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Mein letzter Besuch lag schon eine Weile zurück. Damals war ich mit dem Fahrrad in der Gegend unterwegs gewesen und nahm die Wappenschmiede als willkommene Rastgelegenheit gerne an. An die leckere Bolognese-Sauce erinnere ich mich heute noch gerne. Auch diesmal saß ich auf der in verschiedenen Ebenen angelegten Außenterrasse, umrahmt vom nahegelegenen Fischteich und dem Mühlrad a. D. Anstatt unter den schattenspendenden Sonnenschirmen Platz zu nehmen, zogen wir es vor, im Schatten eines prachtvollen Baumes unser Mittagessen einzunehmen. Auf massiven Gartenstühlen lehnten wir uns gelassen zurück und inhalierten ein Stück mediterran geprägter Weinpfalz.
Der sehr freundlich und kompetent auftretende Service-Chef Nicola Vaccarelli versorgte uns bestens und wir bestellten als Aperitif zunächst einen gut gekühlten Crodino mit Prosecco für 4,50 Euro das Glas. Neben Pernod, Campari, Martini und Co. meine erste Wahl in Sachen Einstimmung aufs Essen. Dazu ein kaltes San Pellegrino (0,75 l für faire 3,90 Euro) und einen Apfelsaft (0,2 l für 1,70 Euro). Als Vorspeise bestellten wir einen italienischen Salat mit Tunfisch, Käse, Schinken, Ei und Oliven. Wie nahezu alle anderen Gerichte der erfreulich überschaubaren Speisenkarte wurde auch der Salat in zwei Größen angeboten. Die große Variante (8,50 Euro) war als Appetitmacher für zwei Personen absolut ausreichend und war genau das richtige für einen heißen Sommertag. Knackig frische Salatblätter, herrlich pikanter Tunfisch und dazu noch ein paar Käse- bzw. Schinkenstreifen für die erste Sättigung. Die leicht säuerlich Balsamico-Vinaigrette rundete das durchweg positive Geschmackserlebnis ab. Bei den Hauptgängen entschieden wir uns in beiden Fällen für die kleinere Portionsgröße. Einmal bei der schön scharfen „Pizza Speciale“ (6,50 Euro) mit Salami, Schinken, Champignons und Chilli sowie bei den „Penne con Rucola, Cipolla e Pomodorelli“ (6,90 Euro). Die Pizza hatte einen dünnen Teig und war kross gebacken. Ihr deftiger Belag war sehr lecker und die Chilli-Schärfe ließ mich zusätzlich schwitzen. Ein gutes Dutzend Pizzen wird in der Wappenschmiede angeboten. Preislich liegen zwischen „piccolo“ und „grande“ in der Regel 2 Euro, wobei sich das Gros der Rundbackwaren preislich zwischen 6 und 9 Euro ansiedelt. Zu den Pizzen gesellen sich auf der Karte noch etwa 12 verschiedene Pasta-Gerichte. Von „Carbonara“ über „al Salmone“ und „all’arrabiata“ ist hier alles Gängige vertreten. Und selbst die großen Portionen bleiben preislich meist unter der 10-Euro-Marke. Die herzhaft-frische hausgemachte Bolognese-Sauce habe ich ja schon eingangs erwähnt. Die Penne-Nudeln meiner Begleitung wurden in einer aromatischen Tomaten-Zwiebel-Rucola-Sauce geschwenkt und schmeckten ebenfalls leicht pikant. Eine fruchtige Chilli-Schärfe lag auch über diesem Gericht.
Neben Pizza und Pasta werden auch noch eine Handvoll Fleischgerichte (Saltimbocca, Schnitzel „milanese“ sowie 3 Rumpsteak-Varationen), zwei Suppen (Tomate und Minestrone), ein paar Antipasti und selbstverständlich mit Panna Cotta bzw. Tiramisu zwei absolute Italo-Dessert-Klassiker angeboten. Für deren Verkostung war es an diesem Tag aber einfach zu warm. Die Auswahl auf der Karte ist nicht ganz so umfangreich, wie man das vielleicht vom „Italiener ums Eck“ gewohnt ist. Dafür merkt man bei jedem Gericht die Produktfrische und die Sorgfalt, mit der hier gekocht wird.
Erfreulich auch die Tatsache, dass es neben Weinen von Winzern aus dem regionalen Umfeld (Leonhard, Brendel, Ullrich und Viermorgen), auch einige außergewöhnliche italienische Tropfen, wie z.B. den „Le Volte“, einen kräftigen Roten aus der Toskana oder den Barolo von Pio Cesare aus dem Piemont, zu entdecken gibt. Bei den Pfälzer Flaschenweinen liegt man preislich zwischen 11 und 16 Euro. Eine durchaus faire Kalkulation.
Daneben werden im Sommer italienische Grillabende (inkl. Vespa-Ausstellung) abgehalten sowie in Zusammenarbeit mit Winzern aus der unmittelbaren Region auch spezielle Weinmenüs angeboten. Die Räumlichkeiten im Inneren der Wappenschmiede sind stilvoll dekoriert und von der Einrichtung her als schlicht modern zu bezeichnen. Was jedoch nicht auf Kosten der Gemütlichkeit geht.
Und wem das alles noch nicht reicht an italienischem Lebensgefühl, kann sich die hausgemachten Feinkostprodukte (Öl, Salz, Olivenpaste) auch für die eigene „cucina italiana“ daheim mitnehmen. Wie auch immer, die Wappenschmiede passt in jeglicher Hinsicht hervorragend in die „Toskana Deutschlands“ – wie die Pfalz auch gerne betitelt wird – und bereichert unsere Gegend mit leckerer Küche süditalienischer Prägung und sehr herzlichen Betreibern.