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Mit Adlers Auge fällt die Entscheidung auf das Adler-Menü: Zur Einstimmung gerne dann eine Gänseleber in Begleitung mit Topinambur, einem Touch Quitte und fein abgestimmtem Löwenzahn. Bereits hier zeigt sich, was große Kochkunst ausmacht. Die Aromenvielfalt ist nicht überlagert, sondern lässt sich fein erschmecken und beginnt die Sinne zu öffnen. Dazu dann die außergwöhnliche Weinversuchung: Ein 2012 Schwaigerner Grafenberg Gewürztraminer Eiswein. Kaum haben sich die Geschmacksnerven beruhigt folgt als Zwischengang der exzellente Bodenfisch - Black Cod - fein gepaart mit Artischocke, grüner Olive und rosa Grapefruit. Philip Rümmele - gerade erst die 30 Jahre erreicht -, mag offensichtlich Grenzgänge der Sinne. Er raubt sie uns und bringt sie fein sortiert wieder in unseren Geist zurück.
Als Hauptspeise verzückt ein Vogelsberger Lammrücken. Rote Rüben und die Schwarzwurzeln stehen ihm gut. Ein wenig Kokos irritiert ein wenig, doch mitlerweile wissen wir: Rümmele tanzt auf unseren Sinnen. Außergewöhnlich aber dennoch nicht dämlich… das Dessert: Bircher Müsli „Schwabenstube“ bereichert mit Nüssen, goldenen Delicius und Almjoghurt. Ach ja… „A gscheidr Wei hodd no koim Domma gschaded“… soll heißen: Ein guter Wein hat noch keinem Dummen geschadet.
Meine Heimat wird natürlich berücksichtigt: Ein 2012 Sauvignon Blanc, trocken
Weingut Philipp Kuhn. Später zum Lamm folgt dann ein Spätburgunder vom Kaiserstuhl. Ein 2009 Burkheimer Feuerberg, Spätburgunder, GG, trocken vom Weingut Bercher
Philip Rümmele und sein glänzend eingestimmtes Team zeigen, dass sich Köstlichkeiten im Ländle ganz besonders mit spanischen Genüssen verbinden lassen. Er lässt uns spüren und schmecken, dass der Adler mit seiner Heimat fest verwurzelt und dennoch offen für Neues ist.
Am späten Abend wird dann schon klar, warum hier oben die Adler so gerne kreisen und manchmal ach so gerne ihr Nest bauen. Hier sollte man unbedingt auch über Nacht bleiben. Das Hotel Adler gibt sich ganz und gar nicht des keltischen Fürstensitzes Hohenaspergs unterwürfig, sondern es trägt ganz gern und ganz kräftig mit herrlicher Gastfreundlichkeit auf. Hier lässt es sich ganz fantastisch schlafen und… ganz vorzüglich frühstücken.
„Am Neschd ko mr sea, was fir en Vogl dren hausd“ (Einem Nest kann man ansehen, was für ein Vogel darin wohnt)
Wir verlassen das gerade liebgewonnene Adler-Nest nach einer Rechnung von knapp 110 Euro je Person inkl. Wein, Espresso und Wasser. Bei dieser Leistung und dem ausgezeichneten Service durchaus gerechtfertigt.