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Eine anspruchsvolle experimentierfreudige Küche für Gäste, die die Überraschung lieben.
Bedienung
Die Bedienung war freundlich und bemüht. Die Wackelei des Tisches hat sie aber erst beim Gehen durch Drehen eines Stellrädchens, das wir übersehen haben, abgestellt. Wir haben uns mit einem Tempotaschentuch selbst beholfen. Ich habe den Tisch hochgehoben, meine Frau hat das Tempo runtergeschoben. So hilft man sich selbst im "besten" Restaurant Oldenburgs ... Es waren 4 Kellner anwesend bei halbleerem Lokal (Sonntag, 2 Stunden vor dem Fernsehduell Merkel-Steinbrück).
Das Essen
Aus Unkenntnis über Art und Größe der Vorspeisen bestellten wir zunächst nur die Getränke (offener Blanc de Noir, Rosa Secco und horrend teures Wasser) und zwei Vorspeisen. Wir hatten vor, je nach Appetit dann noch die Hauptspeisen zu bestellen. Irritierend ist, dass die im Internet gezeigte Speisekarte von der gedruckten im Lokal abweicht. Das erfordert Abstriche und Umplanung.
Wir bestellten Leberparfait im Blätterteigmantel (ca € 10) und einen Gambasalat (ca € 16). Das Parfait war in Form zweier Blätterteigrollen und der Gambasalat (Foto) optisch etwas ansprechender mit Fenchel, Crossis, Avocadocreme und Salatblättern auf einem quadratischen Teller angerichtet. Der Salat mundete mir trotz der etwas angebrannten Pepperoni und der neutral schmeckenden Avocadocreme sehr gut (3-4 Sterne). Nachdem der Teller leer war, hatte ich noch ein wenig Appetit; jedoch zuwenig für eine Hauptspeise. Es gab noch eine weitere Vorspeise mit einer gebratener Jakobsmuschel; diese aber nur zusammen mit lauwarmen Himbeerschaum. Das erschien mir dann doch etwas zu gewagt.
So blickte ich auf den Teller meiner Frau gegenüber. Sie aß sehr zögerlich. "Schmeckts nicht? Ja doch, aber es ist so mächtig. Möchtest Du etwas ab haben? Ich schaffe es nicht." Ich bekam etwas Blätterteigrolle abgeschnitten und verspeiste dieses Teil. Plopp, auch ich war jetzt vollständig satt. Man muss sich das vorstellen, man isst ca 200g Leberwurst in einem Blätterteigcroissant. Das Sättigungsgefühl ist ähnlich. Wir vergeben für das Parfait auch 3-4 Sterne, ziehen aber wegen der zu großen Portionen jeweils 1/2 Stern ab. Hätten wir unvorsichtigerweise gleich jeweils eine Hauptspeise mitbestellt, wäre diese ungegessen zurückgegangen. Gelernte Köche sollten einschätzen können, welche Mengen Vor- und Hauptspeisen unterscheiden.
Das Ambiente
Der Eingangsbereich etwas verbraucht. Schwergängige Tür, abgeschabter Lack an den Stufen. Ansonsten moderner größerer Raum mit Blick auf die Küche und das Theater gegenüber. Viele kleine quadratische Zweiertische, ideal für einen romantischen Abend, wenn man sich mit der Partnerin in der Öffentlichkeit sehen lassen darf.
Sauberkeit
Wir hatten bis auf den wackeligen Tisch nicht zu beanstanden; waren aber auch nicht auf den restrooms.
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Kommentare
twingoletta (16) schrieb: 28.11.2013
Ist der Gambassalat auf dem Foto noch "unberührt"? Das wirkt nicht gerade wie eine sättigende Portion aus, zudem der Preis?
Die Leberwurst in Blätterteig hätte ich auch nicht geschafft, Blätterteig an sich ist ja auch schon recht fettig. Gruß an die Blutwerte...
Ansonsten schön anschaulich beschrieben.
ClausVonDerKueste (60) schrieb: 28.11.2013
Ja, das Foto habe ich sofort nach dem Servieren gemacht. Die Portion ist nicht groß. Beim Bestial war ich aber auf höhere Preise vorgewarnt.
twingoletta (16) schrieb: 28.11.2013
also das da auf dem Foto hat über 16 Euronen gekoset? War der Preis zur Quali angemessen? Ich meine, waren die Gambas bei Vollmond mit Samthandschuhen handgefangen aus freilebenden Gamba-Familien auf See?
Cläuschen, ich greife nicht dich an, ich greife gerade das Essen an.
Denn auch das andere Foto (nicht von dir), also das mit dem aufgeschnittenen halben Apfel, der zerteilten Erdbeere und diesem Karamell-Gitter gibt mir zu denken.
ClausVonDerKueste (60) schrieb: 28.11.2013
Weil Du Witz hast, darfst Du Cläuschen zu mir sagen. Probier mal das Sepia in HH. Vielleicht gefällt Dir das besser.