines Töchterchen auf dem Arm durchs Restaurant trug, damit Mama und Papa in Ruhe ihre Pastateller leer essen konnten, war eine ausgesprochen freundliche Geste, die uns in dem Moment sehr willkommen war.
Bereits an diesem ersten Abend im „Oro“ war uns klar, dass hier einer mit Leidenschaft und viel Herzblut agiert. Einer, der als „Nebenerwerbsgastronom“ deutlich mehr ehrlich vorgetragene Gastfreundschaft in seiner Handwerkerseele trägt als so mancher alteingesessene Restaurantbetreiber im langjährigen Routinemodus.
Auch die Tatsache, dass er zu unsicheren Pandemiezeiten sein Ristorante eröffnete, sagt über den in der Nähe von Catania aufgewachsenen Sizilianer einiges aus. Mit großem Arbeitsaufwand hat er das Gebäude, in dem früher ein Tennisladen untergebracht war, saniert und umgebaut. Aus dem ehemaligen Sportgeschäft wurde eine wertig eingerichtete Einkehradresse mit ca. 30 Sitzplätzen. Im Sommer erlaubt ihm die Stadt Wörth den direkt gegenüberliegenden Karl-Josef-Stöffler-Platz zusätzlich als Außenbereich zu nutzen.
Unterstützt wird Filippo La Mastra von seinem Freund Gaspare Cappitelli, der sich für die Zubereitung der Speisen verantwortlich zeichnet. Dieser war schon früher als Koch tätig und betreibt heute hauptberuflich eine Spedition im rechtsrheinischen Eggenstein (nördlich von Karlsruhe). So ganz hat ihn das Herdgeschehen aber nie losgelassen, weshalb er von Donnerstag bis Sonntag seiner Vorliebe fürs Zubereiten schmackhafter Italo-Kost freien Lauf lässt. Zwei Typen also mit ähnlicher Arbeitsauffassung – das scheint zu funktionieren.
An der ansonsten recht schmucklos wirkenden Außenfassade weckt der in goldener Schrift auf noblem Schwarz gedruckte Name des Lokals das Interesse der Einkehraspiranten. Von außen eher unscheinbar...
Der goldgelb leuchtende Olivenöltropfen fungiert dabei als Markenzeichen der als Feinkostladen getarnten Pizzeria. Bei näherer Betrachtung stellt sich jedoch schnell heraus, dass hier deutlich mehr geboten wird als „nur“ italienische Rundbackwaren.
Der gegenüber der Theke auf mehrere Regale und Anrichten verteilte Feinkostbereich wartet mit einer erklecklichen Auswahl italienischer Weine, sizilianischem Olivenöl (natürlich kaltgepresst), feinem Balsamico-Essig und diversen anderen Köstlichkeiten, die einem, mit gutem Brot genossen, kulinarisch den Tag retten können, auf. Salami, Käse und Co. können übrigens – falls nicht vorrätig – auch geordert werden.
Das Interieur des sehr gepflegt anmutenden Lokals wird von verschiedenen Grautönen (Wände, Boden, Tischdecken) dominiert. Ein heller, aufgeräumt wirkender Gastraum mit einem sinnig platzierten Thekenbereich in der Mitte. Blick zur Theke
Dieser teilt die schlauchartig angelegte Räumlichkeit in einen vorderen und einen hinteren Bewirtungsbereich ein. Rückseitig gelangt man zu den Toiletten, die – wie sich das für einen gestandenen Sanitärfachmann auch gehört – einen äußerst adretten Eindruck machen.
Zusätzlich steht noch ein kleinerer Nebenraum zur Verfügung. Genug Platz also, um nicht zu eng beieinander zu sitzen. Besonders in Hochinzidenzphasen ein nicht unbedeutender Faktor, der zum Wohlfühlen beiträgt.
Man sitzt auf bequem gepolsterten Stühlen an schlicht eingedeckten Tischen, die von weißem und grauem Leinen überzogen sind. Bereits die gediegene Tischkultur und die komfortablen Sitzverhältnisse sind deutliche Indizien für den Anspruch des Inhabers, hier keine 08/15-Trattoria betreiben zu wollen. Aber entscheidend ist ja nicht das Drumherum, sondern was am Ende auf dem Teller landet.
Doch auch da gab man sich beim Wörther Pizza- und Pastabaron keine Blöße. Bei unserem ersten Besuch Mitte März hatten wir es nämlich mit zwei rundum gelungenen Pastagerichten zu tun. Ich wählte die Spaghetti ai Gamberoni (20,50 Euro) von der 15 Zusatzgerichte umfassenden Empfehlungskarte. Meine Frau begnügte sich mit den Spaghetti Carbonara (9,50 Euro) vom Standardprogramm. Dazu gesellte sich eine Flasche Mineralwasser der Marke Levico aus den Höhenlagen des Trentino (0,75l für 5,50 Euro). Sprudelwasser aus dem Trentino
Mein mit einer völlig ausreichenden Menge an Garnelen ordentlicher Sortierung bestückter Pastateller sah nicht nur ansprechend angerichtet aus, er mundete mit auch ganz ausgezeichnet. Schuld daran war in erster Linie die fruchtig-würzige Tomatensauce, die mir ein vollmundiges Gaumenerlebnis bescherte. Die Nudeln hätten vielleicht etwas mehr Biss haben können, aber der mit mediterranen Kräutern und etwas Knoblauch verfeinerte Sugo glich dies mehr als aus. Spaghetti ai Gamberoni
Küchenchef Cappitelli wusste anscheinend wie man eine tadellos abgeschmeckte Tomatenbasis auf das Porzellan zaubert. Sein tomatisiertes Meeresrauschen erzählte von der Leichtigkeit des Weins und machte deshalb auch in Sachen Säure eine vorzügliche Figur. Zweifellos ein einwandfreies Einköchelerzeugnis, das auch in jeder süditalienischen Hafentaverne für zufriedene Gesichter gesorgt hätte. Garnelen an Spaghetti
Total begeistert zeigte sich meine Gattin von ihren Schnürchennudeln nach Köhlerart. Das war keine mit Sahne aufmontierte heilige Dreimächtigkeit, sondern eine recht leichte, hauptsächlich aus Speck (vermutlich Pancetta), Ei und Käse (Parmesan und/oder Pecorino) bestehende Sauce, die auch nicht allzu salzig ausfiel. Leicht schaumig in der Konsistenz und mit einem dezent rauchigen Geschmack daherkommend, war sie ebenfalls ein Beispiel für fachmännisches Saucenhandwerk. Spaghetti Carbonara
Ein Pastateller, der einem auch von der Menge her keine Backsteine in die Verdauungsregion legte, und somit alle Kriterien eines klassischen Wohlfühlgerichts locker erfüllte. Wenn Carbonara, dann bitte genau so. Von mir aus dann sogar mit „una Coca Cola“ (aber nur eiskalt, liebe Spliffies ;-)…).
Nach diesem wirklich beeindruckenden Erstkontakt beim Ölbaron, tauchten wir dort ein paar Wochen später mit Freunden auf. Diesmal sollten mich die Spaghetti Marinara (13,50 Euro) ähnlich begeistern wie zuvor die Garnelen-Variante. Die zarte, meilenweit von Gummiware entfernte Textur des Meeresgetiers ließ nicht nur auf die Verwendung qualitativ hochwertiger Ware schließen, sondern unterstrich auch die exakte Handhabe des Herdmeisters in puncto Garzeit. Spaghetti Marinara
Meine Frau war indes hin und weg von ihrer gut durchgebackenen Pizza Siciliana (10 Euro), die mit grünen Oliven, würzigen Sardellen, eingelegten Kapern und einer „duften“ Portion Knoblauch gesegnet war. Ihr etwas dickerer Boden überzeugte durch eine angenehm weiche Beschaffenheit. Ordentlich belegte, ofenfrische Hefeerzeugnisse konnte man hier also auch. Pizza Siciliana
Die Frau meines besten Freundes und Schulleitungskollegen – er hatte sich ebenfalls für die sizilianische Rundbackware entschieden – lobte ihre Tortellini alla primavera (9,50 Euro), deren Tomaten-Sahne-Sauce ganz klassisch mit Schinken, Champignons und Erbsen veredelt war. Der süffige Nudelteller ließ sich ungeniert aus dem Vollen löffeln und hätte – so jedenfalls meine Einschätzung – vielleicht sogar noch ein wenig üppiger ausfallen dürfen. Tortellini alla Primavera
Dass sich meine Gattin zum süßen Finale noch ein stattliches Tiramisu (7,50 Euro) einverleibte, war kein Fehler. Ein Probierhappen bestätigte meinen Verdacht: auch das aus Venetien stammende „Zieh-mich-hoch-Dessert“ war jede zusätzliche Kalorie wert. Natürlich kann man Löffelbiskuits auch ohne Mascarpone-Crème genießen, aber macht das Sinn? Zumal sie gerade in ihrer von Espresso und Amaretto getränkten Süffigkeit zu einer unverschämt leckeren Nachtischnummer avancieren. Tiramisu zum "Hochziehen"
Gerne hätte ich bei meiner letzten Einkehr vor ein paar Tagen die Tiramisu-Option zum Abschluss gezogen. Aber eine aromatische Tomatensuppe (5,50 Euro) vorweg sowie eine vorzügliche Pizza Marinara (12,50 Euro) verhinderten aus Sättigungsgründen die quaderförmige Kalorienaufnahme in Cremig-süß. Bei meiner Zuppa di Pomodoro kamen neben der feinpürierten, roten Frucht auch Basilikum und Olivenöl geschmacklich zum Vorschein. Zuppa di Pomodoro famosa
Zusammen mit der untergerührten Sahnehaube ein schlichter, aber sehr delikater Genuss, dem eine fundierte Pürierleistung vorausging. Mit Hilfe der dazu gereichten, wohl aus Pizzateig hergestellten Kleinbackwaren wurde auch der letzte Tropfen der roten Wonnetunke seiner finalen Bestimmung zugeführt. Selbstgebackenes
Meine Meeresfrüchtepizza durfte ich selbst mit kleingehäckselten, in Olivenöl eingelegten Peperoni-Stücken auf den gewünschten Schärfegrad bringen. Pizza Marinara
Mein Kollege, der sich auf mein Anraten hin die Spaghetti Marinara schmecken ließ, Spaghetti mit Meeresfrüchten
profitierte ebenfalls von der kleinen Aufpeppung. Er hatte sich vorweg für einen Insalata mista (6,80 Euro) entschieden, was er keine Sekunde bereute. Insalata Mista
Übrigens gönnte ich mir zum Meeresfladen ein kühles Gläschen Pinot Grigio (6,50 Euro). Ein leicht zu trinkender, recht säurearmer Frischling, der die Kollateralschäden am Gaumen, welche von der selbstgeschärften Deftscheibe herrührten, gekonnte ausbügelte.
Besonders erwähnenswert finde ich die Tatsache, dass man mit dem stets freundlichen Maestro La Mastra immer leicht ins Gespräch kommt. Seine angenehme Art trägt viel zum insgesamt sehr stimmigen Gesamtpaket dieses kulinarischen Kleinods in Altrheinnähe bei. Warum so ein Laden nicht jeden Abend aus allen Nähten platzt, ist mir ein Rätsel.
Vielleicht sind es die etwas höheren Preise, die so manchen Kostgänger abschrecken. Schade, denn hier verpasst er die mit Abstand beste italienische Küche in Wörth und Umgebung. Und auf das Wort „Umgebung“ reimt sich ja bekanntlich Empfehlung. Womit ich dann auch wieder bei der Überschrift angelangt wäre.
Seit Juli 2021 gibt es in unserer neuen Heimat Wörth ein Ristorante, dessen feine Cucina italiana eine echte Bereicherung im kulinarischen Angebot der Stadt darstellt. Um es gleich vorweg zu nehmen: egal, was wir bei unseren bisherigen Besuchen hier aufgetischt bekamen, es war immer sehr delikat zubereitet und wir verließen das kleine Lokal in der Altrheinstraße nicht nur gut gesättigt, sondern stets hochzufrieden.
Verantwortlich dafür ist in erster Linie der Inhaber und Servicechef Filippo La Mastra, der sich mit diesem italienischen... mehr lesen
Oro di Barone
Oro di Barone€-€€€Restaurant072719335800Altrheinstraße 3, 76744 Wörth am Rhein
4.5 stars -
"Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah…" Ehemalige UserSeit Juli 2021 gibt es in unserer neuen Heimat Wörth ein Ristorante, dessen feine Cucina italiana eine echte Bereicherung im kulinarischen Angebot der Stadt darstellt. Um es gleich vorweg zu nehmen: egal, was wir bei unseren bisherigen Besuchen hier aufgetischt bekamen, es war immer sehr delikat zubereitet und wir verließen das kleine Lokal in der Altrheinstraße nicht nur gut gesättigt, sondern stets hochzufrieden.
Verantwortlich dafür ist in erster Linie der Inhaber und Servicechef Filippo La Mastra, der sich mit diesem italienischen
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Mein letzter Bericht über das vom ehemaligen Oberligafußballer (der SV Viktoria Herxheim, Anm.) Horst „Jacko“ Rimmel geführte Lokal ist über sechs Jahre her. Genügend Zeit also, um eine neuerliche kulinarische Bestandsaufnahme zu wagen.
Zusammen mit der nicht weit entfernten Kaminstubb gehört das „Bajazzo“ zu den „Max’auer“ Toplokalitäten in Sachen gepflegter deutscher Hausmannskost. Obwohl sich hier die weit und breit besten Rumpsteaks unter Messer und Gabel nehmen lassen und auch stets verlockende, saisonale Angebote die Empfehlungskarte zieren, steht das Restaurant völlig zu Unrecht im Schatten der gleich nebenan untergebrachten Nostalgie-Broiler-Butze namens „Gockelburg“.
Auch dieses Pfälzer Gastro-Unikat steht unter Rimmel’scher Ägide, denn es wird von Horst Rimmels Schwester Monika geführt. Nicht nur bei Einheimischen genießt diese urige Halb-Hahn-Hütte einen gewissen Kultstatus. Auch ihre badische Anhängerschaft ist zahlreich und scheut nicht die Anreise über den Rhein, um in den Genuss der wohl besten Grillhähnchen der Südpfalz zu kommen. Wer mehr über das wohlfrittierte „Max’auer Halbe“ wissen möchte, dem sei folgender Bericht ans Herz gelegt:
https://www.gastroguide.de/restaurant/38581/gockelburg/woerth-am-rhein/bewertung/24058/
Zurück zu Jack’s Bajazzo, das auch vom guten Ruf der knusprigen Vorzeige-Vögel aus der Nachbarschaft profitiert. An den Wochenenden ist die Gockelburg nämlich nicht geöffnet. Wer dennoch nicht auf einen Max’auer Grill-Gockel verzichten möchte, kann seiner Leidenschaft samstags oder sonntags im Bajazzo dann hälftenweise frönen, denn an diesen beiden Tagen wird die Standardkarte um die saftig-krossen Überflieger von nebenan erweitert.
Als ich an einem Sonntagabend Ende Mai zusammen mit meiner Mutter dort aufschlug, war die Verlockung groß, mir einen solchen Knusper-Adler einzuverleiben. Doch lediglich meiner Frau Mama war bei dieser Einkehr so richtig flatterhaft zumute, was sich später mit einem Dutzend Chickenwings (9,50 Euro) auf ihrem Teller niederschlug. Nun muss ich dazu anmerken, dass das Nagen schon immer meiner Mutters Lust ist und sie frittierte Hähnchenflügel in fast schon akribischer Art und Weise zu genießen vermag.
Dass dieser mit den Fingern vollgezogene Verzehrvorgang bei zwölf Exemplaren eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, verlängerte unser Abendessen nicht unwesentlich, aber wir waren ja nicht auf der Flucht.
Apropos Zeit. Diese durften wir im vorderen Teil des Etablissements verbringen, denn dort hatte uns der freundliche Servicechef platziert. Dieser wurde zusätzlich von zwei Damen unterstützt, die im gut besuchten Lokal die Bestellungen entgegennahmen und diese auch flott an die Tische brachten.
Der vordere, vom eigentlichen Gastraum etwas separierte Bereich war mir mit seinen drei bis vier Tischen stets der sympathischere, fällt doch durch dessen Fensterfront genügend Tageslicht ein, um ihn angenehm zu erhellen. Im großen „Speisesaal“ geht es dagegen weitaus schummriger zu, was durch die stimmige Beleuchtung zu späterer Stunde aber wieder ausgeglichen wird.
Meine Wahl fiel auf das zweite Signature Dish des Hauses, das Rumpsteak aus Argentinien mit grüner Pfeffersauce (25,50 Euro).
Im Preis inbegriffen war eine Schale mit gut gesalzenen Pommes frites, die à part serviert wurden.
Neben der wie gewünscht medium rare gebratenen, sehr zarten Tranche aus dem Rinderrücken, die geschätzt 180 bis 200 Gramm auf den Teller brachte, war es die handwerklich tadellos zubereitete Pfefferrahmsauce, die mich mit der Zunge schnalzen ließ.
Die kleine Menge an zusätzlich angegossener, kräftiger Jus hob sie schlussendlich in den Wörther Saucenolymp. Eine Handvoll gebratenes Sommergemüse ergänzte den süffigen Fleischteller durch ein auf Biss gegartes Maß an Vegetabilität.
Natürlich schreien jetzt wieder die auf Klimaneutralität bedachten Regionalrindvernichter auf. Und das im Übrigen völlig zu Recht! Wie kann man in der heutigen Zeit nur ein Rumpsteak aus Argentinien guten Gewissens verdrücken, wo es den Menschen dort doch so beschissen geht und das Fleisch nicht nur hormonbelastet ist, sondern sogar noch im Container um die halbe Welt geschippert wird?
Nun gehört das Bajazzo zu den ganz wenigen Restaurants, in denen ich mir Rumpsteaks südamerikanischer Herkunft noch schmecken lasse. Generell ist mir die Färse aus dem Schwarzwald oder das Charolais von unseren französischen Nachbarn natürlich lieber. Aber mein Konsum hat sich im Vergleich zu früher auch drastisch reduziert. Solche seltenen „Ausrutscher“ in Sachen ökologisch grenzwertigem Fleischkonsum kommen eigentlich kaum noch vor.
Vorab ließ ich mich übrigens noch auf einen kleinen Salatteller (5,40 Euro) ein.
Der kam mit einem fein abgeschmeckten Sauerrahmdressing, ein paar Croutons, halbierten Cocktailtomaten, hartgekochtem Ei und angerösteten Sonnenblumenkerne auf die Platte und bestand aus den üblichen Rohkostbarkeiten (Karotten- und Krautsalat) sowie frischem Blattgrün.
Was dessen Preis-Genuss-Verhältnis betrifft, gab es nicht das Geringste auszusetzen. Ein wirklich gelungener Vertreter seiner Art.
Als endlich der letzte Hühnerflügel bis auf seine dünnen Knöchelchen abgenagt war und wir auch unsere Flasche Mineralwasser (0,75l zu 5,50 Euro) artig geleert hatten, machten wir uns auf und verließen zufrieden und rundum gesättigt den Ort des Geschehens.
Wer eine grundehrliche Fleischküche zu schätzen weiß, ist hier nach wie vor richtig. Die Steaks sind – um „Rimmels Willen“ – eine sichere Bank und die Preise für das Gebotene absolut angemessen. Einfach schön, solche gutbürgerlichen Lokale in der Nähe zu haben!